Die hängenden Gärten der Semiramis sind in die Geschichte als eines der sieben Weltwunder eingegangen. Vertikale Gärten sind damals wie heute Zeichen innovativer Architektur.

In der Natur erobern Pflanzen scheinbar selbst die unwirtlichsten Orte: In Felsspalten wachsen Bergblumen, am Rande tosenden Wasserfälle siedeln sich Farne, Moos und Flechten an. Algen wachsen sogar unter Ausschluss von Sauerstoff..
Doch das Wachstum aller Pflanzen hängt immer von einem komplexen Ökosystem ab.
Bei der Begrünung von Bauteilen stellt sich deshalb immer das Problem, die Pflanze mit der richtigen Menge an Nährstoffen, Licht und Wasser zu versorgen.
Architonic stellt im Folgenden verschiedene Systeme vor, die wartungsarm, ästhetisch und langlebig sind.

Grüne Wand® von art aqua

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Grüne Wand® von art aqua

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Artaqua entwickelte das System 'Grüne Wand®', das 2003 den Bundesinnovatinspreis erhielt. Die 'Grüne Wand®' besteht aus einer Edelstahl-Unterkonstruktion mit Substratmatten. Diese werden vor der Installation bepflanzt und in einer Gärtnerei vorkultiviert. Da die Substratmatten aus keimhemmendem anorganischem Material bestehen, bildet sich weder Moder noch Schimmel. Der modulare Aufbau des Systems bietet den Vorteil, dass sich bei Beschädigungen einzelne Substratplatten herausgenommen und ersetzt werden können.
Die Bewässerung der Pflanzen erfolgt über ein Wasserreservoir, das entweder unter der Wand montiert wird oder unsichtbar im Boden versenkt werden kann. Zwei Pumpen befördern das Wasser in eine Rinne über der 'Grünen Wand®', aus der das Wasser in die Substratplatten rieselt.

Abgesehen vom dekorativen Effekt einer Pflanzenwand hat diese auch einen raumhygienische Wirkung: Die Luftfeuchtigkeit wird erhöht, das beugt besonders in den Wintermonaten Erkältungskrankheiten vor. Pflanzen filtern zudem Schadstoffe aus der Luft, vermindern den Staubflug und reichern die Luft mit Sauerstoff an. Nicht zuletzt stimulieren Pflanzen und ihr natürliches Grün unsere Psyche positiv.
Die 'Grüne Wand®' von art aqua ist in zwei Varianten erhältlich: Als Festinstallation und als mobile Ausführung. Letzter ist beidseitig bepflanzt und eignet sich ideal als Raumteiler mit schallabsorbierender Wirkung.

'Grüne Wand®' von artaqua

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'Grüne Wand®' von artaqua

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Die schwedische Firma greenworks bietet ebenfalls einen mobilen Raumteiler an.
‚Moving Hedge’ besteht aus einer Basis, die den Tank mit 55 Litern Füllvermögen beinhaltet und sich auf Rollen durch den Raum schieben lässt. Ein zusammensteckbares Metallrohr dient gleichzeitig als Wasserversorgung und statisches Gerüst der 4-lagigen Industriefilz-Matte, in deren Taschen sich die Pflanzen befinden. Industriefilz besitzt den Vorteil, kein Wasser zu speichern: Feuchtigkeit wird direkt an die Erde in den Taschen abgegeben.

'Moving Hedge' von greenworks

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'Moving Hedge' von greenworks

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Wie alle Pflanzenwände hat auch ‚Moving Hedge’ günstige Auswirkung auf Raumklima, Raumluft, Akustik und Wohlbefinden. Darüberhinaus bietet greenworks mit Partnerfirmen eine Kombination aus Leasing und Pflanzenabonnement an. Doch auch ohne Wartung ist Moving Hedge sehr pflegeleicht: Der Tank muss nur alle fünf Wochen nachgefüllt werden.

Detail der Moving Hedge von Greenworks

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Detail der Moving Hedge von Greenworks

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Im Gegensatz zur ‚Grünen Wand’ von artaqua und der ‚Moving Hedge’ von greenworks ist ,Verticalis’ mehr Objekt als architektonisches Element. Das Produkt wurde von der Zürcher Hochschule ZHAW gemeinsam mit der Firma Hydroplant entwickelt. Als ‚Pflanzenbild’ lässt sich ‚Verticalis’ an jeder massiven Wand aufhängen: Zwei Schrauben genügen. Die Dimension des in weiss, schwarz oder orange lackierten Acrylrahmens beträgt 120 cm auf 55 cm und ist nur 7 cm tief.
Sonderanfertigungen sind möglich. Der integrierte Wassertank muss alle 3 Wochen aufgefüllt werden. ,Verticalis’ ist angenehm ‚lo-tech’: Das Pflanzenbild kommt ohne Pumpsystem, Wasser und Stromanschluss aus.

'Verticalis' von hydroplant

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'Verticalis' von hydroplant

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Als ‚lo-tech’ könnte man auch das Spalier bezeichnen, eine traditionelle Technik vertikaler Begrünung. Nutzpflanzen wie Rebstöcke oder Obstbäume wurden an den nach Süden ausgerichteten Hauswänden an einem Latten oder Drahtflechtwerk befestigt.
Das ergab sozusagen einen symbiotischen Effekt, der sich damals wie heute energetisch günstig auswirkt: Die Pflanze profitiert auf der einen Seite von der gespeicherten Wärme der Baumasse, auf der anderen Seite hat die Vegetationsschicht eine isolierende Wirkung. Eine flächige Fassadenbegrünung schützt diese und erhöht deren Lebensdauer.
Die Firma Brugg Drahtseile bietet mit ihrer ,Decoline’- Serie ein System aus formschönen Halterungen, Verbindungsstücken und Architekturdrahtseilen an, mit denen sich moderne Spaliere und Hausbegrünungen verwirklichen lassen.

Brugg Architekturdrahtseil

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Brugg Architekturdrahtseil

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Die niederländischen Landschaftsplaner Copijn entwickelten ein vertikales Pflanzsystem, das sich für den Aussenbereich gleichermassen wie für Innenwände eignet.
‚Wonderwall’ ist eine Konstruktion, welche vor die wasserdichte Schicht des Gebäudes montiert wird. Diese vorgehängte Fassade besteht aus einem Stahlgerüst, das von oben abgehängt wird und unten ein Auflager besitzt. Dies bildet die Basis für die Pflanzschicht selbst, die darauf montiert wird.

Sportplaza Mercator, Amsterdam; Architekten: Venhoeven CS; Foto: Copijn

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Sportplaza Mercator, Amsterdam; Architekten: Venhoeven CS; Foto: Copijn

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Die hängenden Gärten Babylons, eines der sieben Weltwunder, könnten in zeitgemässer Form auch Ihre Räume verschönern. Ganz ohne den Bau eine Aquädukts.

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