Architektur und Landschaft:
Der Entwurf für das Nationalparkzentrum transformiert Architektur und Landschaft in eine artifizielle Architektur – Raum -Landschaft. Das Umfeld wie auch das Gebäude begreifen sich zeichenhaft als gebaute Innen - Außen Landschaftserlebniswelt, die repräsentativ für die Inhalte des Nationalparks stehen soll. Der Erlebnisweg zum Gebäude, ausgehend vom Parkplatz bzw. vom Park ist eine Inszenierung von geplanten Landschaftsthemen. Die Elemente der artifiziellen Landschaft sind ausgehend von der bereits geneigten Parkplatzebene, der skulpturale Baukörper, die geformte Bauwerksuntersicht, die skulpturalen Stützen, die Kristallschlucht der Eingangsrampe, und der gebaute Landschaftskörper (Rampe) im Übergang zum bestehenden Park. Zwei skulpturale Stützpfeiler des Gebäudes durchdringen den Innenraum des Besucherzentrums bis zum Dachraum und werfen als „ Voids “(kalte Außenräume) Licht und Regen in den Landschaftsraum unter den Baukörper.

Baukörper :
Ein aufgeständerter, monolithisch schwebender Dachkörper schraubt sich um einen Erschließungshof mit der Eingangsrampe. Die Aufständerung resultiert einerseits aus dem hundertjährigen Hochwasser andererseits bietet der Dachbaukörper einen geschützten räumlichen Erlebniszugang (artifizielle Landschaftsarchitektur) zum Nationalparkzentrum.
Die innere Drehbewegung im Gebäude (Wirbel) um die Eingangsrampe wird mit dem inneren Erschließungkonzept wie auch durch die Drehung und Kippung der Dachneigung formal unterstrichen. Die mäandrierende Rampendrehung des Baukörpers schafft durch die verschränkte Höhenentwicklung eine optimale Belichtung des Verwaltungsgeschosses. Die Skulpturalität des Baukörpers wird durch die materielle Homogenität der Holzschalungen und Sichtbetonflächen auf allen Fassadenebenen unterstrichen. Der Baukörper verschließt sich bewusst gegen die Bundesstraße und öffnet sich dem Parkraum.

Innenraum:
Über die Eingangsrampe erschließen sich über das Foyer Besucherzentrum, Veranstaltungssaal, Gastronomiebereich und Verwaltung. Innen- und aussenräumliche Durchblicke und Sichtbezüge inszenieren reale, artifizielle und virtuelle Landschaftserlebnisse. Das Besucherzentrum (Bezahlbereich) versteht sich als hermetisches Innenraumerlebnis.
Das Nord - Süd verlaufende Foyer öffnet sich in Verbindung mit dem Gastronomiebereich  über eine lange Terrasse und Rampe zum Parkraum bis zum Zierteich.

Der Parkraum:
Das Erlebnis virtueller Nationalparkbesuch wird durch die Möglichkeit der Überleitung vom Innenraum in den Landschaftsraum (Zierteich) zu einem zusätzlichen Erlebnis des Nationalparkzentrums.

Konstruktion:
Aufgrund schwierigster Gründungserfordernisse, seiner Dimension und der unterschiedlichsten Anforderungen an räumlichen Dimensionen besteht die Primärkonstruktion aus Stahlbeton.
Die Aussenwand und die in sich verwundene Dachkonstruktion des Besucherzentrums (westlicher Bauteil) wurde in Leimbinderkonstruktion hergestellt.
Beim Verwaltungsbau / Veranstaltungsbereich (östlicher Bauteil) sind sämtliche Aussenwände in Holz-Verbundbauweise hergestellt.

Veröffentlichungen :
„Wettbewerbe aktuell“ Ausg. 2/2008

Nationalparkentrum Hohe Tauern
Errichtungs – und Verwaltungs GmbH