Fotograf: Bieling Architekten
Fotograf: Bieling Architekten
Fotograf: Bieling Architekten
Die Seminarkirche ist im rechten Winkel zur Nord-Süd-Passage des neu geschaffenen Ein-
gangsbereiches zwischen dem Altbau des Priesterseminars und dem Erweiterungsbau
zwischen Leokonvikt und Priesterseminar angeordnet – und so schon durch ihre Lage in beson-
derer Weise exponiert und ausgezeichnet. Der über längsrechteckigem Grundriss entwickelte
Neubau ist eingeschoben zwischen den Altbau des Leokonvikts auf der Nordseite und den
parallel dazu in dunklem Ziegel errichteten Erweiterungsbau auf der Südseite. Von beiden
hebt er sich außen – in seiner Höhe das Foyer deutlich übersteigend – als weiß verputzter
Quader ab.
Das flach gedeckte neue Foyer mit seinen schlanken Säulen ist auf der Nord- und Südseite
ganzflächig verglast. Man erreicht es von der Leostraße aus über eine ebenfalls neu geschaffene Treppenanlage. Nach Süden öffnet es sich in die weitläufigen Gartenanlagen des
Priesterseminars. Betritt man das Foyer, so liegt der weiß verputzte, kubisch strenge Baukörper
der Kapelle auf der rechten Seite. Die Eingangsfront ist mit großen Türen aus hellem Holz
einladend gestaltet. Im Innern wird die Kapelle in ihrer Längsachse von einem steinernen
„Teppich“ durchzogen, der sowohl nach Osten wie nach Westen in den Außenbereich ausgreift.
Das pergamentfarben-warmtonige Steinmaterial des Fußbodenbelags aus Dietfurter Kalk-
stein ist in den Randbereichen geschliffen, im Bereich des quer durch das Foyer geführten
Steinteppichs jedoch gebeilt. Am östlichen Ende bildet der Teppich in ganzer Breite eine
niedrige bankartige Steinstufe aus. Vor den Eingangstüren ist in der Mitte des gebeilten
Steinteppichs das als schlichter Quader geformte Weihwasserbecken aufgestellt. Es erhält
sein Licht durch eine Fensteröffnung im Dach.
Das Besondere der gestalterischen Konzeption des Raums liegt darin, dass im hinteren Teil der
Kapelle der Steinteppich aus der Fläche gleichsam in die Höhe wächst und damit dreidimensional in Wandstärke ausgebildet wird. Er bildet nicht nur die Rückwand des Altares, sondern
scheidet selbst einen kleineren Gebetsbereich vom Gesamtraum aus, der durch seitliche Türen
verschlossen dem Beichtgespräch dienen soll. Die Wände sind durch locker in der Fläche
verteilte horizontal bzw. vertikal angeordnete Lichtöffnungen gegliedert.
Quelle: Erzbischöfliches Priesterseminar Paderborn
Erzbischöfliches Priesterseminar
Leostrasse 19
Paderborn
Architects:
Bieling Architekten Hamburg