UNESCO Weltkulturerbe Mariendom Hildesheim mit Dommuseum und Annexbauten

Architektonisches Gesamtkonzept | Zum 1200-jährigen Stadtjubiläum wurden der Dom und seine Annexbauten umfangreich saniert und in ihren funktonalen Zusammenhängen neu geordnet.

Die Freistellung der starken Ursprünglichkeit des Ortes, der typischen Raumkonstellationen des Ensembles sowie Positionierung und Erlebbarkeit der einzigartigen wertvollen Kulturschätze, künstlerische und kultische Ausstattung sind die Merkmale der Neuordnung.

Die vielschichtigen Maßnahmen innerhalb der einzelnen Bauwerke beinhalten die architektonische Neuinterpretation der Räume und Materialien, die liturgische zeitgemäße Neuordnung des Doms, die axiale Neupositionierung der Kulturschätze (Bronzetür um 1015, Taufbecken um 1322, Heziloradleuchter um 1054, Azelinleuchter um 1044, Christussäule von 993 - 1022) und die Einrichtung einer neuen Bischofsgruft unterhalb des Mittelschiffes.

Das Architekturkonzept beruht dabei auf wenigen Grundsätzen:
1. Den Raum klären entsprechend seiner ihm eigenen Charakteristik und Ordnung
2. Die Liturgie ordnen gemäß der Bedeutung ihrer Verkündigung und Sinngebung
3. Die Dinge sichtbar machen so wie sie sind und Neues möglichst erkennbar aber zurückhaltend formen, um eine differenzierte Erfahrbarkeit des Gesamten zu ermöglichen.Dies betrifft im Wesentlichen die materielle und formale Ausprägung aller räumlichen Komponenten.

Diesen Grundsätzen liegt die Vorstellung von einem ganzheitlichen und differenzierten Raumklang zugrunde, der sowohl die Präsenz vergangener Epochen als auch die Sichtbarkeit unserer heutigen Zeit zu einem umfassenden Akkord vereint.
Es stellte sich die Frage nach einem möglichst authentischen architektonischen Konzept, das in der Lage wäre, den unterschiedlichsten Anforderungen sensibel gerecht zu werden, ohne das Gesamtwerk aus dem Blick zu verlieren.

Dies war umso wichtiger, als angesichts der historischen Bausubstanz während der jahrelangen Planungs- und Bauzeit zahlreiche Anpassungen aufgrund sich immer wieder neu ergebender Erkenntnisse zu erwarten waren. Gleichzeitig bestand eine Vielzahl von technischen, konstruktiven, funktionalen, rechtlichen, finanziellen, denkmalpflegerischen, archäologischen, kunsthistorischen, musikalischen und zuallererst liturgischen Ansprüchen an die Renovierung.

Quelle: Schilling Architekten Köln

Bistum Hildesheim
Bischöfliches Generalvikariat
Hildesheim

Architects:
Schilling Architekten Köln

Designteam:
Studio Meda Martin Ebert