Wie Architekten durch Keramik-Fassaden starke Akzente setzen können, weiss Agrob Buchtal
Brand story von Gerrit Terstiege
Schwarzenfeld, Deutschland
28.09.21
Die neuen Oberflächen Kaijo und Canyon von Designer Markus Bischof für Agrob Buchtal unterscheiden sich formal deutlich – beide jedoch schaffen eine markante, geometrische Fassade.
Mit der markanten Oberfläche der neuen Fassadenfliese Canyon von Agrob Buchtal lassen sich Fassaden wahlweise vertikal oder horizontal strukturieren. Durch Licht und Schatten werden ihre parallel verlaufenden Linien auf immer neue Weise betont
Mit der markanten Oberfläche der neuen Fassadenfliese Canyon von Agrob Buchtal lassen sich Fassaden wahlweise vertikal oder horizontal strukturieren. Durch Licht und Schatten werden ihre parallel verlaufenden Linien auf immer neue Weise betont
×Wahrscheinlich wäre es ziemlicher Unsinn, ein Ranking zu erstellen, welches Element eines Gebäudes üblicherweise seine Ästhetik am stärksten beeinflusst. Es kommt schliesslich immer auf den einzelnen Entwurf an – und auf das jeweilige architektonische Vokabular. Nur steht eines ausser Frage: Die Fassade ist zweifellos allein schon von ihrer Fläche her massgeblich für die Gesamterscheinung eines Baus und prägt durch ihre Sichtbarkeit das Bild einer Stadt.
Mit ihrer Gestaltung setzt man als Architektin oder Architekt starke Akzente, kann Flächen rhythmisieren, dynamisieren oder beruhigen – je nach dem, wie die Oberflächenstruktur und Farbe einer Fassade beschaffen ist. Die Wahl der jeweiligen Fassadenverkleidung ist also sehr entscheidend für das bauliche Ergebnis und sie beeinflusst seine äussere Wirkung nachhaltig.
Der Designer Markus Bischof hat die Serie Canyon zusammen mit Agrob Buchtal entwickelt. In seinem Studio führte er unterschiedliche Versuche durch, um ein Gefühl für das Verhalten beim Umformen zu bekommen
Der Designer Markus Bischof hat die Serie Canyon zusammen mit Agrob Buchtal entwickelt. In seinem Studio führte er unterschiedliche Versuche durch, um ein Gefühl für das Verhalten beim Umformen zu bekommen
×Als Spezialist für Architekturkeramik und keramische Fassadensysteme steht Agrob Buchtal für Innovation und Qualität „made in Germany“. Architekten und Innenausstatter schätzen seit Langem, dass sie bei Agrob Buchtal aus einer grossen Vielfalt an Formaten, Farben und Oberflächen wählen können, aber auch Möglichkeiten zur Individualisierung bestehen.
„Mit dem Auto voll weichem Material bin ich dann zurück in mein Büro gefahren und wir haben die unterschiedlichsten Versuche durchgeführt, um ein Gefühl für das Verhalten beim Umformen zu bekommen“
Nun baut der Hersteller das Produktportfolio seines vorgehängt hinterlüfteten Fassadensystems KeraTwin mit zwei neuen, markanten Oberflächen aus: Die eine heisst Canyon, die andere Kaijo und beide wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Gestalter Markus Bischof entwickelt. Bischof, Jahrgang 1980, studierte nach einer Tischlerlehre an der FH Coburg Integriertes Produktdesign und arbeitete im New Yorker Studio des Designers Karim Rashid.
Bei der ebenfalls von Markus Bischof entworfenen Serie Kaijo waren es Analogien zu einer Wasseroberfläche, aus denen der Designer eine abstrakte 3D-Grafik ableitete, die beim finalen Produkt in die Oberfläche geprägt wird
Bei der ebenfalls von Markus Bischof entworfenen Serie Kaijo waren es Analogien zu einer Wasseroberfläche, aus denen der Designer eine abstrakte 3D-Grafik ableitete, die beim finalen Produkt in die Oberfläche geprägt wird
×Ich habe Markus Bischof gefragt, wie er an dieses Projekt herangegangen ist. Seine Antwort: „Zuerst habe ich den Entstehungsprozess einer Keramik im Werk von Agrob Buchtal verfolgt, um daraus Gestaltungsmöglichkeiten abzuleiten. Eine Fassadenkeramik besteht zunächst aus einer plastischen Masse, die mittels Strangpressen geformt, getrocknet, gegebenenfalls glasiert und dann gebrannt wird. Mit dem Auto voll weichem Material bin ich dann zurück in mein Büro gefahren und wir haben die unterschiedlichsten Versuche durchgeführt, um ein Gefühl für das Verhalten beim Umformen zu bekommen.“
Diese Workshops mit den ersten experimentellen Versuchen waren für den Gestalter und sein Team eine wichtige Grundlage, die Machbarkeit verschiedener Wege auszuloten: „Am Anfang habe ich weniger an das Endprodukt gedacht, sondern vielmehr an die Wirkung auf den ganzen Baukörper.“ Für Bischof war es unabdingbar, dass die Keramikelemente mit der Umgebung eines Gebäudes und dessen äusseren Einflüssen interagieren.
Aus der Ferne macht eine Fassade laut Bischof gewissermassen „ein Versprechen, das es in der Nahwirkung einlösen sollte“. Aus den ersten Versuchen kristallisierten sich schliesslich zwei Richtungen heraus: die eine zeichnete eine bewusste Unregelmässigkeit aus – die andere umschreibt er mit den Begriffen „leicht & dynamisch“. Aus diesen haben sich dann die Serien Kaijo und Canyon entwickelt.
Die Serien Kaijo (oben) und Canyon (unten) unterscheiden sich formal deutlich. Beide ergänzen das Produktportfolio des vorgehängt hinterlüfteten Fassadensystems KeraTwin von Agrob Buchtal
Die Serien Kaijo (oben) und Canyon (unten) unterscheiden sich formal deutlich. Beide ergänzen das Produktportfolio des vorgehängt hinterlüfteten Fassadensystems KeraTwin von Agrob Buchtal
×Der Name Canyon spielt auf die Jahrmillionen alten Sediment-Ablagerungen an, die sich im Grand Canyon in Arizona finden. Und bei Kaijo waren es Analogien zu einer Wasseroberfläche, zu Regen und zum Schattenspiel von Blättern, aus denen Bischof eine abstrakte 3D-Grafik ableitete, die beim finalen Produkt in die Oberfläche geprägt wird.
„Beide Fassaden sind sehr lebendig“, so der Designer, „und sie verändern ihre Wirkung durch den Stand der Sonne und die eigene Perspektive“
Die Ergebnisse besitzen also durchaus etwas Subtiles, ja Poetisches – je nach Lichtwirkung und je nach dem, ob die Elemente senkrecht oder waagerecht angebracht werden, unterscheidet sich ihr Eindruck eklatant: „Beide Fassaden sind sehr lebendig“, so der Designer, „und sie verändern ihre Wirkung durch den Stand der Sonne und die eigene Perspektive.“ Wird Canyon horizontal angebracht, erdet ihre Struktur den Baukörper, betont seine Länge.
Designer Markus Bischof brought his many years of international experience to the project, having worked in the New York studio of designer Karim Rashid, among others
Designer Markus Bischof brought his many years of international experience to the project, having worked in the New York studio of designer Karim Rashid, among others
×Vertikal montiert wirkt Canyon laut Bischof „wie ein Vorhang im Wind“, betont die Höhe eines Baukörpers und verleiht seiner Fassade Leichtigkeit: „In der Reihung zum Querschnitt verliert sich das Fugenbild, das finde ich persönlich sehr schön. Bei Kaijo lassen sich die Elemente ebenso vertikal und horizontal anbringen, allerdings ist die Wirkung zunächst nicht so offensichtlich. Erst durch den Einfluss von Licht – und den so entstehenden Schatten in den Prägestellen – wird die Qualität der Oberfläche sichtbar.“
Übrigens liefert Agrob Buchtal zu den beiden neuen Serien nicht nur die Keramik, sondern auch die passenden Unterkonstruktionen. Aber das Wichtigste ist wohl, dass sich mit ihnen nicht nur eine einzige Fassade gestalten lässt, sondern Architekten aus einer Vielzahl von Optionen wählen können und auch Sonderanfertigungen etwa hinsichtlich Farben, Formaten und Querschnitten realisiert werden können.
Aber damit nicht genug: vorgehängte, hinterlüftete Fassaden-Systeme sich auch im Hinblick auf die Wärmedämmung sehr effizient. Dabei geht es nicht nur um die Energieeinsparung beim Heizen – sondern in Zukunft auch vermehrt darum, Gebäude im Sommer kühl zu halten. So sind Canyon und Kaijo also beides: ästhetisch cool und klimatisch kühl.
© Architonic