Fotograf: Thomas Andenmatten
Fotograf: Thomas Andenmatten
Fotograf: Thomas Andenmatten
Städtebauliches Konzept
Der Name, des an der Aare gelegenen Marziliquartiers wird anfangs des 14. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Das heutige Quartier hat sich im 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Seine heterogene Quartierstruktur aus eher kleinmassstäblichen Einzelbauten im Norden und Blockrand wie auch Zeilenbauten im Süden verleiht dem Quartier seinen charmanten Charakter. Es ist jedoch die Nähe zur Aare und die Möglichkeit, darin zu baden was das auf dem einstigen Schwemmgebiet gelegene Quartier besonders auszeichnet.
Die Jugendherberge Bern liegt an der Weihergasse, dem ehemaligen Verlauf des einst hier in die Aare mündenden Stadtbachs, als letztes Gebäude am Fusse des Aarehangs. Das 1955/56 fertiggestellte Ensemble von Peter Indermühle bildet zusammen mit dem beeindruckenden Oktogon den Eingang zum Quartier. Dabei steht das Oktogon im Vordergrund und der Zimmertrakt der Jugendherberge trägt lediglich zur notwendigen Verengung bei.
Architektonisches Konzept
Die Bauten von Peter Indermühle werden mit grossem Respekt an die neuen Anforderungen angepasst. Dabei wird die ursprüngliche strukturelle Klarheit beibehalten und wo nötig bereinigt. Die Eingriffe bestehen einerseits aus kleinen Anpassungen aber auch gezielt aus grösseren Massnahmen. So wird der Bereich Eingang/Empfang/Bar wieder auf die ursprüngliche Höhe abgesenkt und ein, im Sinne der ursprünglichen offenen Halle, angemessener Raum geschaffen. Die Schnittfläche Haupttrakt und Esstrakt wird entkernt, um eine neue Erschliessung mit Treppe und Aufzug sowie die Sanitärzellen einzubauen. Die 20 Zimmer mit insgesamt 94 Betten werden auf der bestehenden Struktur neu organisiert. Im Esstrakt wird die Treppe entfernt und eine neue Treppe, in Kombination mit den Seminarräumen am Ende des Essraumes, auf die Galerie geführt.
Der Neubau wird analog des bestehenden Zimmertraktes als viergeschossiger Einbünder mit kopfseitiger offener Erschliessung organisiert. Dabei werden die 30 Zimmer mit insgesamt 90 Betten im Sinne einer Box im Hause abwechselnd auf die Seite der Aare und auf die Seite zum Hang hin verschoben und so die Lage des Gebäudes zwischen Hang und Wasser inszeniert. Das konstruktiv auf ein Minimum reduzierte Gebäude erlaubt dank vorfabrizierten Fassaden und Wänden eine schnelle Realisierung. Das Gebäude übernimmt die Thematik der gerahmten Fenster des Zimmertraktes ebenso wie die strukturierte, grossflächig verglaste Fassade des Essraumes und die Holzverkleidungen der Häuser entlang der Weihergasse, im Sinne des Weiterführens der additiven Formensprache mit ersichtlicher Funktion.
Quelle: Aebi & Vincent Architekten SIA AG
Architects:
Aebi & Vincent Architekten Bern
Fotograf: Thomas Andenmatten
Fotograf: Thomas Andenmatten