Klare Kante: Alape

Das Waschbecken gehört wahrscheinlich zu den leichter erkennbaren Produkten. Wenn Sie nicht gerade in der Toilette eines ultracoolen Hotels oder Restaurants sind, wo die Handreinigung schon mal investigativer Bemühungen bedarf, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie jedes Waschbecken weltweit eindeutig verstehen. Hahn, Becken, Abflussöffnung.

Trotz der eigentlich langweilig nützlichen Natur des Waschbeckens ist es dem preisgekrönten deutschen Hersteller Alape immer wieder gelungen, sowohl im Design als auch in der Produktion Innovationen umzusetzen. Ende des 19. Jahrhunderts in der sächsischen Stadt Penig von Adolf Lamprecht (Alape ist ein Akronym aus den ersten Buchstaben seines Namens und des Ortes) gegründet, hat sich das Unternehmen mit einiger Ausdauer als Pionier auf seinem Gebiet erwiesen.

Zu den vielen Innovationen gehören unter anderen das klassische Alape Ausgussbecken aus den 1930ern und das EW3 von 1970 – das erste Einbaubecken aus emailliertem Stahl. Seit 2001 ist Alape Teil der Dornbacht-Gruppe und beschäftigt heute über 200 Mitarbeiter an zwei Standorten im niedersächsischen Goslar.

Folio, das neueste Produkt, verbindet erwartungsgemäss makelloses Design mit modernster Produktionstechnologie. Das Resultat ist ein Waschplatz, der durch seine architektonische Form überzeugt; ob er gerade benutzt wird oder nicht. Seine rationale, aber alles andere als kalte Form tritt geschickt in Dialog mit dem innenarchitektonischen Raum und hilft diesen zu formen.

Präzise Linien, sauber wie das Gesicht und die Hände des Folionutzers, kombiniert mit minimalen Radien und perfekt ebenmässigen Flächen ergeben ein Produkt, dessen Stärke nicht nur in seiner klaren Geometrie steckt, sondern auch in der Konstruktion. Entworfen von Alape in Kooperation mit Gerhard Busalt ist Folio das neueste Produkt, das mit der proprietären Technik des glasierten Stahls gefertigt wird. Das Verfahren geht über traditionelle Emaillierung weit hinaus. Mehrere ultrafeine Schichten einer speziellen Glasur (mit einer Gesamtstärke von gerade einmal 0,3 mm) werden vorsichtig von erfahrenen Händen aufgetragen und bei 830°C in mehreren Stufen in den titanstabilisierten Stahl eingebrannt. Stahl und Glasur verschmelzen in diesem Prozess untrennbar miteinander.

Das Ergebnis? Die Oberfläche des komplett in Deutschland hergestellten Produktes ist schliesslich härter als Smaragd aber enorm haptisch. Sie korrodiert nicht, zerkratzt nicht und ist maximal farbstabil. Ausserdem ist sie porenfrei und somit absolut hygienisch. “Bei Alape haben wir immer nach Wegen gesucht, unsere Herstellungstechnik zu verfeinern“, erklärt Daniel Dorgau, Marketing Manager bei Alape. “Angefangen bei unserer eigenen Rezeptur für die Kombination und Mischung der verschiedenen Zutaten bis zu den speziellen Prozessen des Glasierens und Einbrennens. Es erfordert eine Menge Erfahrung, aber letztlich ist der Aufwand unabdingbar, wenn man ein echtes Premiumprodukt herstellen möchte.“

Folio zeichnet sich durch Robustheit und Langlebigkeit aus, kann aber auch im Bereich Zweckmässigkeit punkten. Das Becken wird ergänzt durch ein Regal und Schubladen mit Push-to-open-Mechanik und verdeckten Laufschienen. Die interne Funktionalität ist bestens durchdacht: Inneneinteilungen, Ablagen und Spenderboxen optimieren den Stauraum.

Äusserst flexibel sind auch die Abmessungen und Konfigurationsmöglichkeiten. Folio ist in Tiefen von 450 mm für Wandarmaturen und 500 mm für Standarmaturen und in drei verschiedene Breiten erhältlich: mit mittig platzierter Mulde in 804 mm und 1004 mm und mit der zusätzlichen Option einer asymmetrischen Platzierung links oder rechts in 1254 mm. Die maßgenaue Ausführung erlaubt präzises Planen im Objekt- und Privatbereich. “Unsere Produkte bieten erstklassige Lösungen für die Bedürfnisse von Architekten und Planern“, sagt Dorgau. “Sie haben variable Gestaltungsmöglichkeiten, sparen Zeit und sind zuverlässig. Sie sind grundsätzlich klar, präzise und innovativ. Nicht nur in ihrer äusseren Form, sondern bis ins allerkleinste Detail.“

Kontrastierend zur farbstabilen, strahlend weissen Glasur des Stahlkörpers ist Folios Möbelkomponente in exklusiven, seidenmatten Oberflächen erhältlich: zwei neutralere Töne (Mondstein und Schattenerde) und zwei lebhaftere (Fossilgrau und Aubergine) stehen zur Auswahl. Kontrastscheue Puristen können sich auch für Weiss entscheiden.

Unabhängig von der Farbauswahl, sind im Kern alle Optionen grün. Denn Folio trägt seine Ökoreferenzen mit Stolz. Glasierter Stahl wird ausschliesslich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, ist kohlenstoffarm und enthält keinerlei umweltschädigende Substanzen wie Cadmium, Blei oder Lösungsmittel. Er ist ohne Mülltrennung vollständig recyclebar und die relative Leichtigkeit der Produkte erfordert weniger Energie beim Transport. Abfall vermeidet Alape indem die Schnittreste der aus Blechen lasergeschnittenen Becken zurück zum Stahllieferanten gehen, wo sie wieder eingeschmolzen werden.

Für Alape ist glasierter Stahl nicht einfach irgendein Material. Es ist eine Quelle kreativer und fertigungstechnischer Inspiration. Dorgau: “Die Eigenschaften des Materials sind ein Kompass für unser Design geworden, um Produkte zu formen, die die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen nach Sauberkeit und Ästhetik gleichermassen erfüllen.“ Überzeugend. Aber trotz der 115-jährigen Geschichte ist Alape noch nicht bereit sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Der Kompass mag eine klare Richtung vorgeben, aber die Reise ist längst nicht vorbei. “Innovation ist Teil unserer Firmen-DNA, unseres grundlegenden Verhaltens. Wir streben konstant danach, Materialien an ihre Grenzen zu bringen und neue Lösungen für Architekten, Innenarchitekten und Designer zu entwickeln. Wir wollen ein 'Ermöglicher' sein, die gesamte Branche inspirieren, Trends setzen und unseren Kunden die Möglichkeit geben, ihre Projekte perfekt zu realisieren.“

Und jetzt soll noch jemand sagen, das sei wischi waschi.

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