The Architect Show, Athen: Fokus auf architektonische Innovation und nachhaltige Praktiken

Bei der Vielzahl von Architektur- und Designmessen, die jedes Jahr weltweit stattfinden, kann es schwierig sein, herauszufinden, welche den Aussteller:innen und Besucher:innen eine wirklich nützliche und wertvolle Erfahrung bieten. In den letzten Jahren ist der Trend zu mehr lokalen Veranstaltungen zu beobachten, die Fachleuten aus der Branche die Möglichkeit bieten, sinnvolle Kontakte zu potenziellen Partner:innen zu knüpfen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 hat sich die Architect Show zu einem wichtigen Forum für die griechische Architekt:innengemeinschaft entwickelt und bringt Vertreter:innen nationaler und internationaler Marken zusammen, die den dynamischen inländischen Immobilienmarkt unterstützen.

Die Architect Show ist eine zweitägige Veranstaltung, die sich ausschliesslich an Fachleute aus den Bereichen Architektur und Design richtet und jedes Jahr im Dezember auf der Athens Metropolitan Expo stattfindet. Die Messe ist eine Plattform für Unternehmen, die innovative Materialien und Bautechnologien in Kategorien wie Oberflächen, Möbel, Beleuchtung, Technologie, Sicherheitssysteme, Hardware und Bauprodukte entwickeln. Sie wird von Architekt:innen, Designer:innen, Ingenieur:innen und Immobilienunternehmen besucht, die alle auf der Suche nach neuen Produkten und Partner:innen für zukünftige Projekte sind. Im Jahr 2022 stellten über 150 Unternehmen aus, und die Veranstaltung zog mehr als 6.000 Besucher:innen an. Sie kamen zusammen, um Wissen und Ideen in Bezug auf ihr eigenes Unternehmen auszutauschen – und sich gleichzeitig in einem ausgewählten Programm an Seminaren, Konferenzen und Vorträgen mit einer Reihe von Schlüsselthemen auseinanderzusetzen.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Architect Show ist die Nachhaltigkeit. Dies war auch der Anlass für die Sonderinstallation „Waste Not Want Not“, die 2022 im Eingangsbereich der Messe zu sehen war. Die von dem Architekten John Veikos und der Lichtdesignerin Anna Sbokou kuratierte Ausstellung befasste sich mit dem Thema Abfall in der Baubranche und zeigte, wie unerwünschte Materialien durch Kreativität und handwerkliches Können wiederverwendet werden können. „Wir wollten den Besucher:innen und uns selbst den Wert dessen, was wir wegwerfen, näher bringen“, erklärt Veikos, „und zwar auf eine Art und Weise, die eine gemeinsame Grundlage für den Vergleich und die Gegenüberstellung von Materialien bietet und uns vom Wert dessen, was wir vorschlagen, überzeugt – ‘waste not want not, how to build to rebuild’“.

Die Installation bestand aus einer Wand, die mit speziell entwickelten Oberflächenveredelungen verkleidet war, die vollständig aus Abfällen hergestellt wurden, sowie aus Texten, die erläuterten, wie sie in einem architektonischen Kontext eingesetzt werden könnten. Unter einem massgeschneiderten reflektierenden Kronleuchter präsentierten mehrere Skulpturen innovative und spielerische Anwendungen von Abfallmaterialien wie Marmorplatten, Glas und Küchenabfälle. Schliesslich zeigten Stapel von Rohstoffen, wie viel CO2 in Altstein, Metall und Holz enthalten ist. Dieses einfache Exponat war eine visuelle Erinnerung daran, wie die Bauindustrie ihren CO2-Fussabdruck in naher Zukunft reduzieren muss.

Wie von Sbokou angegeben, „Der Zweck der Installation bestand darin, eine Diskussion über die Themen Wiederverwendung, Recycling und sogar Upcycling in der gebauten Umgebung anzuregen, indem man sich bewusst wird, welchen Einfluss unsere Designs auf den Herstellungsprozess und damit auch auf die Umwelt haben. Dem Prinzip folgend, dass der Abfall eines Menschen der Schatz eines anderen sein kann, wurde bewusst entschieden, die Objekte und die große Wand in einer galerieähnlichen Aufstellung mit dramatischer Beleuchtung zu präsentieren, um sie zu Kunstwerken zu erheben.“

Ein weiteres Highlight der letzten Veranstaltung war die Präsentation bedeutender architektonischer Werke, die von DAAily Platforms und den Organisator:innen von The Architect Show, MEDEXPO, kuratiert wurde. Die Installation zeigte Projekte, die für den ArchDaily-Wettbewerb Building of the Year 2022 von griechischen und internationalen Büros eingereicht wurden, darunter MOLD Architects, decaARCHITECTURE, Urban Soul Project, MVRDV, Selgascano sowie Kengo Kuma & Associates. Die inspirierende Präsentation bot Einblicke in einige der innovativsten Projekte, die in den letzten Jahren in Griechenland und auf der ganzen Welt fertiggestellt wurden.

Mit ihrem nationalen Fokus und ihrer internationalen Ausrichtung hat sich die Architect Show mittlerweile als eine der wichtigsten Veranstaltungen für europäische Architekt:innen, Designer:innen und Lieferant:innen etabliert. Die hohen Standards der kreativen Ausrichtung und die Networking-Möglichkeiten werden von Besucher:innen und Aussteller:innen gelobt, darunter auch von Slobodan Stojic, Vertriebsleiter beim führenden Holzproduktehersteller Egger. „Wir sind sehr froh, an dieser grossartigen Veranstaltung teilzunehmen, weil wir hier mit Fachleuten in Kontakt kommen, die das Konzept von Design und Ästhetik verstehen,“ sagt er. „Wir freuen uns, so viele Gleichgesinnte aus unserem Geschäftsfeld zu treffen und unsere Produkte und Neuheiten in einem persönlichen Gespräch zu präsentieren. Es gibt ein grosses Wachstum in unserer Branche und wir werden auf jeden Fall in den nächsten Jahren hier sein.“

Mit vielen weiteren spannenden Exponaten, Projekten und Seminaren, die für die kommende Ausgabe am 8. und 9. Dezember 2023 geplant sind, gibt es viele Gründe, sich von der Architect Show zum Jahresende inspirieren zu lassen. Ein weiterer Aussteller des letzten Jahres, Sergi Gimeno, der Exportbereichsleiter der Aussenmöbel- und Beleuchtungsmarke Vondom ist, freut sich bereits auf die Kontakte, die er auf der Messe knüpfen wird. „Es ist eine grossartige Gelegenheit, an dieser Veranstaltung teilzunehmen,“ fügt er hinzu. „Wenn man präsent sein und mit Architekt:innen und Innenarchitekt:innen kommunizieren will, ist dies der richtige Ort.“

© Architonic

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