Fotograf: David Franck
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Die Fertigstellung des neuen Hauptgebäudes auf dem erweiterten IGZ-Campus ist bedeutsam, nicht nur für die wirtschaftliche Positionierung des Softwareunternehmens, sondern auch, weil sie einen größeren Kontext berührt, der der Arbeit in ländlichen Gebieten eine immer größere Bedeutung beimisst. IGZ ist ein schnell wachsendes Unternehmen im Bereich der IT für Logistik und Industrie 4.0 und damit Teil des digitalen Booms, den wir mit der Corona- Epidemie und den Möglichkeiten innovativer Entwicklungen mit der finanziellen und wirtschaftlichen Unterstützung durch Europäische Fonds erleben. Die von den Kommunen geförderten Infrastrukturmaßnahmen zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen wirken sich somit auf eine ganze Region in der Oberpfalz aus. Nachhaltiges und innovatives Planen und Bauen standen dabei besonders im Fokus bei der Realisierung des neuen Moduls des IGZ-Campus in Falkenberg.
Der Entwurf
Der erste Neubau des erweiterten Masterplans ist das Hauptgebäude auf dem IGZ-Campus, den J. MAYER H. in einem geladenen Wettbewerb gewonnen hat. Es nimmt mit einer Länge von 120m den höchsten Punkt des Geländes ein und ergänzt die firmeneigenen Gebäude zu einem harmonischen Gesamtensemble. Weitere zukünftige Baukörper sind für Betriebsrestaurant, ein Innovationszentrum und weitere Bürogebäude vorgesehen. Präzision und eine klare Fokussierung auf den Standort spiegeln sich im Entwurf wider. Es werden für die Oberpfalz typische lokale Materialien wie Granit und Holz verwendet. Innovative Gebäudetechnik, insbesondere die regenerative Energieversorgung durch Geothermie und Photovoltaikanlage, vervollständigen den Anspruch nach einem ganzheitlichen Gebäudekonzept. Der Neubau des IGZ macht deutlich, dass Bauen im ländlichen Raum nicht den Raumtypen Landwirtschaft, Tourismus oder Naherholung vorbehalten ist. Im Zeitalter der "Neuen Arbeit" (Work 4.0) schafft regionale Verbundenheit einen Mehrwert für die Marke "IGZ - Die SAP Ingenieure" und verstärkt mit diesem Neubau ihre Präsenz und Attraktivität als innovativer und verantwortungsvoller Arbeitgeber.
Konstruktion
Das Gebäude ist als Stahlbetonskelettbau geplant. Alle tragenden und aussteifenden Bauteile sind aus Sichtbeton und Holz gefertigt und erzeugen auch visuell die Grundstruktur der neuen Firmenzentrale von IGZ . Die Trennwände und Einbaumöbel sind als nichtragender Ausbau komplett aus Holz und Glas gefertigt. Der elementierte Ausbau sichert eine hohe Flexibilität auch für zukünftige Umbauten und schafft eine leichte und warme Atmosphäre. Die Verwendung von grau lasiertem Holz für die Fassade setzt die Materialität der bestehenden Gebäude der IGZ fort. Durch dieselbe Materialität wird der Neubau als Weiterentwicklung und Neuinterpretation der Bestandsgebäude verständlich.
Die passive Temperierung ist als Betonkerntemperierung in die Stahlbetondecken integriert, welche zum Heizen und Kühlen verwendet wird. Die dafür notwendige Energie wird nachhaltig durch insgesamt 60 je 100m tiefe Geothermiepfähle erzeugt.
Der Innenraum
J. MAYER H. hat in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und Steelcase als wesentlichem Partner für die Ausstattung der Arbeitsplätze das Innenraumkonzept erarbeitet. Die loftähnliche Arbeitslandschaft aus Sichtbeton und Holz wurde mit der Steelcase Flex Collection ausgestattet, die es den Teams ermöglicht, den Raum zu flexibilisieren. Die Möbel sind mit Rädern ausgestattet, um sich den ständig ändernden Bedürfnissen nach Formen der räumlichen Zusammenarbeit in Gruppen oder in Einzelarbeit anzupassen. Flex ergänzt die Geometrie der Gebäudestruktur mit ihren diagonalen Elementen und ihrem klaren Design. Die Formensprache der großmaßstäblichen Holzeinbauten im Foyer und in Sonderbereichen spiegelt sich in den abgerundeten Formen der beweglichen Schreibtischwände und mobilen Whiteboards wider. Die Wahl der haptischen mattschwarzen Oberflächen passt zu den Holz- und Betonelementen.
Die hochwertigen Stoffe von Kvadrat wurden in Zusammenarbeit mit Steelcase bei dem Sitzangebot für Arbeitsstühle (Please) und den Weichsitzprodukten von Viccarbe für die soziale Bereiche eingesetzt.
Fertigstellung
Das Projekt wurde im Herbst 2020 fertiggestellt und bezogen. Dank der Flexibilität des Innenmobiliars kann das Layout jederzeit an die Situation durch Covid-19 angepasst werden, so dass die Hygienevorschriften durch Distanzierung und Trennung zwischen den Mitarbeitern umsetzbar sind und die Geometrie den Anforderungen angepasst werden können.
Design Team:
J. MAYER H. and Partners
Structural Design Engineer: Bodensteiner + Partner GbR, Weiden
Building Service Engineers: Grünwald + Ach GmbH, Weiden and Ingenieurbüro Zeitler, Rottendorf
Lighting Design: Licht Kunst Licht AG, Berlin
Fire Prevention Plans: Gerhard Schmidt, Weidenberg
Landscape Architects: S H L Architekten und Stadtplaner, Weiden
Interior Design Partner: Steelcase, Raumhaus Berlin, Kvadrat, Brunner,
Acoustics: Soundcomfort
Client: GZ Immo GmbH
Fotograf: David Franck
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