Das 1912 eröffnete Hauptgebäude der Schweizerischen Nationalbank am Bundesplatz in Bern wurde in den letzten hundert Jahren mehrfach umgebaut. Im Rahmen der Gesamtsanierung der Räumlichkeiten der SNB wurden aufgrund technischer und betrieblicher Optimierungen auch die Sitzungszimmer sowie die Eingangs- und Korridorleuchten neugestaltet.

Korridor- und Eingangsleuchten
Der Bau der stattlichen Korridor- und Eingangsleuchten (17 Pendelleuchten, 67 Deckenleuchten, 1 grosse Spezialpendelleuchte) stellte sowohl lichttechnisch, wie auch konstruktiv eine besondere Herausforderung dar. Die unterschiedlichen Beleuchtungsanforderungen mit indirektem, direktem, sowie diffusem Licht mussten simuliert werden und im Produkt umsetzbar sein. Das Reinigungs- und Unterhaltskonzept ist bereits in der Entwicklungsphase eingeflossen. Die mundgeblasenen, satinierten Gläser mit zusätzlichem, vertikalem Facettenschliff wurden wie alle Bauteile in der Schweiz entwickelt und hergestellt.

Kronleuchter
Die Kronleuchter für die Sitzungszimmer haben abhängig von der Raumform, der Beleuchtungssituation und Möblierung jeweils eine individuelle Geometrie in modularer Bauweise mit indirektem und direktem Licht. Besonders anspruchsvoll war die Umsetzung der Entwurfsvorgaben bezüglich Statik der bis zu 4.5m grossen Kronleuchter (hohes Gewicht, wenige Aufhängepunkte); sowie die Elektronik und Lichttechnik. Das Reinigungs- und Unterhaltskonzept ist bereits in der Entwicklungsphase eingeflossen.
Die Grundkonstruktion der grossen Ellipsen wurde aus einem spannungsfreien Aluminiumblock gefräst und glanzvernickelt. Die gefrästen Doppelbogensegmente konnten so zu hochpräzisen, formstabilen Ringen zusammengeschraubt und die teilweise über 500 strukturierten Gläser von oben durch Schlitze eingeschoben werden. Der Lichtbalken, ebenfalls gefräst und mit individuell gefertigten LED-Prints mit unterschiedlichen Linsen nach oben und unten strahlend bestückt, ist zwischen den oberen und unteren Ringen eingeschoben.
Eine besondere Herausforderung stellte die Leuchte für den legendären „Salon bleu“ dar. Diese besteht aus zwei unterschiedlich grossen Ringstrukturen, acht Aufhängepunkten und ist abgestimmt auf die historische Deckenstukkatur. Insgesamt sind 388 nach oben strahlende LED sowie 208 nach unten strahlende LED, jeweils mit unterschiedlichen Speziallinsen und 876 strukturierten Gläsern verbaut.

Design Team

Aebi & Vincent Architekten SIA AG, Bern, Schweiz

vogt partner, lichtgestaltende Ingenieure, Winterthur