Fotograf: Filippo Bamberghi
Ein traditionelles „Stazzu“ hat das Architekturbüro Mario Mazzer Architects in eine Villa verwandelt, für deren Wand- und Schwimmbadverkleidungen auf den gesinterten Ganzkörper-Stein zurückgegriffen wurde
Im Rahmen dieses ambitionierten und der Umgebung und der sardischen Kultur eng verbundenen Projekts wurde ein Neubau realisiert, der sich auf das Meer von Porto Rotondo öffnet. Mario Mazzer Architects ist es gelungen, die zahlreichen planerischen Auflagen in ein Konzept zu verwandeln, das die Strenge des traditionellen sardischen Bauernhauses, das „Stazzu“, mit einem sehr modernen Ansatz im Design der Flächen, der Materialauswahl und der architektonischen Details vereint. Das Resultat ist ein Passivenergiehaus, dessen intelligente Aufteilung der Innen- und Außenflächen es ganzjährlich, nicht nur zur Sommersaison, nutzbar macht.
Essentiell im Design, komplex in den Details
Die Anlage eines Neubaus in einem einzigartigen und gleichzeitig empfindlichen landschaftlichen Ökosystem und einem Territorium mit tiefverwurzelten architektonischen Traditionen ist sowohl in konzeptioneller wie in planerischer Hinsicht ein heikles Unterfangen. Das Studio Mario Mazzer Architects hat daher beschlossen, die Tradition zu wahren und zu ehren: So zieren die Villa die schlichte rechteckige Form mit dem typischen Giebeldach des sardischen „Stazzu“, der historischen Behausung der Schäfer und Bauern Galluriens. Diese Inspiration wird jedoch mit einem modernen ästhetischen Kanon verquickt: Das Untergeschoss mit seinen handbehauenen Granitblöcken ist in den Fels eingelassen, während sich das Obergeschoss von der soliden Schönheit des Steins durch große, das Außenlicht reflektierende Glasflächen abhebt. Die Fassade der Villa wird dazu von einem Gesims durchzogen, der als disruptives Element die Dachfläche vom Rest des Baus abteilt. Seine Ausdehnung, die über den Umfang der Außenmauern hinausgeht, verwandelt dieses architektonische Element in einen sehr eleganten Laubengang.
Lapitec®: Wände, Bodenbeläge und Pool im Dialog mit dem Raum
Villa Emma ist eines der eindrucksvollsten Beispiele für das architektonische Potenzial, das Lapitec® freizusetzen vermag. So wurde der gesinterte Stein in diesem Projekt im größten Format sowie in kleineren Abmessungen für Bodenbeläge, für Innenwände, die Treppen, die Fassade und für das Schwimmbecken eingesetzt. Dank seiner Unempfindlichkeit gegenüber atmosphärischen Einwirkungen und Salzigkeit konnte der Stein sowohl in Innen- wie Außenbereichen unbegrenzt verbaut werden. Mit der für Stein typischen Bearbeitbarkeit konnten Details wie die abgerundeten Kanten am Schwimmbeckenrand und die mit LEDs hinterleuchteten Stufen der Innentreppe geschaffen werden. Die Farben nehmen die typisch warme und helle Atmosphäre der sardischen Küste auf. Für Fußböden und Innenverkleidungen wurde der Farbton Avana in Feinbearbeitung Dune gewählt, während das Vesuvio-Feinbearbeitung Bianco Polare die Frontfassade bestimmt. Der Pool – mit Grund und Wänden aus Grigio Cemento in Dune-Feinbearbeitung und dem Sonnenbereich in Nero Antracite in Vesuvio-Feinbearbeitung – verleiht dagegen dem Wasser Tiefe und lässt die nächtliche Beleuchtung noch stimmungsvoller wirken.
Das Interieur: reine Linien und edle Materialien
Die für die Außen- und Innenbereiche ausgewählten Materialien entfalten in ihrer Anordnung und Kombination nach Ähnlichkeit oder Kontrast ihr gesamtes innewohnendes Potenzial. Die Wandplatten aus oxidiertem Eisen mit Wachslasur und Profilen aus gebürstetem Messing lassen die gründliche Sorgfalt für Details und der handwerklichen Bearbeitung erkennen. Natürliche Materialien wie Marmor, Teak, Granitstein und Vollleder wurden sowohl an den Decken wie an den Wandverkleidungen auf innovative Weise eingesetzt. Vorherrschend sind warme Farben in ausgeglichenen Tönen, die für eine elegante und komfortable Atmosphäre sorgen. Die Einrichtung wurde vollständig nach Maß gefertigt, die einzigen Serienprodukte stammen von historischen Marken (B&B, Roda, Molteni). Besonderes Augenmerk erfuhr das architektonische und dekorative Beleuchtungssystem. So wurden etwa in der Decke Lichtkästen für indirektes Licht eingelassen. Für das Akzentlicht wurde dagegen auf serienmäßige Lampenmodelle mit großem Dekor-Potenzial zurückgegriffen (Chandelier von Salvatori, Taccia von Flos, Captain Flint von Flos, Coupè Limited Edition von Joe Colombo für Oluce, Abat-Jour von Cini Boeri für Tronconi).
Project leader:
Arch. Mario Mazzer, Arch. Marco Da Ros
Collaborators:
Arch. Gioia Visentin, Arch. Antonella Centis, Ing. Riccardo Cagnoni, Arch. Gianluca Moras, Arch. Giulia Mazzer
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi
Fotograf: Filippo Bamberghi