Fotograf: Constantin Meyer
Wolken und Wellen gen Himmel
Die dynamische Gestalt des Hochhauses Zipper / RKM740 in Düsseldorf am Rhein von J. MAYER H. und Partner Architekten erlaubt mit seiner großzügigen Glasfassade einzigartige Ausblicke auf die Umgebung. Die umlaufende Wellenfassade wirkt wie aufsteigende Nebelschwaden über dem Rhein, die das Gebäude schützend einhüllen.
Das neue Gebäude Zipper / RKM740 – Rheinkilometer 740 – besticht durch eine anmutend klare und gleichzeitig vielfältige Gestaltung. Die Fassade wirkt durch die unterschiedlichen Öffnungen verspielt, jedoch aufgrund der wenigen Materialien sehr homogen und reduziert. Deutlich wird aber schon beim ersten Blick, dass die prominente, außergewöhnliche Hülle das gesamte Gebäude charakterisiert und zu einer dynamisch, organisch anmutenden Gestalt werden lässt. Die Fassade spiegelt die Wellenbewegungen des Rheins in horizontalen Falten wider, die sich scheinbar im Wind bewegen. Eine wolkenförmige, weiße Aluminiumkonstruktion umhüllt das Gebäude und lässt unterschiedlich große Öffnungen zu. An der Rheinseite werden großzügige Ausblicke auf den Fluss und die Düsseldorfer Stadt gewährt. Zur Straßenseite sind die horizontalen Wellen dichter und breiter gestaltet und schirmen den Innenraum von Lärm und Wind ab.
Um dem Gebäude trotz der teilweise großen Wellenelemente eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen, wurde die weiße Aluminiumfassade perforiert. Zusätzlich verjüngt sich das 19-stöckige Gebäude nach oben hin, sodass einzelne Rücksprünge, die als Terrassen genutzt werden, das Gesamtbild auflockern. Da das Hochhaus einen solitären Standpunkt hat und sich gestalterische von den angrenzenden Gebäuden des Stadtteils abhebt, sticht es hervor und ist sogar aus der Düsseldorfer Innenstadt deutlich sichtbar.
Detailverliebte Umsetzung
Mit dem Entwurf der einzigartigen Silhouette konnten J. MAYER H. Architekten den internationalen Wettbewerb für sich entscheiden. Für die Umsetzung des Fassadenkonzeptes wurde die Firma Ebener beauftragt, zu deren Kernkompetenzen Fassadenverkleidungen aus Voll-Aluminium zählen. Diese entwickelte eine zweischalige Fassade, die nicht nur den optischen Vorstellungen der Architekten entspricht, sondern zusätzlich die besonderen Wind- und Lärmverhältnisse des fast 70 Meter hohen Gebäudes an der vierspurigen Hauptstraße berücksichtigt. So befindet sich hinter den weißen Wellen eine spezielle Dämmfassade. Zusätzlich sollten die Wohn- und Schlafräume, die sich ab der sechsten Etage befinden, vor dem Verkehrslärm geschützt werden. Um eine noch höhere Wohnqualität zu gewährleisten, entschied sich J. MAYER H. auf der Rheinseite für eine zusätzliche Glasfassade, die den Balkon umschließt, sodass der Außenraum bei allen Wetterlagen genutzt werden kann und die atemberaubende Weitsicht jederzeit ermöglicht.
Transparente Ausblicke
Insgesamt wurden 4.500 Wellen an der Fassade angebracht, die fast alle in Höhe, Ausladung und Größe der Ausschnitte variieren. 1.250 Glaselemente von Solarlux schmücken die Rheinseite und bieten sowohl einen Lärm- als auch einen Wind- und Wetterschutz. Zusätzlich bieten die senkrecht rahmenlosen, raumhohen Elemente noch einen weiteren Vorteil. Die Schiebe-Dreh-Systeme SL 25 XXL können einfach geöffnet und als unauffälliges, durchsichtiges Glaspaket an der Seite geparkt werden, um den Freiluftcharakter der Balkone beizubehalten. Im Winter wie im Sommer bildet die Verglasung zugleich eine thermische Pufferzone. Trotz hoher Schlagregendichtigkeit ist durch einen Lüftungsspalt der Elemente von circa 3 mm in geschlossenem Zustand zugleich eine permanente Belüftung gegeben. Die Glaselemente unterstreichen die Hauptmerkmale der einzigartigen Qualität des Gebäudes: die Transparenz sowie den großzügigen Rheinblick der 14 Wohnetagen.
Architect
Jürgen Mayer H., Berlin
Fotograf: Constantin Meyer
Fotograf: Constantin Meyer
Fotograf: Constantin Meyer