Fotograf: David Boureau
Fotograf: David Boureau
Fotograf: David Boureau
Schulgebäude sind prägend für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die fast den ganzen Tag dort verbringen. Für französische Gemeinden sind sie außerdem Prestigeprojekte. Daher ist ihre Architekturqualität noch bedeutsamer als anderswo.
Die neue Volksschule mit Kindergarten von Dietmar Feichtinger Architectes in Antony ist das Resultat eines gewonnenen Wettbewerbs und eine enorme Verbesserung im Vergleich zur alten Schule, die sie ersetzt. Antony zählt zur Métropole du Grand Paris, 20 Minuten braucht die Schnellbahn RER C in das Pariser Zentrum. Die Schule liegt unweit einer Schnellbahnstation, einer Hauptschule und eines Gymnasiums an einer Kurve der Rue Pierre-Gilles de Gennes.
Um sich gut ins Stadtgefüge einzupassen, möglichst viel Raum für einen zentralen Pausenhof und eine optimale Sonneneinstrahlung für die Klassen zu erreichen, hält sich der Baukörper an die Grundgrenzen. Viel natürliches Tageslicht, offene, helle Räume, ein großer Bewegungsspielraum und der direkte Bezug ins Freie waren wesentliche Planungskriterien. Der Sonneneinfall wurde über das ganze Jahr simuliert, die Trakte sind in der Höhe gestaffelt: Drei Geschosse im Nordosten, zwei im Nordwesten und eines am kurvigen Straßenverlauf von Südwesten nach Südosten. So fällt die Sonne optimal in den Pausenhof und die Unterrichtsräume ein, der Energieverbrauch bleibt nieder.
Die Schule besteht aus vier Trakten, die einen großen, trapezförmigen Innenhof einfassen. Ihre Raumschichten werden nach innen hin immer durchlässiger. Ein Hof mit Bäumen und einer großen, umlaufenden Terrasse für die Klassen im ersten Stock bildet die luftige, sonnige, kinder- und bewegungsfreundliche Mitte dieser Schule.
Städtebau
Der Mehrzwecksaal im Erdgeschoss liegt sehr prominent an der Straßenkurve im Südosten. Er ist als Raum für Spiel, Sport und Bewegung der Kinder, aber auch für Veranstaltungen geeignet. Er bildet das Gelenk zwischen der straßenseitig angrenzenden großen Kantine und dem Eingang im Westtrakt der Schule. Diese gesamte Raumfolge an der Straße ist mit einer polygonalen, transluzenten Fassade aus Glas und Streckmetall zusammengefasst. Das verschafft den Kindern eine Präsenz im Stadtraum, ermöglicht natürliche Belichtung, Belüftung und signalisiert Offenheit. Umgeben einem breiten, rotgefärbten Trottoir, steigt der Saal zur Kurve hin bis zu einer Raumhöhe von vier Meter an: er folgt damit dem Geländeverlauf un schafft innen einen sehr hellen, großzügigen, multifunktionalen Raum zum Turnen, Ballspielen, Herumtollen und für Veranstaltungen. Sein leicht ansteigendes Dach ist als Sportplatz im Freien gestaltet. Die Dachneigung führt zu flachen Sitzstufen aus Holz, als Ballnetz und Absturzsicherung dient ein kaum sichtbares Edelstahlnetz, das auch ein Rankgitter für Pflanzen ist. Schon jetzt sind einige zu sehen, sie werden sich zu einem grünen Filter am Dach auswachsen.
Eingang
Im Westen bildet der Bogen dieses Daches ein Vordach aus, das den Weg zum Eingang beschirmt. Hier können die Kinder vor und nach der Schule bei jedem Wetter aufeinander warten oder sich unterhalten. Der abschließende Gymnastiksaal ist leicht vorgerückt – er betont so den Eingang und wäre auch extern zu nutzen. Auf diese halböffentliche Raumschicht an der Straße folgt der umlaufende Gang, der alle Klassen erschließt. Er ist als Puffer, Transit-, Aufenthaltszone und Pausenfläche den Unterrichtsräumen vorgelagert. Dieser Gang weitet sich hinter dem Entree zum Foyer, wo eine breite Treppe in den ersten und zweiten Stock führt. Sie separiert ganz selbstverständlich die größeren von den kleinen, die noch keine großen Stiegen hinaufgehen wollen. Sie laufen direkt in ihre Gruppen.
Eingang
Im Westen bildet der Bogen dieses Daches ein Vordach aus, das den Weg zum Eingang beschirmt. Hier können die Kinder vor und nach der Schule bei jedem Wetter aufeinander warten oder sich unterhalten. Der abschließende Gymnastiksaal ist leicht vorgerückt – er betont so den Eingang und wäre auch extern zu nutzen. Auf diese halböffentliche Raumschicht an der Straße folgt der umlaufende Gang, der alle Klassen erschließt. Er ist als Puffer, Transit-, Aufenthaltszone und Pausenfläche den Unterrichtsräumen vorgelagert. Dieser Gang weitet sich hinter dem Entree zum Foyer, wo eine breite Treppe in den ersten und zweiten Stock führt. Sie separiert ganz selbstverständlich die größeren von den kleinen, die noch keine großen Stiegen hinaufgehen wollen. Sie laufen direkt in ihre Gruppen.
Klassen
Die Gruppen der zweieinhalb bis sechsjährigen befinden sich im Erdgeschoss. Sie sind alle mit raumhohen, öffenbaren Glasfassaden zum großzügigen Pausenhof orientiert, der hier als freundliche Kunstlandschaft mit sachten Hügeln aus Sportbelag, Bäumen und Spielbereichen gestaltet ist. Die Kinder können aus ihren Gruppen direkt ins Freie. Die Klassen im Obergeschoss folgen demselben Prinzip: Sie sind zu weitläufigen Terrassen hin orientiert, deren abgerundete Kanten der Kurve von Straße und Mehrzwecksaal Referenz erweisen und einen schönen Innenhof formen. Diese Terrassen sind aus Holz. Außerdem rahmen sie den darunterliegenden Freiraum der Kleinen auf eine bergende Weise ein – und beschatten die Randbereiche vor den Gruppen. So können die Kinder auch bei Regenwetter draußen spielen. Dieselbe Funktion erfüllt die gedeckte Terrasse im ersten Stock für die Volksschüler. Alle, die zu früh in der Schule sind, können dort bei jedem Wetter gemeinsam spielen oder sich unterhalten, bis der Unterricht beginnt.
Die Luftqualität spielt für Wohlbefinden und Konzentrationsfähigkeit der Kinder eine große Rolle. Zwischen den Klassen unterbricht je ein raumhohes Holzpaneel Glasfassade. Dahinter befindet sich eine Heizung, die die Luft vorwärmt und durch die klassenseitigen Lamellen einbläst, wenn es zu kalt ist. Steigt der CO2-Gehalt in der Raumluft zu sehr an, wird Frischluft zugeführt. Dieses Holzelement gibt der Glasfassade einen Rhythmus und trägt zur warmen Atmosphäre des Hofes bei.
Alle Trennwände und tragenden Stützen sind aus Sichtbeton, die Wände zum Gang als Multifunktionsmöbel aus Holz ausgeführt: Klassenseitig dienen sie als Regal, Kasten und Waschbecken, gangseitig als Garderobe. Im Eingangsbereich liegt Stabparkett am Boden, in allen anderen Räumen ein geschliffener Estrich.
Die Kantine ist ein tiefer, offener Raum an der Straße, der von der dortigen Fassade und einem rundumverglasten Innenhof mit Oberlicht natürlich erhellt wird. 370 Mahlzeiten werden dort täglich ausgegeben. Diese Schule ist robust, offen und hell. Architektur ist für Dietmar Feichtinger die Bühne für den Alltag, sie muss bespielt werden. Diese Schule ist um einen Freiraum orientiert – und sie lässt genug Freiraum zu Aneignung und Entwicklung. Die SchülerInnen und Lehrenden sind sehr glücklich damit. Hier verbringt man gern einen Tag.
„Schule sind sehr wesentliche Orte in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Architektur ist Hintergrund. Wir wollen mit einer robusten Materialität, viel Licht und Außenbezug Lebensbreiche für Schüler und Lehrer schaffen, die sich mit den Menschen entwickeln, die sie benutzen.“ Dietmar Feichtinger.
Design Team:
Dietmar Feichtinger Architectes
Fotograf: David Boureau
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