Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
  • Catifa 53 | 0201

    Catifa 53 | 0201

    Arper

Die Tamina Therme als wichtige Komponente des Grand Resorts Bad Ragaz setzt mit ihrer weißen Holzfassade einen deutlichen Akzent. Im Innern überrascht die großzügige rasterartige Holzstruktur, die durch die Lichtlösung betont wird. Eine helle und offene Atmosphäre empfängt die Besucher.

Trotz dichter Bebauung dominiert der Park das Grand Resort Bad Ragaz, das mehrere historische Fünf-Sterne-Hotels, Golfclub und Casino vereint. Die Tamina Therme als wichtige Komponente dieses Ensembles versteht sich in der Tradition der Grandhotels. Kulturell und ästhetisch werden Anleihen nicht nur bei den Luxushotels der Schweiz genommen, sondern ebenfalls der berühmten Ostseebäder wie Heiligendamm. Der monumentale Baukörper präsentiert sich ebenbürtig zu den anderen repräsentativen Bauten auf dem Areal, kontrastiert aber durch seine Materialität zum benachbarten Quellenhof mit seinem urbanen, steinernen Charakter. Das weiße Holzhaus mit den ovalen, formal verspielten Fenstern spiegelt eine pavillonartige Ferienarchitektur wider – mitsamt den Assoziationen zu Badeanstalten und Urlaub am Wasser. Im Innern wirken diese Fenster als überdimensionierte Bilderrahmen – ovale Rahmen waren zur Zeit des Biedermeier für Landschaftsveduten verbreitet.

Die öffentliche Tamina Therme vermittelt im Innen- wie im Außenraum den gleichen Eindruck. Die schneeweiße Holzlattung des Gebäudes setzt sich im Innern als Wandoberfläche fort. Die insgesamt 115 Stützen der rasterartigen Holzstruktur schaffen ein räumliches Phänomen, das Schönheit und eine feierliche Atmosphäre erzeugt. Das Baden wird als eine kultivierte Handlung zelebriert.

Die Tamina-Quelle – als Standort-bestimmend für das Ressort – beeinflusst durch ihre Lage auf der sonnenabgewandten Seite des Tals die Farbgestaltung. Die an der Außenfassade wie auch im Innern dreifach aufgetragene, schneeweiße Farbe transformiert das Gebäude in ein Lichtphänomen. Außen erscheint es als messerscharf gezeichneter Baukörper im diffusen Tageslicht. Im Innern wirken sowohl Luft als auch Wasser aufgrund mehrfacher Reflexion der strahlend weißen Oberflächen gereinigt und frisch.

Die verfeinert erscheinende Badekultur, die aus dem Zusammenspiel der strahlenden Hallen mit ihrer klaren Formensprache resultiert, soll bei Dunkelheit durch das Kunstlicht weiter geführt werden. Dabei gilt es auch, die sich aus der Architektur mit den großen Fensteröffnungen, durch die viel Tageslicht in den Innenraum fällt, die ergebende offene und helle Raumstimmung zu konservieren. Diese unterstreichen die vorrangig für die Oberflächengestaltung verwendeten Materialien weißem Holz und Chromstahl. Ebenso muss auch in den Abendstunden – begründet aus der Nutzung des Thermalbades – den Besuchern der Eindruck von Reinheit vermittelt werden. Die vom Züricher Lichtplanungsbüro reflexion entwickelte Beleuchtungslösung kommt – ebenso wie die Architektur – in der übergeordneten Ebene mit wenigen Elementen aus.

Und so präsentiert sich die Halle des Thermalbads auch abends ganz lichtdurchflutet, betont ihre Dimension und die architektonischen Feinheiten. Die Architekturbeleuchtung erscheint theatralisch und punktuell. Im Gegensatz dazu wirkt Beleuchtung auf der Nutzerebene diffus und gleichmäßig, um so eine Atmosphäre entwickeln, die den Menschen einen gewissen Schutz der Intimsphäre bietet.

Die klaren Formen, prägnanten Säulen und hohen Decken ohne jeglichen Schmuck werden durch dramaturgisch mit Licht inszeniert.

Wichtiges architektonisches Element im Thermalbad sind die mit Licht akzentuierten Säulen. Dominant erscheinen nur die zylinderförmigen Wandleuchten, die an der schmalsten Stelle der Säulen platziert sind und so gerichtetes Licht an die Decke der 7,50 m hohen Thermalhalle und in die Becken abstrahlen. Zudem werden die Säulenkanten aus ihrer Mitte heraus in den inneren Ecken mit Streiflicht nach oben und unten betont. Für einen fließenden Übergang leuchtet der weiße Glaszylinder aus sich heraus und taucht die Halle in diffuses, aber gleichzeitig brillantes Licht.

Eine Leuchtstofflampe, ebenfalls in Warmweiß, sorgt in Längsrichtung für eine adäquate Abstrahlung dieser von Rodust & Sohn Lichttechnik projektspezifisch gefertigten Wandleuchte, die Schutzart IP65 aufweist. Licht nach oben und unten lenkt jeweils ein Strahler mit einer Halogen-Metalldampflampe in warmweißer Lichtfarbe, die den Leuchtenkörper an den beiden Enden abschließen.

Als lichttechnische Ergänzung fungieren so genannte Technikboxen, die zudem alle notwendigen Komponenten der Haustechnik, wie Lautsprecher oder Bewegungsmelder, aufnehmen. Durch ihr indirektes Licht wirken diese meist 52 cm x 152 cm x 75 cm großen Quader, die jeweils in der Mitte eines Deckenfelds platziert sind, als ob sie schweben.

Diese prägenden Lichtelemente sind im ganzen Gebäude mit verschiedener Funktionalität verteilt. Je nach Raumnutzung und Tageslichteinfall sind bis zu drei Leuchten integriert, die entweder mit einer Halogen-Metalldampflampe oder im Café und Ruheraum – aufgrund der anderen gewünschten Lichtwirkung – mit einer Halogenlampe bestückt sind. Über den Wasserbecken mit gechlortem Thermalwasser weisen anwendungsgemäß die Leuchten PET 7000 von Zumtobel in der Box neben dem Spritzwasserschutz auch eine Chlorbeständigkeit auf. Auch hier gewährleisten Halogen-Metalldampflampen warmweiße Lichtfarbe Brillanz bei der Ausleuchtung. Das Notlichtelement, ist ebenfalls in der Untersicht dieser architektonischen Raumelemente eingebaut.

Die warmweißen Leuchtstofflampen im Körper der Technikboxen bringen das Licht an die Decke und machen so die Raumhöhe sichtbar.

Die Besucher gelangen in die Tamina-Therme durch die offene Quellenhalle, die hauptsächlich von der Säulenbeleuchtung erhellt wird. Jeweils in den inneren Ecken der Säulen befindet sich ein engstrahlender Spot in der Decke, der die Säulen von oben nach unten theatralisch illuminiert. Zusätzlich ist in jedem Deckenfeld mittig eine Deckeneinbauleuchte von Inotec eingebaut, deren kaltweiße 1-W-LED außerhalb der Betriebszeiten ein kaltes Mondlicht auf den Boden wirft.

Direkt neben dem Eingang, noch bevor man zum Ticketschalter kommt, befindet sich das Café. Für eine warme Raumstimmung ist die Leuchtenbox mit einer dimmbaren Niedervolt Halogenlampe versehen, die atmosphärisch die Tische akzentuiert. Tagsüber unterstützt ein Spot mit Halogen-Metalldampflampen das einfallende natürliche Licht.

Prägendes Element der Tickethalle ist das Lichtobjekt über dem Empfangstresen, das durch seinen dominanten Charakter den Raum definiert. Diffus leuchtend strahlt der sich hinter weißen Holzlatten befindende Acrylglaskörper eine große Lichtmenge in den Raum ab. Integriert sind hierfür die Leuchten Chiaro von Zumtobel in warmweiß. Die unten eingebauten Downlights mit Niedervolt-Halogenlampen funktionieren als Direktstrahler im Bereich der Rezeption. Das projektspezifische Lichtobjekt, das sowohl alle dekorativen wie auch die lichttechnischen Funktionen übernimmt, wurde in enger Zusammenarbeit mit den Architekten an das Gebäude angepasst.

Für ergonomisches Arbeitslicht sorgen ergänzend Möbeleinbauleuchten mit warmweißen Leuchtstofflampen unter der Abdeckung des Counters.

Da die Dimmbarkeit kein Kriterium für die Leuchtmittelauswahl darstellte, sondern vor allem Langlebigkeit, Wartungsfreundlichkeit und Energieeffizienz im Vordergrund standen, kamen weitgehend Entladungslampen zum Einsatz. Unterschiedliche geschaltete Lichtszenen lassen aber ein äußerst gediegenes Ambiente entstehen, das sich durch angenehme Helligkeit und Offenheit auszeichnet.

Am Tag bleibt die Säulenbeleuchtung ausgeschaltet. Nur Direktlicht der Halogen-Metalldampflampe in der Technikbox unterstützt das vorhandene Umgebungslicht.

Abends wird dagegen die Säulenbeleuchtung zur dramaturgischen Rauminszenierung eingesetzt. In Betrieb sind dann sowohl das nach unten und oben abstrahlende Direktlicht als auch der von innen heraus strahlende Leuchtkörper. Die Box tritt durch ihr ausschließliches Indirektlicht als schwebendes Element in Erscheinung.

Zusätzliche Akzente setzt dann auch das Lichtspiel im Wasser. Dabei präsentieren sich die sich durch die Wassertemperaturen unterscheidenden Bäder mit einer einheitlichen Lichtlösung. LED-Unterwasserstrahler von Wibre sind in allen Becken gleich positioniert und erzeugen eine einheitliche Wasserhelligkeit.

Auch das Außenbecken wurde mit LED-Unterwasserleuchten bestückt und strahlt so eine besondere Anziehungskraft aus. Einzelne, für sich inszenierte Komponenten fügen sich in der Tamina-Therme zu einem eindrucksvollen Gesamteindruck zusammen, der die Besucher mit Wohlfühlatmosphäre empfängt.

Textverfasserin: Ursula Sandner

Grand Hotels Bad Ragaz

Architekt: Smolenicky & Partner AG, Zürich

Reflexion AG

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×
Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen

Fotograf: Roland Bernath

Tamina Therme von Reflexion | Kurhäuser / Thermen ×

Verwandte produkte

Verwandte Hersteller