Fotograf: Michael Neuhaus
Fotograf: Michael Neuhaus
Fotograf: Michael Neuhaus
Die ursprüngliche Planungsaufgabe des Privatauftrags bezog sich auf das bestehende Haus, das die Bauherrin zu dem Zeitpunkt bewohnte. Hauptwunsch der Auftraggeberin war die Integration eines Schwimmbeckens mit Blickbeziehung nach außen. Nach vielen Entwurfsvarianten und auch unter Ausreizung aller baurechtlichen Spielräume war klar, dass dies auf Grund verschiedener Parameter innerhalb des alten Hauses nicht möglich sein würde. Der starke Wunsch nach einem privaten Schwimmbad blieb aber bestehen, wodurch die Bauherrin gemeinsam mit uns zu der mutigen Entscheidung kam, ihr ursprüngliches Wohnhaus abzureißen und ganz neu zu bauen, um ihre Vorstellungen verwirklichen zu können.
‚Haus für ein Schwimmbad‘: das neue Gebäude wurde für und um das Schwimmbad herum konzipiert. Restriktive Zwangspunkte in Hinblick auf die Gebäudekubatur, die mit dem Grundstücksformat und den gegebenen Baulinien und -grenzen zusammenhingen, führten zu der Entwicklung einer Kubatur, die genau auf diese Parameter ganz präzise reagiert, sodass ein rautenförmiges, sich seitlich verjüngendes Gebäude entstand, das die Fluchten der Nachbarhäuser sowie die Straßenflucht aufnimmt, während es alle räumlichen und baulichen Möglichkeiten ausnutzt.
Die Architektur wird bestimmt durch den gestalterischen Ansatz, die Geschossscheiben gegeneinander zu verdrehen, um eine Dynamik für den massiven Baukörper zu erzeugen und durch die daraus hervorgehenden Überhänge die gewünschten Terrassen und Überdachungen zu generieren. Die große Herausforderung bestand sowohl planerisch als auch baulich darin, das Schwimmbad im Obergeschoß einzubringen. Dies war nur dank einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Kernthema dieses Entwurfes in den Griff zu bekommen.
Durch Raum und Fläche, die das Schwimmbad zwangsläufig einnimmt, war der Spielraum für die Gestaltung der restlichen Wohnfläche reduziert, sodass mit verhältnismäßig wenig Platz viel erreicht werden musste. Dies geschah durch die Anordnung offener Raumfolgen, die eine angenehme Großzügigkeit bewahren. Durch die Gestaltung von fließenden Räumen und nahtlosen Übergängen im Innenbereich, sowie durch den Einbau eines Aufzuges entstand ohne zusätzlichen Aufwand oder weiterführende planerische Maßnahmen ein barrierearmer Wohnraum, der auch für ein altersgerechtes Leben geeignet ist.
Die gestalterische Zielsetzung bei der Materialität war es, eine einheitliche Optik für den Innen- und Außenraum zu schaffen: Pool, Wand- (wo kein Putz) und Bodenflächen innen, sowie die Außenfassade sollten mit dem gleichen Material bekleidet sein. Naturstein harmonisiert haptisch sehr gut mit Wasser (Schwimmbad) und passt von seinem Wesen her zur Kraft, die das Gebäude ausstrahlt. So fiel die Wahl auf den Valser Quarzit in Form von Längsriemen mit bis zu 150cm Länge.
Dieses Format betont die horizontale Ausrichtung und lässt die Geschossscheiben schmaler wirken. In Kombination mit den Sichtbetonscheiben, die die Ablesbarkeit der Geschosse noch zusätzlich akzentuieren, sorgt diese Optik für eine schlanke Wirkung und ein elegantes, reduziertes und besonderes Erscheinungsbild.
Corneille Uedingslohmann Architekten
Fotograf: Michael Neuhaus
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