Fotograf: Torben Eskerod
Fotograf: Torben Eskerod
Fotograf: Torben Eskerod
Die hanseatische Geschichte Rostocks und die gewählte Lage - die markante Ecklage und die nahe Verbindung zum ufer - schaffen einzigartige Voraussetzungen für ein neues Max-Planck-Institut.
Die nahe Verbindung zum Fluß und zur Ostsee tragen zur internationalen Hafenstimmung und zu einer deutlichen Orienterung nach Norden, nach Osten - und zur Welt bei.
Die Stätte bildet einen Abschluß der Stadt zum Fluß hin - und zwar durch eine völlig neue städtebauliche Verbindung, die sowohl die Nähe zum ursprünglichen klassischen Stadtkern berücksichtigt als auch einen authentischen und modernen Ausdruck zum Fluß und zum grünen Raum im Norden davon bildet. Die derzeitige Struktur orientiert sich rechtwinklig zum Fluß und erinnnert an die ursprünglishen Speicher und Handelshäuser der Hansestadt mit ihren charakteristischen Giebeln.
Das Projekt geht von dieser geographischen Struktur aus, im rechten Winkel zur Warnow, und hat den Charakter von zwei "Speichern" mit einer dazwischenliegenden Gemeinschaftsfläche. Die beiden "Speicher" sind mit hellem skandinavischem Sandstein verkleidet; die gemeinsamen Innenstraßen werden durch das Licht aus den präzisen massiven Volumen geschnitten. Aufgrund der leichteren, transparenten Fassaden des Zentralraums zur Stadt wie auch zum Fluß hin öffnet sich das Gebäude, ohne eine Barriere zu bilden, schirmt die dahinterliegenden Gartenflächen aber schallmäßig ab.
Die verschobenen Giebeln bilden ein charakteristisches Profil zum Fluß hin, der zusammen mit dem offenen Zentralraum den sozialen Raum des Gebäudes konstituiert, während die Büroräume einen eher nüchternen Eindruck vermitteln. Die drei Besprechungsräume, die in einem selbständigen Volumen, hängend in dem großen Zentralraum, plaziert sind, setzen einen architektonischen Akzent - einen städtischen Festpunkt am Flußufer.
Das neue MPI wird teils unmittelbar vom Kabutzenhof, teils von dem halböffentlichen Raum zwischen dem MPI und dem Wohnbereich gegen Süden erschlossen. Darüber hinaus ist ein Zugang von Norden her über den leich erhöhten Platz zwischen den beiden Baukörpern möglich. Die Ankunft erfolgt in dem großen Zentralraum, wo im Erdgeschoß der Empfang liegt, von dem aus die Eingänge leicht zu überwachen sind. Von hier aus sind das Gebäude und seine Idee und Organisation leicht zu überblicken, von hier aus ist es leicht, sich zu orientieren. Der Bereich kann auch für Ausstellungen u. dgl. genutzt werden.
Über die grosse Treppe ist das 1. OG erreichbar - der soziale Schwerpunkt des Gebäudes. Hier befinden sich alle wesentlichen Gemeinschaftsfunktionen. Hier liegt - dem Verkehrslärm entrückt - die Cafeteria mit Zugang zur Terrasse mit Sonne nach Süden oder mit der Aussicht über den Fluß nach Norden. Von hier aus sind der grosse Hörsaal, die Seminarräume, das Datenarchiv und die Bibliothek unmittelbar erreichbar. Der panoptinonartige Charakter des Raumes mit den leichten Brücken, die die beiden Baukörper miteinander verbinden, verleiht diesem primären sozialen Raum des Gebäudes Dynamik; er ermöglicht eine Vielzahl unformeller Kontakte zwischen Forschern und Angestellten.
Die Abteilungen und die Arbeitsgruppen sind entweder über die große Treppe in diesem panoptischen Raum erreichbar oder über die Treppen in den beiden Lagerhäusern zu den Abteilungen im 3. und 4. OG. Die Treppen sind so ausgeformt, daß sie durch hohe innere Strassenverläufe zum Licht und zur Aussicht emporführen - hinauf zu den 4 Sekretariaten, die unmittelbar mit den Direktionszimmern in den Giebeln des Gebäudes verbunden sind. Von hier besteht eine Panoramaaussicht über den Fluß und die Landschaft nach Westen, Norden und Osten.
Die einzelnen Abteilungen und Arbeitsgruppen sind um diese inneren hellen Straßenverläufe herum angeordnet, so daß die Mitarbeiter in den jeweiligen Abteilungen die Möglichkeit zu Ruhe und Konzentration, gleichzeitig aber Kontakt mit dem pulsierenden Leben des Gebäudes haben. Alle Abteilungen sind vertikal unmittelbar mit den übrigen Abteilungen und den verschiedenen Hilfsfunktionen wie auch mit dem großen gemeinsamen Panoptikon verbunden, wo die Besprechungsräume der einzelnen Abteilungen liegen.
Die im Ostflügel befindliche Bibliothek wird durch den Raum in doppelter Höhe mit Freihandbereich beherrscht. Die Einrichtung kombiniert einen offenen, luftigen Charakter mit Aussicht über den Fluß mit eher geschlossenen Räumen für Ruhe und Arbeit. Alle Funktionen mit Publikumsverkehr sind im 1. OG gesammelt; die Büros der Mitarbeiter im darüber befindlichen Geschoß stehen in unmittelbarem und visuellem Kontakt mit dem Bibliotheksraum.
Der große Hörsaal mit 120 Plätzen steht in unmittelbarer Verbindung mit dem Zentralraum und der Cafeteria. Seine Ausformung gibt optimale Möglichkeiten für die Anordnung der Stühle und bietet zugleich ausgezeichnete akustische Verhältnisse für Vorlesungen wir auch kulturelle Veranstaltungen. Das gewünschte Stuhl-Lager ist vom Hörsaal unmittelbar erreichbar.
Die optionalen Einrichtungen befinden sich im 2. OG. Von hier aus besteht ein guter Zugang zu den Abteilungen wie auch zu Führungswegen und Schächten, so daß hier leicht Labors eingerichtet werden können.
Möbellager und Archive befinden sich im Erdgeschoß in Verbindung mit der Hausmeisterfunktion und den Umkleideräumen für das Reinigungspersonal und bilden somit eine zusammenhängende Serviceeinheit mit guten Zugangsmöglichkeiten.
Max Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
Fotograf: Torben Eskerod
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