In diesen Teppichen kann man sich verlieren. Jan Kath setzt in seiner Kollektion „TOKIO “ die Bilder des bekannten Fotokünstlers Stefan Emmelmann textil um und eröffnet dem Teppich damit eine völlig neue Dimension.
Teppich wird Kunst – Kunst wird Teppich. Millionen von Pixeln sind von den digitalen Vorlagen Knoten für Knoten in Seide und Wolle übersetzt. Das erfordert höchstes Geschick und präsentiert die alte Handwerkskunst in einem neuen Licht – zudem wird ein völlig neues Klientel an den Teppich herangeführt. TOKIO ist ein gewaltiges Farbspiel, in dem der Betrachter mit näherem Hinsehen nach und nach Straßenszenen aus der nächtlichen japanischen Metropole erkennt: Hochhäuser, Leuchtreklamen, Fahrräder, Werbeplakate, Menschen. In vielen Ebenen liegen die Motive übereinander. Sie verschmelzen, spiegeln oder doppeln sich und ziehen den Blick in diesen außergewöhnlichen Teppich hinein. Dabei werden bisher unentdeckte Details sichtbar. Ein kleines Kätzchen an der Straßenecke, die Börsenkurse auf einer Anzeigentafel, das Gesicht einer jungen Frau, die geheimnisvoll unter ihrem Regenschirm hervorschaut. Über allem schimmern wie geheime Botschaften japanische und chinesische Schriftzeichen. „Egal, ob der Betrachter selbst direkt auf dem Teppich steht, von der Ferne auf den Boden schaut oder die Arbeiten als Tableaus an den Wänden hängen – immer bietet sich ihm ein anderes, faszinierendes Bild“, erklärt Jan Kath. „Wenn der Teppich zur begehbaren und ertastbaren Leinwand wird, dann bedeutet das eine Revolution der modernen Sehgewohnheiten.“