Der junge, erfahrungsgetriebene Industriedesigner mag es Dinge zu erschaffen, mit denen Menschen täglich leben möchten.

Benjamin Hubert © Architonic / Anita Hackethal

Material Tendencies: Benjamin Hubert | Aktuelles

Benjamin Hubert © Architonic / Anita Hackethal

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Architonic sprach auf dem London Design Festival 2016 mit Benjamin Hubert, der sich besonders für Materialforschung, Technologie und Innovationen der realen und digitalen Welt interessiert.

Kannst Du uns ein paar Worte zu deiner Installation "Foil" sagen?

Foil ist unser erstes Stück öffentlicher Kunst in Zusammenarbeit mit dem deutschen Hersteller Braun. Es ist eine 20 Meter grosse, kinetische, sich wellende und dabei LED-Licht reflektierende Installation aus 50.000 hochglänzenden Edelstahldreiecken, die der Länge nach durch die Tapestries Gallery im Victoria and Albert Museum verläuft. 50.000 im Raum verteilte Lichtpunkte werfen Muster an Wände und Decke, die sich mit der Bewegung der Plättchen langsam verändern. Mit Klängen untermalt emuliert die multisensorische Installation etwas von der technologischen Leistung und Konstruktion eines Braun-Rasierers. Die ganze Erfahrung handelt von der Poesie, den Emotionen und der Mechanik eines Rasierers.

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Video © Architonic

Foil Installation in Kollaboration mit Braun, V&A London - Foto © Ed Reeve

Material Tendencies: Benjamin Hubert | Aktuelles

Foil Installation in Kollaboration mit Braun, V&A London - Foto © Ed Reeve

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Welches Material würdest Du wählen, wenn Du dich für die nächsten drei Jahre auf ein einziges beschränken müsstest?

Als Designstudio lieben wir es, mit Materialien zu spielen. So haben wir vor fünf oder sechs Jahren angefangen. Wir wurden immer wieder gefragt, welches unser Lieblingsmaterial ist und meine Antwort ist immer die gleiche: dasjenige Material, das das aktuelle Problem am besten löst. Aber wenn Du mich nach meiner Wahl fragst, dann würde ich mich nicht für ein Material entscheiden, sondern für den Entwurf eines Systems, eines Services der Menschen in ihrem Leben hilft und der keine Hardware benötigt. Wir arbeiten in unserem Studio viel im digitalen Raum und für diesen Bereich würde ich mich entscheiden.

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Video © Architonic

Was kommt zuerst im Designprozess – die Form oder die Wahl des Materials?

Wenn wir an einem Projekt arbeiten entwerfen wir nicht erst etwas um anzufangen. Wir stellen viele Fragen und wir erhalten viele Einblicke von den Stakeholdern des Projekts. Das kann der Verbraucher, der Händler, die produzierende Marke sein. Wir sammeln die verschiedenen Stimmen und gruppieren dann die Möglichkeiten um sie herum. Wir identifizieren die Möglichkeiten von innerhalb und überführen resultierende Werte dann in Features und Formate des Projekts. Unser Ansatz ist sehr strategisch.

Als eine Gruppe von Designern hier bei Layer reagieren wir permanent auf die Welt um uns herum, auf das Bild, das wir uns davon machen, wie die Welt in naher und weiter Zukunft aussehen könnte. Wir sammeln also konstant Informationen, Systeme, Technologien, Materialien, Meinungen, kulturelle Stimuli um diese Database für die rationale Inspiration unserer zukünftigen Projekte dauernd zu füttern.

Möchtest Du etwas zum neuen Pair Chair sagen?

Auf dem London Design Festival haben wir ein Projekt gelauncht, an dem wir die letzten drei Jahre gearbeitet haben: den Pair Chair für Fritz Hansen. Dabei handelt es sich um ein System modularer Komponenten, die nach Wunsch zusammengefügt werden können und den Menschen so die Möglichkeit geben, ihr Möbelstück in Farbe und Finish, Armlehnentyp und Material selbst zu strukturieren. Der Pair Chair ist eine Kombination aus industriellem Kunststoff, spritzgegossenen Rückenlehnen aus Polycarbonat und Fritz Hansens traditionellen Materialien Schichtholz und Stahl. Für uns geht es beim Pair Chair darum, die Tradition des Unternehmens zu zelebrieren. Die Designsprache gehört zum Material und wird durch systematisches Denken und ein neues Verständnis für Materialkombinationen upgedatet.

Pair Chair für Fritz Hansen (2016)

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Pair Chair für Fritz Hansen (2016)

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