Fotograf: ©AlexFilz
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Inmitten der atemberaubenden Natur Nordtirols, hat das Architekturbüro noa* ein gebautes Konzept realisiert, welches in einen starken Dialog zur Landschaft tritt. Glas- und Betongeometrien, die mit der Morphologie, Kultur und Geschichte des Ortes kommunizieren.
Rund 80 Kilometer von Innsbruck entfernt, wurde im Oktober 2018 die neue Wellnessoase des Hotel Mohr Life Resort eröffnet. Das Hotel mit seiner über 200 Jahre alten Geschichte, liegt im traditionellen Tiroler Wintersportort, Lermoos.
Der neue Glas- und Betonbau schmiegt sich an einen sanften Hang direkt unter der bestehenden Hotelanlage an, und genießt einen einzigartigen Blick auf das weite Tal des Ehrwalder Beckens. Gekrönt wird das Panorama vom imposanten Zugspitzmassiv, das mit seinen 3.000 Metern Seehöhe die Grenze zwischen Österreich und Deutschland bildet.
„Es ist dann auch der Berg mit seiner majestätischen Präsenz und Energie, welcher der Brennpunkt unseres Projekts war“, erklärt Architekt Christian Rottensteiner, Partner von noa*. „Vor allem die Zugspitze ist aufgrund ihrer Schönheit, Stärke und formalen Komplexität zweifellos das inspirierende Element und indirekt der Protagonist des Bauvorhabens. Die neue Wellnessoase ist vergleichbar mit einer Spielfläche eines Theaters, von dem sich das außergewöhnliche Schauspiel der Natur bewundern lässt.
Unsere Herausforderung bestand darin, Räume zu kreieren, welche es schaffen die sensorischen Wahrnehmungen zu erweitern und zu intensivieren. Ein Ort, der den Besuchern Wohlbefinden und neue Emotionen vermitteln kann.“
Der neue Wellnessbereich des Mohr Life Resort umfasst eine Fläche von rund 600 Quadratmetern und besteht aus einem neu errichteten Ruhebereich im Inneren sowie einem Außenpool mit umliegendem Park. Der Pool ist über eine zentrale Einstiegszone mit dem Wellnessbereich verbunden und fungiert so als Bindeglied zwischen Außen und Innen.
Der Neubau besteht aus einer klar gegliederten Beton- und Glaskonstruktion, welche sich an die leicht abfallende Geländetopografie angepasst, und deshalb auf zwei Ebenen angelegt ist.
Das neue Gebäude besticht durch seine zurückhaltende und leichte Architektur, die aus der Zusammenführung einfacher geometrischer Elemente resultiert: Betonrahmen, die auf zwei Ebenen das konstruktive Gefüge des Gebäudes bilden. Darüber hinaus führt die Verwendung einer reflektierenden Glasoberfläche zu einem unerwarteten und eindrucksvollen Ergebnis: Die Baukörper selbst treten kaum in Erscheinung und werden zu einer Art Leinwand, auf der die gigantische Silhouette der Zugspitze inszeniert wird.
Mehr noch: Der Pool, der die Glasfront des Spa über seine gesamte Länge säumt, verdoppelt wiederum das Bild des Berges in einem Spiel mit Referenzen und chromatischen Reflexionen von großer Wirkungskraft.
Das Spa: Ein Erlebnisraum
Während die Struktur nach außen hin ein streng lineares Schema aufweist, verändert sie nach innen ihren Charakter und nimmt organische, weiche und umhüllende Formen an. Der Unterschied in der Sprache zwischen Innen und Außen verleiht dem Projekt eine besondere Spannung, die es ästhetisch und formal bereichert.
Die Entspannungsbereiche sind als Theaterbühnen organisiert, welche sich auf den Berg ausrichten. Jede dieser Bühnen ist als Box ausgebildet mit jeweils zwei Liegemöglichkeiten. Man findet hier unterschiedliche Atmosphären: Räume mit doppelter Raumhöhe und Schaukeln, die von der Decke abgehängt und durch Stoffbahnen oder Stahlringen umhüllt sind. Offene Liegeinseln wechseln sich ab mit geschlossenen Lounges für mehr Privatsphäre und Ruhe.
Im Erdgeschoss befinden sich ein privater Lounge-Bereich, eine Lobby mit Bar für kleine Snacks, das Spa mit einer Panoramasauna für rund 20 Personen, sowie die Umkleidebereiche. Schließlich führt eine elegante halbgewendelte Treppe, die den Mittelpunkt des Gebäudes markiert, in den ersten Stock, wo symmetrisch weitere 10 Relax-Bühnen angeordnet sind.
Aussenbereich
Der Pool versteht sich als natürliche Erweiterung der Wellnesszone. Er erstreckt sich von innen nach außen und bietet kleine Entspannungsbereiche mit unterschiedlichen sensorischen Erfahrungen. Sechs Insel-Boxen sind im Wasserbecken verteilt und führen die geometrische Struktur des dahinterliegenden Gebäudes weiter: Hier entmaterialisiert sich die Gliederung und verliert an Dichte, um einen möglichst unverstellten Blick auf die Landschaft freizugeben.
Materialien
Das Zusammenspiel von Beton und Glas verleiht dem Projekt einen entschieden reduziertmodernen Charakter. Der Beton, der die Struktur des Gebäudes bildet, ist an der Fassade, am Pool, an den Außenelementen wie den Wegen und Inseln im Garten unvermittelt sichtbar. Das Glas mit seinen Reflexionen und seiner Transparenz schafft wiederum einen Dialog zwischen dem Gebäude und der Landschaft.
Die Böden sind mit einer durchgängigen Harzbeschichtung versehen, wodurch eine störende Fugenteilung vermieden wurden. Farblich hingegen werden die beiden Materialien – Beton und Harz – in Kontrast gesetzt und bleiben auch dank unterschiedlicher Texturen (rau und glatt) weiterhin als separate Werkstoffe erkennbar.
Möbel & Leuchten
Die 20 Inseln des neuen Spa wurden exklusiv für dieses Projekt entworfen und auf Maß gefertigt. Für die Beleuchtung wurden klar sichtbare und stimmungsvolle Lampen gewählt, inspiriert von einem einzigen Leitmotiv, der Glaskugel, die je nach Umgebung und Bedarf in verschiedenen Versionen durchdekliniert wird: Mal ist sie ein spektakulärer Kronleuchter, der den Aufgang der Wendeltreppe begleitet, dann eine Glühbirnenreihe, die an die Beleuchtung einer Theaterumkleide erinnert, dann wieder eine einfache Kugel, die die Wände punktiert.
Im Außenbereich reflektiert die Fassade die Farbnuancen der Natur, die sich je nach Tages- und Jahreszeit ändern. Im Inneren schöpfen die Farben und Stoffe ihre Inspiration von der Bühne eines Theaters – hier finden sich Baumwollgewebe und weiche Samtstoffe in warmen Farbtönen von Bordeauxrot bis hin zu Braunnuancen.
Design Team:
noa* network of architecture
Fotograf: ©AlexFilz
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