Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Die Situierung und die volumetrische Gliederung der Villa interpretieren die spezifischen Eigenschaften des Grundstücks im engeren wie auch im weiteren Rahmen. Die Topografie des leicht zum See hin abfallenden Geländes, die unvergleichliche Aussicht sowie die Besonnung generieren einen mehrgliedrigen Baukörper der das lineare Grundstück in verschiedene Bereiche zoniert. Vorplatz, Hof, Terrasse und Uferzone bilden eine Sequenz von spezifischen Orten die den Bewohner und Besucher von der Strasse zum See begleitet. Mit der Höhenstaffelung und der Ausdehnung des Gebäudes wird auf differenzierte Weise auf die unterschiedlichen Nachbarschaften, Einsicht und Aussicht reagiert und gleichzeitig eine präzise Setzung im Grundstück erreicht.
Das Potential des vielfältigen Raumprogramms entfaltet sich in einem interessanten Zusammenpiel von Innen- und Aussenbereichen, die zu einer räumlichen Sequenz inszeniert werden. Unterschiedliche Gebäudetrakte, denen bestimmte Funktionen zugedacht sind, sind miteinander verwoben, schaffen jedoch auch gleichzeitig spezifische Orte von eigener Identität und Stimmung.
Die wechselseitige Stellung der Gebäudetrakte reagiert auf die unterschiedlichen Richtungen von Aussicht und Besonnung und schafft verschiedene Aussenräume, die in Wechselwirkung zu den Wohnräumen stehen. Der Vorplatz nimmt als Ankunftsort den Bewohner in Empfang. Der daran angelagerte „Garagentrakt“ bietet grosszügigen Raum für Fahrzeuge, Garten- und Sportequipement und steht in enger Beziehung mit dem „Eingangstrakt“ welcher Entrée, Arbeits- und Gästezimmer beherbergt. Der parallel zum Ufer liegende „Wohntrakt“ mit vorgelagerter Terrasse wendet sich in grosszügiger Frontalität dem Blick auf See und Berge zu. Gleichzeitig profitiert er von der Lage am Innenhof, welcher ihn in Form eines „Gartenzimmers“ ins Freie erweitert. Während die Wohnbereiche mit Hof und Terrasse im Erdgeschoss einen offenen und repräsentative Charakter verströmen und sich für gemeinschaftliches und gesellschaftliches Verweilen anbietet, finden sich im Obergeschoss und im Souterrain Orte des Rückzugs und der Individualität: Das langgestreckte zum See hin auskragende Volumen des Schlaftraktes im Obergeschoss beherberg Eltern- und Kinderzimmer mit dazugehörigen Bädern, im Souterrain schliesslich finden sich Sauna-, Hobby- und Wirtschaftsräume.
Die räumliche Konstellation des Hauses ist auch eine Antwort auf zeitliche Sequenzen eines Familienlebens, welches Gemeinschaftlichkeit aber auch Individualität im Tagesablauf oder verschiedenen Lebensabschnitten zulässt.
Die Hofstruktur mit ihren verschiedenen Trakten generiert sowohl offene Orte der Gemeinschaftlichkeit aber auch ruhigere Orte des Rückzugs oder der Kontemplation, an denen parallel verschiedenste Bedürfnisse gelebt werden können. Die Hofstruktur ermöglicht im Weiteren das Einfangen der Sonne im Wohnbereich während des ganzen Tagesverlaufs, ohne dass dabei auf die privilegierte Seesicht verzichtet werden muss. Das Zusammenspiel der Innen- und Aussenräumen mit offenen und geschützten Bereichen bietet zu allen Jahreszeiten angenehme Orte für die ganze Bewohnerschaft.
Ausgangslage für Konstruktion, Materialisierung und Ausdruck des Gebäudes ist eine einfache Gebäudestruktur, aus welcher sequenziell alle übrigen Gebäudeteile entwickeln werden. Die steinern wirkende Gebäudehülle, eine mit Jurakalk und Weisszement vermengte, glatt geschalte Sichtbetonkonstruktion, weist verschiedene Grade an Offen- und Geschlossenheit auf und reagiert so auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Ein- und Aussicht. Diese Hülle dient als Tragstruktur des Hauses und ermöglicht im Innern eine freie Raumaufteilung, die im Lebenszyklus des Gebäudes den sich ändernden Bedürfnisse der Bewohnerschaft angepasst werden kann. Das Gebäude wird konsequent von Innen ausgekleidet und gedämmt. Grosszügige, in Metallrahmen gefasste Verglasungen ergänzen die steinerne Hülle und verleihen der Villa zeitlose Eleganz und Anmut. Im Innern wird die Gebäudestruktur mit möbelartigen Einbauten ergänzt, welche - wie Böden und Wände- ebenfalls in hellen Tönen gehalten sind. Die grosszüge Bestückung mit fest eingebauten Stauräumen und Schränken lassen die Villa auch bei lebhafter Benutzung stets in aufgeräumtem, einladenendem Eindruck erscheinen.
Statik:
Joseph Schwartz, Zug
Elektroplanung:
Geltech AG, Hochdorf
HLS-Planung:
Ingenieurbüro M.Stolz, Zug
Bauphysik:
Ragonesi Strobel Partner, Luzern
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli
Fotograf: Dominique Marc Wehrli