Fotograf: Adrià Goula
Fotograf: Adrià Goula
Fotograf: Adrià Goula
Im Zentrum von Basel und prominent im Kasernenareal platziert, existierten mehrere denkmalgeschützte Gebäude mit kulturellem und gastronomischem Angebot, die nicht miteinander verbunden waren und über keine kollektive Identität verfügten. Dieses architektonische Ensemble musste grundlegend saniert und aufbereitet werden.
FOCKETYN DEL RIO Studio, mit der Planung und Realisierung dieser Transformation beauftragt, hatte einen Masterplan für den gesamten Komplex vorgeschlagen. Das Studio führte 2017 einen grossen, multifunktionalen Konzertsaal ein und hat nun kürzlich den Gesamtplan mit einem frisch renovierten Restaurant und der Einführung eines grosszügigen Innenhofes, der beide Gebäude verbindet, abgeschlossen.
Heute erstrahlen die Gebäude der Parterre AG, eines Kultur- und Gastronomieunternehmers, der tief in der blühenden Basler Kunst- und Musikszene verwurzelt ist, mit einer radikal erfrischenden Präsenz im Zentrum der Stadt.
Aktualisierung Der Essenz
Das Restaurant, lange etabliert als Teil einer florierenden Gastronomieszene, befindet sich in einer ehemaligen Militärkaserne. Mit deren Transformation beauftragt, entschied sich FDR Studio, die Anlage zu aktualisieren und dabei den historischen Charakter zu bewahren.
FOCKETYN DEL RIO: "Das ehemalige Restaurant war mit dunklem Parkett und einem grossen Regal für Bücher und Zeitschriften ausgestattet. Dieser einfache Raum enthielt markante Merkmale die aufgrund von Stauräumen schwer zu erkennen waren; visuelle Verbindungen und Zirkulationen waren blockiert. Im Allgemeinen war die Atmosphäre durch Servicebereiche verstopft. Gewissermassen wie Archäologen operierend, machten wir uns daran, das verborgene Potenzial dieses Raumes wiederherzustellen. Wir hoben die ursprünglichen Elemente hervor, um eine bessere Zukunft aus der Vergangenheit zu gestalten."
Aussen
FDR Studio restaurierte die Fassade des Gebäudes und stellte das Erscheinungsbild nach den Vorgaben der Basler Denkmalpflege wiederher. Darüber hinaus wurden die Struktur und die Gebäudetechnik komplett überarbeitet, wodurch das Gebäude erdbebenfest wurde und heutigen Komfortstandards entspricht.
Neue Eingänge wurden hinzugefügt, wodurch das Gebäude für die umliegenden Aktivitäten poröser wurde. Durch das Entfernen mehrerer Strukturen im Innenhof wurden Durchgänge und Räume zwischen den beiden Gebäuden freigelegt. Diese neu gefundene Leere wird nun zum Zentrum des gesamten Ensembles und zum verbindenden Element zwischen dem Restaurant und dem angrenzenden Konzertsaal.
Um den unterschiedlichen Höhen der Gebäude gerecht zu werden, führte FDR Studio eine funktionale und gleichzeitig ästhetische Betontopographie ein, die sowohl Zugänglichkeit als auch vielfältige soziale Nutzungen innerhalb des ummauerten Innenhofes ermöglicht. Die rote Farbe der sanierten Fassade durchzieht den gesamten Innenraum. Öffentliche Bereiche im Erdgeschoss und im ersten Stock reflektieren diesen Farbton und führen die Besucher behutsam durch das Gebäude.
Ein Vereinheitlichter Raum
Im Erdgeschoss wurden zuvor zugemauerte Fenster restauriert und um zusätzliche Öffnungen erweitert, um das Licht zu maximieren und die Sichtverbindung zum benachbarten öffentlichen Park und den Fussgängerzonen zu verstärken. Der Restaurantbereich ist um einen zentralen Service- und Zirkulationskern mit schwarzen Elementen und Edelstahlelementen organisiert und bildet entlang dieses Herzstücks einen schlaufenartiges Quadrat, der das gesamte Erdgeschoss komplett neu organisiert und für die öffentliche Nutzung öffnet.
In Anlehnung an den vorherigen Raum und im selben Zuge die ursprünglichen Atmosphäre modifizierend wurden mit schwarzem MDF massgefertigte Elemente gebaut, die mit der Vergangenheit schwingen: eine skulpturale neue Bar, ein Buffet, Trennwände und integrierte Garderoben. Im ersten Stock befanden sich ursprünglich eine Vielzahl von Trennwänden, die Konferenzräume bildeten.
In einer Geste der Reaktivierung wurden fast alle diese Trennwände entfernt, um zwei neue, geräumige Räume zu schaffen. Weiss gestrichen, als völlig neue Intervention markiert, dienen sie nun als private Essbereiche. Mit einem kräftigen Geste wurde die neue Edelstahlküche für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht und diese Bühne der Essenszubereitung ist nun von vielen Seiten einsehbar. Durch diese modernen und eleganten Neugestaltungen hat das Parterre One Restaurant nun mehrere unterschiedliche Bereiche.
Im Erdgeschoss befinden sich eine Bar und das Hauptrestaurant. Im ersten Stock warten zwei kleinere, aber geräumige Räume auf die Gäste, um ein intimeres Erlebnis zu ermöglichen. Und drittens schaffen die gleichmässig gestalteten Zirkulationsbereiche den Zusammenhalt des ganzen Ensembles.
FOCKETYN DEL RIO: "Wir haben die Treppenhäuser in der gleichen Farbe wie die Fassaden des Restaurants und des Konzertsaals gehalten, um die Gebäude zu einem beständigen Organismus zu fusionieren. Treppenhaustüren sind mit Aussengriffen ausgestattet, was darauf hinweist, dass man sich nicht so sehr in einem Haus aufhält, sondern vielmehr zwischen den Welten reist."
Parterre Kultureller Komplex
Das Restaurant und der Konzertsaal haben äusserlich ein einheitliches Erscheinungsbild und schaffen ein kohärentes Spektrum an Farben und Elementen, die eine Aussenfassade mit ausgeprägter Identität bilden. Im Inneren hat jedes Gebäude einen eigenständigen Stil und ausgeprägte Eigenschaften, die verschiedene Geschichten und frühere Funktionen unterstreichen.
Das Parterre One Restaurant wurde entworfen, um eine bereits existierende Identität zu betonen und in Erinnerung zu rufen, während Parterre Music eine neue Identität für einen noch nicht existierenden Raum einführte. FDR Studio hat mit dem kulturellen Komplex eine multifunktionale Plattform für Aufführungen, Konzerte, Getränke und Essen geschaffen.
Focketyn Del Rio
Mit Parterre One Restaurant hat FOCKETYN DEL RIO Studio ein weiteres Projekt in Basel abgeschlossen und damit den ohnehin schon signifikanten kulturellen Wert einer Stadt, in der viele erstklassige Architekturprojekte zu Hause sind, weiter gesteigert. FDR Studio hat kürzlich mit dem Bau des 9000 qm grossen Kulturzentrums Kaserne (direkt an Parterre angrenzend) begonnen. Das bedeutende Schweizer Kulturprojekt wird im Jahr 2021 abgeschlossen werden.
Design Team:
Focketyn Del Rio Studio: Hans Focketyn, Miquel del Rio, Letizia Fürer, Hajdin Dragusha, Francesco Di Giuseppe, Xenia Heid, Marina Dold, Raphaël Ratier, Josh Thompson
Mitarbeitende:
Bau- und Kostenüberwachung: Rapp
Bauingeneur: Schnetzer Puskas
Mechanik und Sanitärtechnik: Rapp
Elektrik: HHM
Gastronomie: Profiplan
Auftraggeber: Parterre AG + Basel Stadt (IBS + HBA / Inmobilien Basel Stadt + Hochbauamt)
Fotograf: Adrià Goula
Fotograf: Adrià Goula
Fotograf: Adrià Goula
Fotograf: Adrià Goula
Fotograf: Adrià Goula
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