Fotograf: Beat Bühler
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Dieses auch formal richtungsweisende Gebäude wurde von Martin Rauch (Lehm Ton Erde GmbH, Schlins, AT) und Roger Boltshauser gemeinsam geplant.
Materialität und Gestalt des Wohnhauses sind direkte Reaktionen auf die steile Südhang-Lage der schmalen Parzelle im landschaftlichen Kontext: Als sei ein monolithischer Blick, einer abstrakten, künstlichen Natur ähnlich, aus der Erde herausgedrückt worden. Zwei Einkerbungen artikulieren den Baukörper aus Stampflehm, verkeilen ihn hinten mit dem Steilhang und etablieren vorne eine Auftakts- oder Empfangsgeste zum Tal hin. Innen ist das Haus in Form von Sequenzen einzeln individualisierbarer Räume entwickelt, die geschossweise auf die unterschiedlichen Bedingungen reagieren.
Im Gegensatz zu organischeren, archaischen Lehmarchitekturen verfolgt die Gebäudegestalt eine gewisse Klarheit und Scharfkantigkeit. Die zwischen den typischen Lehmschichten eingefügten Lagen aus Ziegelleisten stabilisieren den Baukörper optisch, indem sie die Horizontalität betonen und die Licht- und Schattenwirkung der Oberflächentextur verstärken. Auf der stofflich-atmosphärischen Ebene zeigt die Raumfolge einen Verlauf, der durch eine austarierte Überlagerung unterschiedlicher Bearbeitungsstufen vom Rohen und Archaischen zum Vornehm-Prächtigen buchstäblich aufsteigt. Insgesamt ist das Wohnhaus ein laborartiges Experiment, das Abbild ist von der engen planerischen Zusammenarbeit zwischen dem Architekten und dem Lehmbaumeister und Bauherrn Martin Rauch und in dessen eigenhändiger Erstellung des Baus gipfelt.
Fotograf: Beat Bühler
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