Fotograf: Oskar Zięta
Fotograf: Oskar Zięta
Fotograf: Oskar Zięta
Die Skulptur NAWA entworfen durch Oskar Zięta, gebaut auf der Insel Wyspa Daliowa.
Die Skulptur NAWA ist ein Teil der Feier der Europäischen Kulturhauptstadt 2016, deren Hauptspruch „die Metamorphose der Kultur” bezüglich der Änderungen im Bereich der Kultur, Gesellschaft und der Stadt ist. Die Metamorphose bildet auch die Grundlage der Idee der Skulptur NAWA.
Die polierte Stahloberfläche von NAWA spiegelt ihre Umgebung wider. Das verleiht den Zuschauern immer wieder neue Erfahrungen. Als das Endergebnis ist NAWA eine extrem leichte, haltbare Konstruktion bestehend aus 35 Stahlbögen für die Öffnung des Tors, durch das man bequem durchgehen kann. Die gestaltete bionische Form und die polierte Oberfläche, die die Umgebung widerspiegelt, bildet den Effekt der natürlich wachsenden Skulptur mit dem sich ständig wandelnden Aussehen am Tag, was die Möglichkeit bietet, dass das unglaubliche Lichtspiel um jede Zeit zu sehen ist.
Die bionische Form macht den Eindruck, dass die Skulptur direkt aus dem Boden wächst. Der auf den Bögen gestaltete Bau steht mit nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten im Einklang: dem Ossolineum, dem Turm der Heilige-Maria-Kirche auf dem Sand, der Markthalle von Wrocław und Ostrów Tumski.
Revitalisierung
NAWA öffnet ein neues Kapitel in der Geschichte der Insel Wyspa Daliowa und gibt sie den Bewohnern von Wrocław zurück. Der bisher nicht verfügbare Raum wurde revitalisiert und dient der Stadt, indem er zum viel besuchten Ort, der offenen Umgebung für die Treffen, der Konzerte und der künstlerischen Veranstaltungen wurde. Die Skulptur und die Grünanlagen bilden eine einheitliche, organische Gesamtheit durch das natürliche Hervorbringen aus dem Fluss. Die Realisierung passt sich gleichzeitig perfekt in die architektonische Ordnung der Umgebung und die seit Jahrhunderten belebte Lebensweise mit vielen Touristen, Passanten und Bewohnern von Wrocław ein.
Anregung: Schönheit, Haltbarkeit, Zeitlosigkeit
Die Konstruktion NAWA stützt sich auf den Bögen. Von der Perspektive des Architekten sind die Bögen eine perfekte Konstruktion, die bei den antiken und gotischen Gebäuden verwendet wurde. Die Erfindung des Bogens war ein enormer Durchbruch in der Architektur und ließ die Kegelkonstruktionen bauen. In der Skulptur NAWA dienen die Bögen sowohl als die Konstruktionselemente, als auch als die künstlerische Ausdrucksform.
Der Bogen war als die optimale Form für die modernen Konstruktionen das Hauptuntersuchungsobjekt von Jean Prouvé - des berühmten französischen Designers und Konstruktors. Das ließ die Ressourcen effektiv nutzen und machte den Produktionsprozess relativ einfach. NAWA ist ein Manifest der innovativen Anwendung der traditionellen Bogenform, was durch die Technologie FiDU möglich war.
"Es gibt keine geraden Linien und keine scharfen Ecken in der Natur. Deswegen müssen Gebäude keine geraden Linien und keine scharfen Ecken haben". - Antoni Gaudi
Form: Ästhetik, Wissenschaft, Design
Eine von wichtigsten Anregungsquellen von Oskar Zięta ist die Bionik. Dieser Wissenschaftszweig lässt die technologischen Lösungen finden, die das Verhalten der lebendigen Organismen nachmachen. Die Suche nach den Formen brachte den Künstler auf den Bau der bionischen miteinander verbundenen Bögen. Die Skulpturform bezieht sich sowohl auf die neutrale Umgebung, als auch die nahe gelegenen Gebäuden.
Trotz des künstlerischen Charakters erfüllt die Skulptur auch die gesellschaftlichen Funktionen in öffentlichem Raum. In dem Prozess der Projektgestaltung war die Suche nach den potenziellen gesellschaftlichen Einflüssen der Skulptur und der Ästhetik genauso wichtig. Es wurde überlegt, wie die Form von NAWA die Umgebung mitgestaltet und wie sie die Empfänger beeinflussen wird - sowohl Passanten, als auch diejenigen, die unter der Skulptur gehen.
Das parametrische Projektieren
Die organischen Bögen sind das Ergebnis der parametrischen Projektierung. Dieser innovative Bereich, der in der Architektur, dem Ingenieurwesen und der Städteplanung funktioniert, stützt sich auf die Planung, die die Gestaltung der Körper aufgrund des Sets der Eingangsparameter ermöglicht. Während des computergesteuerten Gestaltungsprozesses werden die Formen gestaltet, die den Hersteller der Skulptur selbst verwundert haben.
Durch die Vorparameter erfüllen die Endformen die Ziele wie die optimale Größe, das Gewicht, die Anpassung an die Umgebung. Die Konstruktion NAWA erforderte die fortgeschrittene Berechnungen und der Modellierung in der Software Grasshopper, was 60 Körper generieren ließ. Ihre Form wurde an das Gelände und die Umgebung angepasst.
FiDU - die Technologie der Zukunft
Die Gestaltung der extrem leichten Konstruktion war durch FiDU möglich - die innovative Technologie, die durch Oskar Zięta erfunden wurde. Sie lässt die Form und Gestaltung der geschweißten Stahlelemente durch das „Aufblasen” mit Druckluft ändern. Die Metallformen werden steif, was die Haltbarkeit und Stabilität verleiht, wobei die unglaubliche Leichtigkeit beibehalten wird. NAWA ist die erste FiDU-Konstruktion in der so großen Skala. Daher wird sie zum Manifest dieser innovativen Technologie.
Handelnd im Kreuzpunkt der Kunst, Projektierung und Wissenschaft geht Oskar Zięta über die traditionelle Definition des Künstlers über. Im Prozess der Skulpturgestaltung wird die Form in Anlehnung auf die digitale Modellbearbeitung gestaltet. Die Anfangsvorstellung des Skulpturbaus wird in die digitale Sprache konvertiert, was die Ausführung aller Berechnungen wie die Bezeichnung der Haltbarkeit der Elemente lässt.
Es ist das erste FiDU-Manifest in der so großen Skala
Oskar Zięta sagt, dass die besten Ideen unter Staub, Schmutz und Schweiß entstehen. Dort wurde eben die Kunst belebt. Nawa ist an außergewöhnlichen Ort - der ehemaligen Werft - entstanden. Diese Wahl war das Ergebnis der Größe der Skulptur, die die extrem große Produktionshalle und den einfachen Zugang auf den Fluss Oder erforderte.
Die Elemente von NAWA wurden einige Monate lang ausgeschnitten, geschweißt und mit der Luft aufgeblasen. Die wesentliche Mehrheit der Arbeiten fand in der Produktionshalle statt, womit die Zeit während der Installation auf der Insel Wyspa Daliowa zu sparen war. Die schwere Arbeit brachte die Ergebnisse, die man beim Ansehen des Endergebnisses anschauen kann.
Die Reise auf die Insel Wyspa Daliowa
Die außergewöhnlichen Projekte erfordern unglaubliche Lösungen. Aus diesem Grund haben wir die spezielle Methode der Verlegung der Bögen von NAWA aus der Halle benutzt. Alle Elemente wurden aus der Produktionshalle auf die Insel Wyspa Daliowa auf den Kähnen transportiert, die durch den Fluss Oder gefahren sind. Die Bewohner von Wrocław konnten sich diese spektakuläre Reise von den Brücken, Ufern, Straßen und Kais anschauen.
In Wrocław, die wegen der Anzahl der verfügbaren Brücken bekannt und als Venedig des Nordens bezeichnet ist, wurde der Binnentransport in den letzten Jahren paradoxerweise vergessen. Wir hoffen, dass das spektakuläre Projekt der Wiederbringung und Belebung der Oder beiträgt.
Installation
Die Bau- und Montagearbeiten begannen im April. Früher haben die Bauleute und die Vermessungsingenieure sich auf die Maßnahmen auf der Insel Wyspa Daliowa vorbereitet. NAWA wurde in Teilen transportiert und dann auf der Insel verbunden. Durch diese Lösung wurde sie ganz schnell und reibungslos an dem vorgesehenen Ort installiert. Etwas, was vor einigen Monaten immer noch eine Zeichnung war, wurde vom Tag zu Tag durch die schwere Arbeit und die Opferbereitschaft zur Realität.
NAWA befindet sich auf den außergewöhnlichen, geheimnisvollen und wilden Ort.
Die Skulptur NAWA wurde auf der Insel Wyspa Daliowa gebaut - diese kleinste von vielen Inseln in Wrocław befindet sich in dem ursprünglichen Lauf des Flusses Oder und ist mit den üppigen Grünanlagen und der historischen Architektur umgeben. Innerhalb von vielen Jahrzehnten wurde die Insel Wyspa Daliowa wesentlich entwickelt. Vor dem II. Weltkrieg war sie belebt. Während des Krieges wurde sie stark zerstört. Nach dem Krieg wurde sie zum Leben wiedergebracht, man hat an sie in den letzten Jahren beinahe vergessen. Durch die Skulptur NAWA, die im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt gebildet wurde, kann sich die Insel heute wieder gebären und die Bewohner von Wrocław an sich erinnern.
Früher bewohnt. Dann vergessen. Heute gibt es die Neugeburt.
Der Plan der Revitalisierung der Insel Wyspa Daliowa setzte die Umgestaltung der Insel zum Ort mit vielen Grünanlagen vor, der gleichzeitig zum Ort der Treffen im Stadtzentrum wird. Die Skulptur NAWA ist die perfekte Widerspiegelung dieser Voraussetzungen. Der natürliche Charakter der Insel wurde nicht zerstört und bildet gleichzeitig das Element der Ausdruckskraft und ist das anlockende Element der Landschaft von Wrocław.
Die Skulptur änderte nicht den wilden Charakter der Insel. Im Gegenteil: sie stärkt die Anwesenheit der Natur. Die polierte Stahloberfläche spiegelt ihre grüne Umgebung, den Fluss und die historische Architektur wider. Abhängig von Wetter und der Tageszeit sieht die Skulptur jedes Mal anders.
Informationen und Merkwürdigkeiten
1. Wir haben 51 804 kg Stahl verbraucht
2. Wir haben 714 Elemente ausgeschnitten.
3. Für das Pumpen haben wir ca. 1 000 000m3 Luft benutzt.
4. Die Produktion dauerte ca. 700 Arbeitsstunden.
5. Die gemeinsame Schweißmenge ist zirka 2km.
6. An der Skulptur haben 23 Personen von der Firma Zieta Prozessdesign gearbeitet.
7. Wir haben 35 Rippen aus Edelstahl in der FiDU-Technologie hergestellt.
8. Die Profile wurden auf dem Fluss mit drei Kähnen transportiert.
10. Eine Kahnfahrt betrug ca. 14 km die Oder entlang
11. Die Kähne sind insgesamt zirka 85km an der Oder gefahren
12. Es wurden zwei Schubboote benutzt: Tur und Żwirek
13. Das höchste Profil ist ca. 7m hoch und der niedrigste ca. 4,5m hoch.
14. Die Oberfläche der Skulptur beträgt ca. 100m2.
15. Auf der Insel werden ca. 7500 neue Pflanzen angepflanzt.
Design Team:
Oskar Zięta
Fotograf: Oskar Zięta
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