Fotograf: Nina Baisch
Fotograf: Nina Baisch
Fotograf: Nina Baisch
Gedanken zum Entwurf
Situation:
Die außergewöhnliche Aufgabe und die besondere Lage der BHF-Bank im Zentrum Frankfurts in direkter Nähe zur Alten Oper sind die bestimmenden Momente für unseren Entwurf des neuen „private banking“ Bereichs.
Das Gebäudeensemble der Bank wurde in den sechziger Jahren von Sep Ruf, einem der bedeutendsten Nachkriegsarchitekten Deutschlands, entworfen und realisiert. Der Gebäudekomplex besteht aus drei Gebäudeteilen, dem flachen Atriumbau, dem verbindenden Mittelbau und dem 23geschossigen Hochhaus. Der Mittelbau liegt entlang der Oberlindau Straße und trennt diese vom Rothschildpark. An der Oberlindau befindet sich eine großzügige Vorfahrt, über die man den Haupteingang erreicht. Vom Haupteingang aus gelangt man in das Atrium oder über eine Aufzugsanlage in die einzelnen Etagen des Mittelbaus. Diese Empfangssituation soll im Zusammenhang mit dem neu zu schaffenden Privat Banking Bereich, der im Erdgeschoss und im 1.Obergeschoss des Mittelbaus entstehen soll, neu organisiert und gestaltet werden.
Zukünftig sollen in dem neu gestalteten Bereich Büro- und Besprechungsräumen einziehen, sowie kleinere Empfänge und Veranstaltungen auf gehobenem Niveau stattfinden. Optional erweitert sich dieser Bereich um die parkseitige Eventterrasse.
Entwurfsansatz:
Die neu zu gestaltende Zugangssituation soll als großzügiger Empfangs- und Verteilerbereich, ohne störende Einbauten, funktionieren. Über einen transparenten Windfang gelangt der Besucher bzw. der Kunde in den offen gestalteten Empfangsbereich. Die heute wenig einladende Sicherheitspforte wird durch einen leichten Empfangstresen ersetzt. Dieser Tresen erfüllt nicht nur die notwendigen funktionale Kriterien sondern ist auch räumlich von großer Bedeutung. Er verbindet und leitet vom Empfangsbereich in die neue „private banking“ Halle. Im Privat Banking Bereich wird aus dem Empfangstresen ein offener Kundenschalter.
Geschosshohe Verglasungen bilden die klimatische Trennung zwischen Eingangsbereich und der Atriumhalle sowie Eingangsbereich und der neuen „private banking“ Halle. Eine Reihe von raumhohen Vertikallamellen mit Glaszwischenfeldern schafft die räumliche Begrenzung der neuen Kundenhalle im private banking. Die vertikalen Holzlamellen gliedern den Raum und trennen zwischen den Besprechungsräumen und der Halle. Gleich einer inneren zweiten Haut sorgen sie für die notwendige funktionale Trennung ohne jedoch räumlich zu verschließen. So bleibt der gewünschte Bezug zwischen Innen und Außen erhalten. Gestärkt wird dieser Gedanke noch durch die parkseitig vorgelagerte Event-Terrasse. Hier können im Sommer Kundenveranstaltungen stattfinden.
Die Terrasse ist Teil des neu gestalteten Rothschildparks. Die Fassade in diesem Bereich kann großflächig geöffnet werden. Die Kundenhalle selbst dient als repräsentativer Empfangs- und Wartebereich. Eine großzügige Wendeltreppe, gleich einer Skulptur, verbindet das Erdgeschoss mit dem 1.Obergeschoss, in dem sich ein Großteil der Beraterbüros befindet. Auch sie werden neu gestaltet und dem architektonischen Erscheinungsbild angepasst. Die Flurtrennwände sind als Holz-Glasständerwände konzipiert. Die Raumtrennwände werden als Gipskartonwände mit integrierten Glasoberlichtern ausgeführt. Die Mittelzone ist aufgeweitet und neben der Wendeltreppe gibt es zwei weitere runde Galeriedurchbrüche die für eine räumliche Verknüpfung zwischen Erdgeschoss und 1.Obergeschoss sorgen. So sind die beiden Ebenen nicht nur funktional sondern auch räumlich miteinander verbunden. Im Untergeschoss wird der bestehende Tresor neu gestaltet. Der Privatkunde gelangt über den Paternoster (Aufzug) vom Erdgeschoss in das 1.Untergeschoss. Hier erreicht er einen repräsentativen Vorraum, der dem eigentlichen Tresor vorgelagert ist. Der Tresor selbst erhält Schließfächer die in ein neues, der Bank entsprechendes, Innenraumkonzept eingebettet sind.
Materialien:
Die im Außenbereich verwendeten Materialien bleiben in Charakter und Farbe erhalten.
Im Ausbau werden hochwertige Materialien eingesetzt. Der Eingangsbereich wird um einen Windfang ergänzt. Der Boden ist durchgängig in dunklem Naturstein gehalten. Die Empfangstheke ist in einer hellen Schleiflackoberfläche ausgeführt und leitet von dem Foyer in den Kundenbereich des „private banking“ über. Der zentrale Kundenbereich wird durch raumhohe Lamellen aus Holz gefasst, hinter welchen sich die Besprechungs- und Büroräume befinden. Teppichinseln, die lose auf den Boden aufgelegt werden, definieren die einzelnen Sitzgruppen. Sie können bei Bedarf entfernt werden, z.B. bei Stehempfängen.
Der raumgestaltenden Kraft des Lichtes kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Drei große, runde Deckendurchbrüche sorgen mit geschossübergreifenden Lichtinstallationen für eine stimmungsvolle und ausgewogene Beleuchtungssituation. Downlights unterstreichen Höhe und Rhythmus der Lamellen und somit ihre Bedeutung für den Raum.
Fazit:
Neben der besonderen Bedeutung des Ortes ist es die Interaktion von Mensch – Licht – Raum und Materie, die die Wirkung des neuen „private banking“ Bereiches bestimmen wird.
Unser Entwurf drückt in seiner Anlage – vom Grundriss bis in die einzelnen Gegenstände hinein – eine formale Einfachheit in Raumgestaltung und Material aus.
Der „private banking“ Bereich schafft dabei neue räumliche Zusammenhänge und Bezüge zwischen innen und außen. Er verknüpft und unterstreicht hierdurch die Bedeutung des Ortes.
Fotograf: Nina Baisch
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