Das Gewerbegebiet Polder Buiksloterham im Norden Amsterdams soll sich bis 2030 in ein Vorzeige-Stadtviertel mit geschlossenen Materialkreisläufen verwandeln. So präsentiert sich die Gegend heute als spannendes Mischgebiet, in dem Baugruppenprojekte und Nullenergiehäuser zwischen Logistikbetrieben und Baumärkten entstehen. Ein solches Projekt ist Stories, entworfen von Olaf Gipser Architects. Stories ist 46 Meter hoch und zählt 13 Geschosse, von denen die oberen zehn in Holzbauweise errichtet sind.
Dreigeschossige Betonsockel
Da man sich 2015 noch nicht an einen Vollholzbau mit 13 Geschossen herantraute und weil im Erdgeschoss eine Einstellhalle für 40 Autos gefordert war, wurde der dreigeschossige Sockel aus Beton konstruiert. Darüber erhebt sich der 32,5 Meter hohe Turm in Holzbauweise mit Erschließungskern aus Beton.
Wohnturm aus Brettschichtholz
Der Turm hat eine Konstruktion aus Brettschichtholz. Pro Geschoss bilden 15 tragende, 160 bis 240 mm dicke Elemente ein Raster mit einem Achsmaß von 4,80 Meter. Diese Holzportale haben große Öffnungen, die eine flexible Einteilung mit bis zu sechs Wohnungen pro Geschoss erlauben. Die Fassaden von Stories bestehen aus vorgefertigten Holzskelettbauelementen. Davor steht ein zwei Meter tiefes Stahlregal mit paarweise gestapelten Balkons, von den Nachbarbalkons getrennt durch sechs Meter hohe Pflanznischen. Transparente Balkonverglasungen, die sich flexibel öffnen lassen, betonen die filigrane Anmutung der Stahlfassade.
Flexibler Witterungsschutz
Die transparenten Balkonverglasungen dienen dazu, die Außenbereiche der Wohnungen vor Lärm, Wind und Wetter zu schützen. Als thermischer Puffer sorgen sie außerdem für erhöhte Energieeffizienz und schützen die Bausubstanz. Ihre Funktionsweise beruht auf dem Schiebe-Dreh-Prinzip: Jedes Glaselement kann zur Seite geschoben und um 90° gedreht werden. Geparkt werden sie als schmale Glaspakete an der Seite. Auf diese Weise ist eine fast 100-prozentige Öffnung jeder Balkonfassade möglich.
Raumhoch oder auf Brüstung
Aufgrund unterschiedlicher Balkongrößen, Geschosshöhen und Positionen im Gebäude wurden die Verglasungen entweder raumhoch ausgeführt oder auf eine Glas-Brüstung montiert. Insgesamt kamen zwölf Konfigurationen der Systeme SL 25 bzw. SL 25 XXL von Solarlux zum Einsatz. Nachfolger der bewährten SL 25 ist die Systeminnovation Proline T von Solarlux.

  • Schiebe-Dreh-System | Proline T Mega

    Schiebe-Dreh-System | Proline T Mega

    Solarlux

Architect

Olaf Gipser Architects