Fotograf: Philip Kottlorz
Fotograf: Philip Kottlorz
Fotograf: Philip Kottlorz
Die Mission ist eindeutig: »Das WIR gewinnt.« Als Deutschlands größte private Förderorganisation im sozialen Bereich setzt sich die Aktion Mensch für das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen ein.
Inklusion ist für die Soziallotterie also eine echte Herzensangelegenheit. Und das zeigt sich nun auch im Hauptsitz der Aktion Mensch in Bonn. Doch wie kann die Vielfalt der Mitarbeiter*innen ganz selbstverständlich im Arbeitsalltag gelebt werden, ohne dass Grenzen spürbar werden? Die Antwort: Wenn aus dem WIR eine Designidee geformt wird, die Diversität als Leitgedanken nimmt. Innenarchitektur als starker Rahmen für das Menschliche.
Unser Ziel: Auf 3900 m² eine lebendige Arbeitswelt erschaffen, wo Unterschiede normal sind. Dieselben Ansprüche wie die zahlreichen Projekte erfüllen, die die Aktion Mensch jeden Monat unterstützt. Ureigene Werte erlebbar machen. Einen Ort erschaffen, zu dem sich alle Mitarbeiter*innen zugehörig fühlen. Dazu unsere Stärken als multidisziplinäres Designstudio ausspielen, damit Inklusion modern und nachhaltig umgesetzt wird. Und dabei die bauliche Substanz des Bürogebäudes aus dem Jahr 2003 erhalten, denn der verantwortliche Umgang mit Ressourcen gehört genauso dazu. So arbeiten wir am liebsten: unter Berücksichtigung des Bestands und effektiv im Rahmen des Budgets. Und wenn alles im laufenden Betrieb umgesetzt werden muss, kein Problem. Im Miteinander zeigt sich Verantwortung am besten.
Nach Neuorganisation der Gesamtfläche in acht Zonen ist das Arbeiten in jedem Bereich um einen Dorfplatz als Herzstück organisiert. Als zentrale Orte der Begegnung haben alle Dorfplätze ein eigenes Thema, aus dem sich die Farbwelt des Platzes und der anschließenden Abteilung ableitet. Jedes einzelne Farbkonzept wird von einer individuellen Decke abgeschlossen. So findet sich auf die Frage »Wo treffen wir uns?« immer eine konkrete Antwort: beim Festival, am Hafen, auf dem Sportplatz, im Garten, in der Bibliothek oder auf dem Markt. Nicht nur zur Verbesserung der Orientierung, sondern auch zur Stärkung der Zugehörigkeit. Nachbarschaften werden ausgebildet. Bei der Aktion Mensch entsteht die kulturelle Identität durch gelebte Diversität. Wenn niemand ausgeschlossen wird, dann hat auch Anonymität keinen Platz mehr.
Die Vielfältigkeit der Mitarbeiter*innen erzählt sich in den reichhaltigen Farben der Raumelemente. Veränderbare Möbel, weiche Materialien und runde Formen, die nie perfekt rund sind. Alles Unikate wie die Persönlichkeiten, die hier arbeiten. Lebensfreude wird zum Ausdruck gebracht. Unterschiede kommen zum Vorschein, die hier ganz normal erscheinen. Das Wohlbefinden im Raum ist jederzeit spürbar. Der Raum erzählt Geschichten. Die Arbeitswelt ist für alle in einer eigenen Sprache lesbar. Lust am Leben. Lust an Vielfalt. Lebendigkeit. Vielfältig, variabel, zugewandt, nahbar, mit Haltung. Gleichberechtigung auf Augenhöhe. Das zeichnet unsere Arbeitswelt für die Aktion Mensch aus.
Communication Hubs an den Dorfplätzen, die je nach Bedürfnis und Vorliebe umgestaltet werden können, fördern die Identifizierung mit der Arbeitsumgebung. Die Arbeitsplätze bieten mobile Gestaltungselemente, die sich individuell anpassen lassen. Flexibilität steht im Vordergrund, auch um eine bedarfsorientierte Barrierefreiheit zu gewährleisten. Eine hohe Selbstbestimmung, die unsere Designkonzepte auf natürliche und intuitive Art ermöglichen, ist die Voraussetzung für eine funktionierende Agilität der Arbeitswelt.
Zu dem modularen Raumsystem gehören drehbare Paneele für eine flexible Nutzung und individuelle Anpassbarkeit. Auf spezifische Bedürfnisse kann jederzeit reagiert werden. Das gilt ebenso für die Akustikpaneele, Vorhangfilter und Pflanzeninseln, die zusätzlich einen Sichtschutz gewähren. Spiegel vergrößern gleichzeitig den Raum. Modulmöbel wie höhenverstellbare Tische für ein rollstuhlgerechtes Arbeiten und unterfahrbare Teeküchen sind eine Selbstverständlichkeit. Privatsphäre entsteht durch freistehende Sideboards, die abschließbaren Stauraum bieten und als wegleitende Objekte zugehörige Bereiche umlaufen. Medientechnik ist in den Polsterwänden direkt integriert. Das Lichtkonzept inszeniert die Raumpaneele und Polsterwände als homogene Elemente, die das Großraumbüro strukturieren und ihm einen unverkennbaren Charakter verleihen.
Inklusives Design ist mehr als nur Barrierefreiheit. Eine gebrauchsfreundliche Umgebung sorgt dafür, dass alle Mitarbeiter*innen ihr volles Potential ausschöpfen können. Angefangen bei gemütlichen Telefonzellen mit Polsterelementen als akustische Oasen. Aber nicht nur bei den Rückzugsräumen erfolgt die Lärmreduktion durch weiche Textilien, die mit ihren prägnanten Texturen immer zum Anfassen einladen. Eindeutige Farben und taktile Oberflächen dienen auch bei den Teppichen einer klaren Wegführung und führen so zu einer erhöhten Arbeitssicherheit. Die Codierung der Zonen ist dabei intuitiv verständlich.
Mitgestaltung inspiriert und erhöht den emotionalen Wert des eigenen Arbeitsplatzes. Vor allem wenn dadurch auch alle Mitarbeiter*innen in ihrer Selbstständigkeit bestärkt werden. Ganz im Sinne des Arbeitgebers. So funktioniert Wertschätzung in einer besseren Gesellschaft. Wirtschaftlichkeit deckt sich mit sozialer Nachhaltigkeit. Ein weiteres Signal dafür, dass bei der Aktion Mensch alle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Zudem zeigt die neue Arbeitswelt, dass das Verantwortungsbewusstsein des Vereins auch nicht beim Wohlergehen der eigenen Belegschaft haltmacht. Das WIR wird hier nicht umsonst großgeschrieben. Das Ergebnis unserer Arbeit ist eine konsequente Übersetzung der Marke und der Unternehmenskultur in ein atmosphärisches Raumbild, das nach innen und außen Identität stiftet. Und das nicht nur die Diversität, sondern auch den Zusammenhalt der Mitarbeiter*innen unterstreicht –– über alle Ebenen hinweg. Denn ein menschliches Umfeld ohne Grenzen schafft Value für alle.
Design Team:
Ippolito Fleitz Group
Team: Michael Bertram, Marlene Court, Pilar Huerta, Peter Ippolito, Tim Lessmann
Fotograf: Philip Kottlorz
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