Architektonisches Aushängeschild: der neue Showroom von Workstead
Text von Alun Lennon
30.09.19
Das New Yorker Designstudio, das auch Möbel und Leuchten herstellt, erläutert, wie und warum es ein historisches Townhouse am Hudson in einen überzeugenden neuen Showroom verwandelt hat.
Die in Brooklyn ansässigen Designer von Workstead verstehen ihr Handwerk. Sie haben sich nicht nur mit einer Reihe denkwürdiger Innenräume – darunter zahlreiche Projekte im Hotel- und Gastgewerbe – ihre Designsporen verdient, sondern sich auch als überzeugende Produktdesigner einen Namen gemacht. Die jüngste Eröffnung ihres neuen Studios und Showrooms in einem historischen Haus aus dem 20. Jahrhundert in Hudson – einer Stadt, die in den letzten Jahren zu einem Mekka für Künstler und Designer geworden ist – stellt die perfekte Synthese dieser beiden Bereiche kreativen Schaffens dar.
Architonic hat mit dem Workstead-Team über ihren neuen Raum gesprochen.
Inwieweit ist Ihr neuer Showroom Ausdruck Ihrer Marke und gleichzeitig eine Plattform zur Präsentation Ihrer Möbel und Beleuchtungsprodukte?
Wir bemühen uns stets, durch die Linse zeitgenössischen Designs dauerhafte Produkte zu schaffen, die Bestand haben. Das Studio befindet sich im historischen Evans Building in der Warren Street, dem ursprünglichen Haus von Cornelius H. Evans, einem Brauer und Geschäftsmann, der zwei Amtszeiten als Bürgermeister der Stadt diente und das Gebäude 1880 für seinen Sohn Robert bauen ließ.
Gibt es einen Dialog zwischen den beiden – zwischen dem Raum und dem installiertem Produkt?
Unser erstes Studio im Kontext eines solchen historischen Gebäudes anzusiedeln, gab uns die Möglichkeit, eine Schnittstelle zwischen der historischen Bedeutung des Raums und unserer aktuellen Arbeit zu entwickeln und einen wirkungsvollen Rahmen für die Präsentation unserer Produkte zu schaffen. Viele unserer Kollektionen sind von elementaren, analogen Ideen aus der Geschichte inspiriert, sodass die Präsentation einiger dieser Ideen in diesem Kontext ein Gefühl von Kontinuität schafft.
Wie war es für Sie, Ihr eigener Bauherr zu sein?
Dieser Raum ist definitiv einzigartig, und das war es, was uns ursprünglich an dem Grundstück angezogen hat. Wir mussten sowohl Kunden als auch Mitarbeiter berücksichtigen – ein Umfeld, das sich sowohl für die Präsentation unserer Arbeiten vor zukünftigen und bestehenden Kunden als auch für das weitere Wachstum unseres Produktteams eignet. Um dies zu erreichen, haben wir einen Raum geschaffen, der wohlüberlegt und doch angenehm wirkt, mit einzigartigen handgefertigten Akzenten, die wir im Laufe der Zeit gesammelt haben.
Inwiefern stimmt Ihr Ansatz im Produktdesign mit Ihren innenarchitektonischen Arbeiten überein bzw. unterscheidet sich von ihnen?
In Übereinstimmung mit unserem Designprozess wollten wir einen Raum schaffen, der klare Berührungspunkte mit dem umliegenden Hudson Valley aufweist. Wir hatten das Glück, das Haus zu finden, kurz nachdem ein lokaler Architekt eine museumsreife Restaurierung des gesamten Raums abgeschlossen hatte. So entwickelten wir ein Interieur, das mit den historischen Details arbeitete und nicht gegen sie. Die Accessoires, die wir zur Ausstattung des Studios verwendet haben, stammen größtenteils von lokalen Handwerkern oder Unternehmen.
Der Raum dient sowohl als Showroom als auch als Designstudio, das sich vor allem auf unsere produktbezogene Praxis konzentriert. Die ursprünglichen architektonischen Details des Studios gaben uns die Möglichkeit, die Innenräume mit unserer Beleuchtung auszustatten, ohne die historische Details des Raumes zu verlieren. Wie bei den meisten unserer Projekte haben wir uns gemeinsam über die Raumaufteilung Gedanken gemacht und sie ebenso funktional wie charmant gestaltet.
Projekt Fotos: Jeff Holt
Portrait von Stefanie Brechbuehler, Ryan Mahoney, Robert Highsmith: Foto von Matthew Williams
© Architonic