Fotograf: Ditz Fejer
Das Justizgebäude in Salzburg hat sich im Rahmen einer umfassenden Sanierung, welche von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) als Bauherrin abgewickelt wurde, nicht nur von alten Mauern getrennt, sondern auch von der altehrwürdigen Architektur. Dem Architekturbüro Franz&Sue gelang es mit einem durchdachten Konzept und einigen einschneidenden Veränderungen dem Landesgericht den autoritären Charakter zu nehmen und zu einem offenen Ort der Begegnung umzugestalten. Nachhaltigkeit und Sensibilität für die Bedürfnisse der vielen mit dem Justizgebäude verbundenen Zielgruppen sind die alles bestimmenden Themen. Die Fassadenpaneele des Salzburger Betonspezialisten Rieder konnten sowohl ästhetisch gegenüber dem denkmalgeschützten Bestand als auch mit den ökologischen Fakten überzeugen. Die helle concrete skin Fassade kam an der Gebäudehülle des Neubaus zum Einsatz. Die langlebigen Betonplatten ergänzen die großen Glasflächen und schaffen eine ästhetische Verbindung zum historischen Altbestand.
Der Bautyp des Justizpalastes stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Justizgebäude sollte zu dieser Zeit den Machtanspruch des Staates ausstrahlen. Heute hat sich der Wertekatalog grundlegend verändert – ein Gericht soll für Kontinuität und Berechenbarkeit stehen. „Wir haben auch architektonisch mit dem überkommenen Verständnis von Justiz gebrochen und aus denkmalpflegerischer Sicht behutsame, aber signifikante Eingriffe vorgenommen. Jetzt öffnet sich ein markantes Justizgebäude nach allen Seiten zur Stadt. Es bietet mit seinen Innenhöfen eine neue Seite des Gerichts: Es kann von Passanten betreten und bestaunt werden. Es ist transparent und offen, so wie wir uns auch die Gerichtsbarkeit in einer Demokratie vorstellen“, erklärt Christian Ambos, Franz&Sue Partner. Nicht nur der Balanceakt zwischen Modernisierung, Denkmalpflege und Klimaschutz ist gelungen. Das Salzburger Justizgebäude wurde zu einem neuen öffentlichen Ort für die Stadt.
Grün und ehrlich
Zentrale Vorgabe in der Planung und Ausführung des Gebäudes war es, nur qualitativ hochwertige und ökologisch unbedenkliche Produkte zu verwenden. So konnte das Bestandsgebäude den klimaaktiv Gold Standard erreichen und der Neubau klimaaktiv Silber erhalten. Das Jusitzgebäude entspricht damit auch im internationalen Vergleich höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz sowie anspruchsvollen ökologischen Kriterien. Außerdem wurde das Projekt für außergewöhnliche Leistungen im Bereich des nachhaltigen Bauens und Sanierens mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
Wichtig war den Architekten so auch bei der Wahl des Fassadenmaterials Leichtigkeit und Nachhaltigkeit. Die concrete skin Fassadenplatten von Rieder in der Farbe sahara kommen am Kernstück des Gebäudes – am Y-förmigen Neubau mit der imposanten Eingangshalle – zum Einsatz. Sie ziehen sich als Bänder über den gesamten vollverglasten Komplex. Für die Betonprodukte von Rieder werden Rohstoffe aus der Natur verwendet. Dadurch hat der Werkstoff etwas Vertrautes, Lebendiges und einen unverwechselbar ehrlichen Materialcharakter. Die Paneele spannen sich perfekt als moderne Ergänzung zwischen den Neu- und Altbau.
Aktiver Klima-Beitrag
„Wir haben das Produkt concrete skin von Rieder gewählt, da wir bereits gute Erfahrungen damit gemacht haben und uns wichtig war, dass die Fassade gut altert“, begründet Christian Ambos, Franz&Sue Partner die Entscheidung für die Fassadenpaneele von Rieder. Neben Langlebigkeit, geringem Wartungsaufwand und absoluter Brandbeständigkeit hat Rieder eine Vielzahl weiterer Argumente in puncto Ökologie auf seiner Seite. Schadstofffreie Produkte (frei von kristallinem Siliciumdioxid) und die Minimierung der Primärenergie bei der Produktion verstehen sich für Rieder von selbst. Im Bestreben, Umweltbelastungen auf ein Minimum zu reduzieren arbeitet Rieder ständig an neuen Strategien: So werden im Sinne einer zero waste Philosophie alle Reststoffe, die bei der Produktion anfallen für andere Bereiche wiederverwendet; innovative Technologien helfen den Verschnitt zu reduzieren; der dennoch anfallende Abfall kommt in eigens entwickelten Produktinnovationen aus Schnittabfällen zum Einsatz. Der größte Antreiber für die stetige Weiterentwicklung ist der Anspruch, mehr als nur nachhaltige Produkte aus Beton zu schaffen, um einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Fotograf: Ditz Fejer
Fotograf: Ditz Fejer
Architect
Franz&Sue Architects