Klinikum Klagenfurt von Architects Collective | Krankenhäuser

Fotograf: Hertha Hurnaus

Klinikum Klagenfurt von Architects Collective | Krankenhäuser ×
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Fotograf: Hertha Hurnaus

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Ein modernes und richtungweisendes Krankenhaus
Das Landesklinikum Klagenfurt Neu ist in vielen Aspekten innovativ. Modernste medizinische Technik, optimierte und flächenübergreifende Nutzung der Anlagen und Räume (OPs, Untersuchungs- und Behandlungsräume sowie der Pflegestationen und der Logistikbereiche) geben dem neuen Krankenhaus europaweit einen richtungweisenden Status. Das architektonische Konzept, wesentlich für die Definition des modernen Krankenhauses, ist beispielgebend für neue Planungen. Die Aulandschaft der Glan schließt das Grundstück im Norden ab. Strukturierende, landschaftlich sorgfältig gestaltete Innenhöfe gliedern das Gebäude und bestimmen die einzelnen Bereiche. Die Horizontalität des Gebäudes (zwei Obergeschosse) wird durch die beiden Haupterschließungswege verstärkt: die gebogene Magistrale der Besucher im Norden und die gerade Magistrale, die die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche erschließt. Großzügige mehrgeschossige Glasfassaden geben den Zonen, in denen die Wartebereiche angeordnet sind, einen offenen einladenden Charakter ebenso wie die hellen Farben im Inneren des Gebäudes.

Der Entwurf der Arge Architekten LKH Klagenfurt Neu ging auf Grund seines klaren architektonischen Konzepts als Sieger aus einem zweistufigen Wettbewerb hervor. Der flache, zweigeschossige Baukörper integriert sich in die niedrige, heterogene Stadtlandschaft Klagenfurts. Den Abschluss im Norden bildet die Aulandschaft der Glan, die mit der reichhaltig gestalteten Bepflanzung einen Filter zwischen städtischem Raum und dem Krankenhausareal bildet. Die waagrechte Teilung der Fassaden und die Rückstaffelung der Baukörper zur Landschaft unterstreichen die Einbindung des Gebäudes in die Umgebung. Die Kammstruktur des Gebäudekomplexes ermöglicht einen starken visuellen Bezug zur den umgebenden Grünräumen in sämtlichen Aufenthalts- und Arbeitsbereichen. So werden die gut besonnten Krankenzimmer zu angenehmen Aufenthaltsbereichen, die Erschließungshalle, die Wartebereiche werden zu gesundheitsstimulierenden Lichttherapieräumen. Der erlebbare Wandel der Natur über die Jahreszeiten ist integraler Bestandteil des neuen Klinikum Klagenfurt.

Bezug zur Landschaft
Der unmittelbare Bezug der Patienten und Mitarbeiter zur begrünten Flusslandschaft und der ausgewählten Bepflanzung der Gärten ist wesentlicher Bestandteil des architektonischen Konzepts. Jeder Garten der Innenhöfe der Bereiche Pflege und Untersuchung/Behandlung ist durch seine spezielle Farbe und Gestaltung charakterisiert und erleichtert die Orientierung innerhalb des Gesamtkomplexes. Die Bepflanzung entspricht der räumlichen Situation und ist zum natürlich gewachsenen Boden hin zunehmend freier gestaltet.

Ein einheitlicher Baukörper
Ein großzügig dimensioniertes Vordach empfängt die Besucher und führt sie in die zweigeschossige Eingangshalle. Der offenen, ganzflächig verglasten Ostfassade des Chirurgisch-Medizinischen Zentrums steht die verglaste Fassade des Speisesaals als Abschluss des Versorgungszentrums im Westen gegenüber. Eine filigrane, von den Hauptgebäuden abgehängte, geschlossene Fußgängerbrücke verbindet die beiden Einheiten. Die Bushaltestellen und die Hauptzufahrt zur Tiefgarage sind in diesem Bereich angeordnet. Für die Rettung zweigt eine eigene Fahrspur südlich des Gebäudes zur Notaufnahme ab. Ein offener Besucherparkplatz und eine weitere Erschließung der Tiefgarage befinden sich im Westen des Gebäudes. Der westseitige Eingang entlastet den Haupteingang. Die einfache Wegeführung durch das funktional schlüssige Ensemble ist durch zwei zentrale Erschließungszonen gegeben: die gerade Südspange für die ambulanten Patienten und eine geschwungene Mittelspange für die Pflegebereiche und deren Besucher. Großzügige Glasfassaden geben den Wartebereichen einen offenen, einladenden Charakter. Die Farben im Innern sind hell. Die Ver- und Entsorgung der medizinischen Bereiche durch das Logistikzentrum im Osten erfolgt entlang der Haupterschließungszonen. Dabei knüpft das U-Gangsystem an die modulare Gebdäudestruktur des Chirurgisch-Medizinischen Zentrums an.Eine Kapelle und der Andachtsraum befinden sich im Norden entlang der Patientenmagistrale. Sie heben sich durch ihre einheitliche Materialiät aus Holz und ihre Gestaltung deutlich ab. Ein von der Decke abgehängter Altar und ein großformatiges Glasbild des Kärntner Künstlers Karl Bandstätter bestimmen die Kapelle.

Wohlbefinden
Die hellen, natürlich belichteten Zimmer mit starkem Bezug zu den Innenhöfen, die Qualität der Ausstattung und der Erschließungsbereiche vermitteln Hotelcharakter. Die dunkelgraue Metallhaut der Fassade ist Hintergrund für die lebendige Bepflanzung und gibt dem neuen Landesklinikum Klagenfurt sein spezifisches Erscheinungsbild, das nicht automatisch die Assoziation eines Krankenhauses hervorruft. Die metallisierte Farbe spielt mit dem Licht. Je nach Lichteinfall wirkt sie heller oder dunkler. Die Oberflächenbehandlung nimmt dem Material seinen industriellen Charakter. Thermisch wirkt sich die dunkle Farbe positiv auf die Energiebilanz des Gebäudes aus. Die verglasten Bereiche rhythmisieren die Fassade. Gelbe Sonnenstore beleben das Bild. Der liegende Baukörper wirkt elegant und vermeidet bewusst Monumentalität.

Organisation des Chirurgisch-Medizinischen Zentrums (CMZ)
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über die Eingangshalle im Zentrum des Krankenhausareals. Der Zentrale Haupteingang ist sowohl individuell als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Der Westzugang ist an den offenen Besucherparkplatz angebunden und ist auch die Erweiterungsfläche des Chirurgisch-Medizinischen Zentrums. Die Pflegebereiche sind ost-west-orientiert. Die medizinischen Spezialbereiche und die Ambulanzen der der klinischen Fachzentren bilden entlang der Südspange das bauliche und funktionale Rückgrat. Medizinische Funktionseinheiten sowie die Pflegestationen werden über die beiden Magistralen erschlossen und durch die Eingangshalle miteinander verknüpft. Die NordSüd-Gänge entlang der Höfe verbinden die Pflegestationen mit der Südspange und den klinischen Fachzentren. Jede Station bildet eine kompakte Einheit von zwei Pflegegruppen. Alle Zimmer sind zu den Höfen hin orientiert, ebenso der Patientenaufenthaltsbereich. Die Pflegestützpunkte befinden sich im Zentrum jeder Station. Die Intensivstationen sind in unmittelbarer Nähe des OP-Bereichs im ersten Obergeschoss situiert. Eine Wegeverbindung entlang der Ostfassade bildet einen Beipass zu den Funktionsbereichen für die dahinterliegenden Stationen. Entlang der Patientenmagistrale liegen die vorgelagerten Leitstellen und Wartebereiche für die Patienten. Das OP-Zentrum ist im Südtrakt im ersten Obergeschoss angesiedelt. Es ist direkt mit der Notfallaufnahme im Erdgeschoss und dem über dem OPBereich angeordneten Hubschrauberlandeplatz verbunden. Der administrative Bereich befindet sich direkt darüber. Die Garage liegt im ersten Untergeschoss unter den Ambulanzen der klinischen Fachzentren. Vom Energiezentrum des Ver- und Entsorgungszentrums ausgehend führt das neue Medienkollektorsystem zu den Technikflächen im ersten Untergeschoss. Über das parallel verlaufende UGangsystem, das mit dem der Bestandobjekte verbunden ist, werden alle Bereiche durch ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) ver- und entsorgt.

Ver- und Entsorgungszentrum (VEZ)
Das VEZ beherbergt die zentralen Einrichtungen zur Versorgung aller Einrichtungen und Gebäude des neuen Landesklinikum Klagenfurt. Dies umfasst die Versorgung mit Energie, Heizwärme und Dampf, die Versorgung mit Arzneimitteln und Sterilgütern sowie die Speise- und die Wäscheversorgung. Außerdem beherbergt das VEZ die zentralen Einrichtungen zur Entsorgung. Wie das CMZ ist auch das VEZ über zwei Magistralen und daran anschließende Innenhöfe organisiert. Im VEZ werden die Magistralen vom FTS befahren. Auch bei diesem Gebäude wurde großer Wert auf Maßstäblichkeit, Orientierung und Freiraumbezug und Arbeitsplatzqualität gelegt. Die Innenhöfe erzeugen großzügig belichtete Arbeitsbereiche und sind darüber hinaus Pausen- und Erholungsräume für die Mitarbeiter sowie Gastgarten für den Speisesaal.

Organisation des Ver- und Entsorgungszentrums
Der zweigeschossige Hauptbaukörper bildet mit den Solitärbauwerken der Wäscherei und des Wertstoffsammelzentrums sowie mit einem aus dem Bestand verbliebenen Gebäude einen Wirtschaftshof. Die Zufahrt zum VEZ zweigt vor dem Krankenhausareal ab, wodurch das gesamte Krankenhausgelände nahezu frei von LKW-Verkehr ist. Dies trägt maßgelblich zur Entflechtung des Verkehrs und zur Aufenthaltsqualität bei. Entlang der Hauptzufahrt kontrastiert die zweigeschossige, fensterlose Fassade der Energiezentrale das Gegenüber des luftigen, überdachten Zugangsbereiches. Daran anschließend kommuniziert die großflächige Glasfassade des Speisesaales mit der der Eingangshalle. Dieser Bauteil, als vis a vis der Eingangshalle des CMZ, umfasst im Erdgeschoss die Speisenausgabe, den free-flow-Bereich und den Mitarbeiterspeisesaal sowie einen Besucherspeiseraum. Die Sichtbeziehung zum Haupteingang und die Verbindung zum Gastgarten im Hof 1 des VEZ entwickelt das besondere Flair dieses Aufenthalts- und Veranstaltungsbereiches. Im Obergeschoss ist – über eine Galerie erschlossen – ein Veranstaltungs- und Seminarzentrum untergebracht. Das Zentralllager und die Werkstätten schließen westlich an den Hof 1 an und werden über den Ladehof des VEZ versorgt. Auch vermeintlich untergeordnete Funktionen sind großzügig belichtet. Dies trägt ebenso wie die gärtnerisch gestalteten Innenhöfe zu idealen Arbeitsbedingungen für das Personal bei. Poststelle, Telefonzentrale und Sicherheitsleitstelle sind ebenfalls in diesem Bauteil untergebracht. Die Zentralküche grenzt, getrennt durch die Nordmagistrale, an den Bauteil des Zentrallagers an. Sie entwickelt sich vom zweiten Untergeschoss bis ins Erdgeschoss, wobei durch die Abtreppung des Innenhofes auch die Spüle im zweiten Untergeschoss natürlich belichtet wird und den Mitarbeitern freien Ausblick und Zugang in den Garten ermöglicht. Die Wäscherei liegt, wie das Wertstoffsammelzentrum, in einem Solitärbauteil und versorgt auch die Krankenhäuser in Villach und Wolfsberg. Das FTS ver- und entsorgt sowohl die Neubaubereiche als auch die Bestandsgebäude des Landesklinkum Klagenfurt über ein etwa zwei Kilometer langes U-Gangsystem. Das U-Gangsystem verbindet alle Aufzugsanlagen, über die die Rollcontainer ohne Kreuzung mit Patienten und Besuchern in die Stationen verbracht und wieder zu den Aufbereitungsbereichen zurückgeschickt werden.

EU Green Building Zertifikat
Das seit 2005 bestehende "Green Building" Zertifikat der Europäische Kommission dient zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden in der EU. Um zertifiziert zu werden muss eine Energieeinsparung (Heizwärme- und Kühlbedarfs) von mehr als 25% unter den Mindestwerten der OIB (Österreichischen Instituts für Bautechnik) Richtlinie 6 nachgewiesen werden. Die OIB Richtlinie ist die österreichische Umsetzung der EU-weite EPBD Richtlinien (Energy Performance of Buildings Directive) für Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Innerhalb der EU wurden bis jetzt 500 Gebäude zertifiziert und in Österreich 30 als "Green Building" durch den nationalen Partner der ÖGNB (Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Das CMZ (Chirurgisch-Medizinische Zentrum) des Klinikum Klagenfurt wurde durch den KABEG (Kärntner Krankenanstaltenverbund) als Bauherr eingereicht und im September 2011 als erstes Krankenhaus dieser Größenordnung in Österreich als „Green Building" zertifiziert. Das Bauwerk zeichnet sich durch seine kompakten Gebäudestruktur, sehr guten Wärmedämmung der Aussenhülle und optimierte Gebäudetechnikanlagen mit Wärmerückgewinnung aus. Der niedrigen Kühlbedarf wurde durch zentral gesteuert und bewegliche Aussenbeschattung sowie energiesparende Lichtsysteme erreicht. Der Heizwärmebedarf des Gebäudes liegt 36 Prozent und der Kühlbedarf 41 Prozent unter den geforderten Werten der OIB Richtlinien.

BGF: 145.000 m²

Preise und Auszeichnungen
Kärntner Landesbaupreis 2010
Nominiert für den Mies van der Rohe Preis 2011 der EU
Österreichischer Bauherrenpreis 2011

LKH Klagenfurt

Müller & Klinger / Architects Collective AC ZT-GmbH
DFA Dietmar Feichtinger Architects
Priebernig. „P“ ZT GmbH Architekten + Ingenieure
Project manager: Dietmar Feichtinger, Heinz Priebernig, Richard Klinger, Walter Nemeth

HVAC consultant: ZFG Projekt GmbH
Structural consultant: FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT-GmbH; Ertl, Horn & Partner ZT-GmbH
Electrical consultant: TB Hartl & Co KG EPG Elektroplanung GmbH
Landscape: Idealice

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