Wie sieht die Zukunft des Büros aus? Wenn es nach diesen Projekten geht, wird es am kommunalen Arbeitsplatz von morgen mehr um soziale Interaktion gehen als um die Interaktion mit Tabellenkalkulationen.

Das Co-Working Space Coven von Studio BV in Saint Paul, Minnesota. Das Design behält die bestehende viktorianische Architektur des Gebäudes bei und setzt auf farbenfrohe Möbel. Foto: Corey Gaffer Photography

Soziales Netzwerk: der Arbeitsplatz als Meeting-Knotenpunkt | Aktuelles

Das Co-Working Space Coven von Studio BV in Saint Paul, Minnesota. Das Design behält die bestehende viktorianische Architektur des Gebäudes bei und setzt auf farbenfrohe Möbel. Foto: Corey Gaffer Photography

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Spätestens seit der Covid-19-Pandemie ist für viele das Home-Office Teil einer neuen Normalität. Viele genießen die neu-gewonnene Work-Life-Balance, manchen fehlt dabei aber der soziale Kontakt und der Trubel am Arbeitsplatz. Naheliegend also, dass sich wohl so schnell keines der beiden Arbeitsmodelle durchsetzen wird und wir stattdessen mit Mischformen rechnen können. Wenn die Welt wieder aus ihrem Lockdown bedingten Dornröschenschlaf erwacht, werden Büros zu analogen Treffpunkten, perfekt für die Zusammenarbeit vor Ort. Teammitglieder können in Zukunft flexibler gestalten, wann von zu Hause oder im Büro gearbeitet wird.

Atelier Carloalbert setzen im WOW Lieven Cultural Hub auf Primärfarben für Meeting-, Austausch- und Teamworkbereiche. Fotos: Peter Tijhuis

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Atelier Carloalbert setzen im WOW Lieven Cultural Hub auf Primärfarben für Meeting-, Austausch- und Teamworkbereiche. Fotos: Peter Tijhuis

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Diese Orte des Austauschs findet man natürlich nicht nur in klassischen Bürobezirken. In einem jungen Stadtteil von Amsterdam, der bei Studenten, Erstkäufern und Künstler beliebt ist, entstand der Co-Working-Space WOW Lieven Cultural Hub, gestaltet von Atelier Carloalberto. Durch seine doppelte Deckenhöhe wirkt er großzügig. Sein Herzstück ist die Bar, daneben laden farblich abgetrennte Sitzbereiche zu informellen Meetings ein. Hier lässt es sich gut arbeiten, egal ob alleine oder im Team, und Ergebnisse können sofort auf der kleinen Bühne präsentiert und diskutiert werden. Wer mehr Privatsphäre bevorzugt, kann einen Besprechungsraum oder klassische Büros in der ersten Etage buchen.

Weiche Sessel und Beistelltische auf gesprenkeltem Vinyl. Der von Linehouse konzipierte Social Space ist eine ungezwungene Begegnungsstätte in der analogen Welt. Fotos: Dirk Weiblen

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Weiche Sessel und Beistelltische auf gesprenkeltem Vinyl. Der von Linehouse konzipierte Social Space ist eine ungezwungene Begegnungsstätte in der analogen Welt. Fotos: Dirk Weiblen

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Für die Büroangestellten des Jing'an Kerry Centre in Shanghai entwarf das Architektur- und Innenarchitekturstudio Linehouse den Social Space, der mit seinen Stufen an eine Arena erinnert. Im Zentrum, wo sich früher ein Swimmingpool befand, ist nun ein Begegnungszentrum für Diskussionen und spontanen Austausch, das auch als Forum für Vorträge und Town Hall Meetings dient. Eine hölzerne Dachkonstruktion umschließt ein großzügiges Oberlicht, das den Raum mit Tageslicht flutet. In Kombination mit den zarten Pastelltönen des Interieurs ergibt sich eine einladende Atmosphäre, in der Menschen miteinander interagieren aber gleichzeitig ein Mindestmaß an Distanz wahren können. Zur Peripherie hin kann man sich auch in Besprechungs- sowie Arbeitsräume zurückziehen.

Der Coven Co-Working-Space for Women ist Studio BVs Vision eines inspirierenden, inklusiven Arbeitsplatzes und dient als Treffpunkt im Real Life. Fotos: Corey Gaffer Photography

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Der Coven Co-Working-Space for Women ist Studio BVs Vision eines inspirierenden, inklusiven Arbeitsplatzes und dient als Treffpunkt im Real Life. Fotos: Corey Gaffer Photography

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Hell, freundlich und offen richtet sich der Coven Co-Working-Space in Saint Paul, Minnesota an Frauen und nicht-binäre Menschen. Café, Rezeption und Lounge befinden sich im Erdgeschoss, wo Mitglieder sich kennenlernen, verabreden oder zusammenarbeiten können. Die Büros befinden sich im Souterrain. Studio BV respektiert mit seinem Design die historische viktorianische Architektur des Gebäudes: Kräftige Farben beim Interieur und einige sichtbare Backsteinmauern machen aus diesem analogen Treffpunkt einen Ort der Inspiration für seine Mitglieder.

Im Workspace 6 Orsman Road von Waugh Thistleton Architects begegnen sich die Mitarbeiter nicht nur analog, sondern auch nachhaltig. Fotos: Ed Reeve

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Im Workspace 6 Orsman Road von Waugh Thistleton Architects begegnen sich die Mitarbeiter nicht nur analog, sondern auch nachhaltig. Fotos: Ed Reeve

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In London haben Waugh Thistleton Architects mit dem 6 Orsman Road Workspace, einer Stahlkonstruktion mit Wänden und Böden aus Kreuzlagenholz, ein flexibel nutzbares Bürogebäude realisiert. Im Parterre befinden sich neben einer Kochnische und Bar für zwanglose Treffen auch ein großer Besprechungs- und Esstisch. Die oberen Etagen bieten mit separaten Lounges und einer Dachterrasse einen entspannten Rahmen für kleinere Meetings. Die Arbeit drinnen so nachhaltig und gesund wie möglich zu gestalten, war das Ziel. Daher entschieden sich die Architekten für Naturmaterialien wie Lehm, Marmoleum-Fliesen und Holzmöbel sowie Pflanzen im gesamten Gebäude, um die Luftqualität zu verbessern.

© Architonic

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