Fotograf: Klemens Ortmeyer
Fotograf: Klemens Ortmeyer
Fotograf: Klemens Ortmeyer
Das denkmalgeschützte Stadtbad im thüringischen Gotha eröffnete 1909 als zeittypisches Volksbad. Der Jugendstilbau diente bis zur Wende als städtische Schwimmhalle und wurde nach dem Verkauf an einen Privatinvestor geschlossen. Im Anschluss an den Rückkauf der Liegenschaft durch die Stadt im Jahr 2007 fand ein europaweiter Architekturwettbewerb statt, bei dem es darum ging, das historische Gebäude in einen neu entstehenden, barrierefreien Sport-, Gesundheits- und Freizeitkomplex zu integrieren.
Das städtebauliche Konzept der Erweiterung ergänzt das historische Bad an seinen Flanken um zwei moderne Neubauten. Auf der östlichen Seite nehmen sie die große neue Saunalandschaft auf, auf der westlichen Seite fanden das wettkampftaugliche 25-Meter-Becken und das Lehrschwimmbecken Platz. Die markante Kubenform der niedrigen Neubauten ergibt sich aus der Umgebungssituation: Dank ihrer geringeren Gebäudehöhe wird der benachbarte Altbaubestand in dem dicht bebauten Areal nicht verschattet. Bei der Belichtung der Baukörper selbst wurde auf die ursprüngliche Lösung - in moderner Form - zurückgegriffen: das neue Bad wird von Tageslicht erhellt, das großzügig von den Längsseiten und der Stirnfläche einfällt. Den Übergang vom Alt- zum Neubau markiert eine neue Treppenanlage, die zugleich als Tribüne und Aufenthaltsbereich dient.
Das so gefasste, denkmalgerecht sanierte historische Gebäude wird seit den 2014 abgeschlossenen Baumaßnahmen als kommunikatives und atmosphärisches Zentrum des Ensembles genutzt. Das historische Schwimmbecken steht nach seiner baulichen und gestalterischen Revitalisierung für Gesundheitskurse und -anwendungen zur Verfügung; die ehemaligen Saunaabteilungen dienen als Aufenthalts- und Ruhezonen. Im Zuge der Sanierung der denkmalgeschützten Substanz wurden auch erhaltene Details wie historische Fliesen und Bodenbeläge nach historischem Vorbild restauriert.
Ein wesentliches Gestaltungsmittel im Umgang mit Alt- und Neubau ist neben dem Licht die Farbe. Ihr kommt eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Raumstimmungen zu, und sie wird eingesetzt, um ruhigere und aktivere Zonen zu akzentuieren. Generell wurden im Altbau Farben eingesetzt, die aus historischen Befunden abgeleitet wurden oder sich gut mit diesen verbinden.
Stadtverwaltung Gotha
Veauthier Meyer Architekten
Fotograf: Klemens Ortmeyer
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