Oberstübchen: Neue Universitätsgebäude
Text von Alyn Griffiths
London, Großbritannien
06.09.17
Wie Studenten, so investieren auch Universitäten in ihre Zukunft. Moderne Lehrgebäude von erstklassigen Architekten unterstützen nicht nur flexibles Arbeiten und Gemeinschaftsinteraktion, sie setzen auch gut sichtbare Markenaussagen.
Das betont geometrische Ogden Center for Fundamental Physics an der Durham University (England) von Studio Libeskind besteht aus ineinander gestapelten Formen, deren Grundriss spiralartig organisiert ist. Foto: Hufton und Crow
Das betont geometrische Ogden Center for Fundamental Physics an der Durham University (England) von Studio Libeskind besteht aus ineinander gestapelten Formen, deren Grundriss spiralartig organisiert ist. Foto: Hufton und Crow
×Eltern wird in der Regel erzählt, dass sie Bildung als Investition in die Zukunft ihres Kindes sehen sollten. Für die besten Universitäten sind Ausgaben für Architektur eine gute Möglichkeit, langfristig in ihren eigenen Erfolg zu investieren. Markante Gebäude von führenden Architekten entworfen helfen diesen Institutionen dabei, sich von ihren Mitbewerbern abzuheben und bieten die Art von attraktiven und anregenden Umgebungen, die Millennial-Studenten erwarten.
Das New Yorker Studio Libeskind wurde beauftragt, eine inspirierende Umgebung für die Elfenbeinturm-Wissenschaft am Ogden Center for Fundamental Physics der Durham University in England zu gestalten. Sie lieferten einen von derer Mathematik beeinflussten Entwurf mit zwei ineinander verschachtelten Blöcken. Die 72 Büros des Gebäudes sind ringförmig um ein zentrales Atrium angeordnet. Bandfenster stellen sicher, dass jedes Büro ausreichend natürliches Licht und Sicht nach aussen erhält. Atrium und Besprechungsräume sind mit Dachfenstern ausgestattet, die den Blick auf den Nachthimmel rahmen, während die präzise geometrische Form des Gebäudes auf seinen wissenschaftlichen Zweck anspielt.
Für das Ogden Centre (11,5 Millionen GBP) waren kreative Lösungen wie z. B. schräge Säulen notwendig, die flexiblere Grundrissgestaltung und Wegführung ermöglichen. Fotos: Hufton und Crow
Für das Ogden Centre (11,5 Millionen GBP) waren kreative Lösungen wie z. B. schräge Säulen notwendig, die flexiblere Grundrissgestaltung und Wegführung ermöglichen. Fotos: Hufton und Crow
×Die Förderung von Gemeinschaft ist ein wichtiger Teil der Realisierung inspirierender Lernumgebungen. Deshalb organisierte Stanley Saitowitz von Natoma Architects die vier Ebenen des Hillel House an der Drexel University in Philadelphia um eine offene Treppe, die ebenso zum Verweilen einlädt, wie sie Durchgang ist. Oben verteilen sich die Bibliothek und Gebetsstätten um einen Innenhof mit kreisförmigem Dachfenster, das eine sakrale Kuppel repräsentiert. Das gemusterte Relief der Fassade des Hillel House erinnert an Menora und Gebetsschal wie sie in jüdischen Zeremonien verwendet werden. Der markante rote Backstein wurde lokal in Philadelphia bezogen.
Stanley Saitowitz von Natoma Architects verwendet für die gestufte und gestreifte Fassade des Hillel House (Drexel University), die abstrakt an eine Menora erinnert, lokalen roten Backstein aus Philadelphia. Fotos: Richard Barnes und Stanley Saitowitz
Stanley Saitowitz von Natoma Architects verwendet für die gestufte und gestreifte Fassade des Hillel House (Drexel University), die abstrakt an eine Menora erinnert, lokalen roten Backstein aus Philadelphia. Fotos: Richard Barnes und Stanley Saitowitz
×Gebäude für spezifische Bildungsarten motivieren den Architekten mitunter zu herausragender Archtitektur. Am Lensfest Center for the Arts der Columbia University zum Beispiel wandten Renzo Piano Building Workshop innovative Ingenieurmethoden an, um stützenfreie Räume mit hohen Decken massgeschneidert für darstellende Künste zu erschaffen. Das monolithische Gebäude, verkleidet mit weissen Aluminiumpanels, sitzt an prominenter Stelle in Upper Manhattan. Durch die schlanken Fenster kann man aus der Nachbarschaft Einblicke in das Innere erhaschen.
Das kopflastige Lenfest Center for the Arts an der Columbia University von Renzo Piano verfügt über reichlich Präsentations-, Ausstellungs- und Mehrzweckräumlichkeiten darunter ein 150-sitziger Vorführraum. Fotos: Renzo Piano Building Workshop
Das kopflastige Lenfest Center for the Arts an der Columbia University von Renzo Piano verfügt über reichlich Präsentations-, Ausstellungs- und Mehrzweckräumlichkeiten darunter ein 150-sitziger Vorführraum. Fotos: Renzo Piano Building Workshop
×Viele Universitäten haben eine lange und bemerkenswerte Geschichte, benötigen aber dringend modernere Räume. Die englische Firma Grimshaw sollte den Studentenrat der Duke University in Durham, North Carolina, modernisieren und erschuf ein verglastes Atrium flankiert von den alten Steinfassaden der Originalgebäude aus den 1930ern. Bestehende Details wie der Holz-Dachstuhl des Speisesaals im Gothic-Stil wurden ergänzt durch zeitgenössische Interventionen wie Stahlbalkons mit Glasbrüstungen. Es ist wichtig, die Vergangenheit zu respektieren. Aber die Modernisierung von Bildungsarchitektur ist der Schlüssel zu einer optimalen Rendite dieser Investition in die Zukunft.
Grimshaws Erweiterung des Duke University West Campus umfasste die Entkernung einer fast 100-jährigen Struktur, um ein transparentes Atrium mit Stahl- und Glasbalkonen, gerahmt von historischen Elementen, zu realisieren. Fotos: James Ewing
Grimshaws Erweiterung des Duke University West Campus umfasste die Entkernung einer fast 100-jährigen Struktur, um ein transparentes Atrium mit Stahl- und Glasbalkonen, gerahmt von historischen Elementen, zu realisieren. Fotos: James Ewing
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