Material Tendencies: Sir Peter Cook
Text von Anita Hackethal
Berlin, Deutschland
14.02.18
Wir hatten die Gelegenheit, uns mit dem fröhlichen und leicht zynischen Sir Peter Cook zu unterhalten. Der britische Architekt, Dozent und Schriftsteller lehrt seit über fünfzig Jahren Architektur und spielt eine zentrale Rolle in der globalen Architekturwelt.
Sir Peter Cook - Foto © Architonic / Anita Hackethal
Sir Peter Cook - Foto © Architonic / Anita Hackethal
×Würden Sie sagen, dass es einen Baustoff für das 21. Jahrhundert gibt?
Die Tendenz des 21. Jahrhunderts ist die Beherrschbarkeit der Wand. Wände können heute viel raffinierter sein als früher. Wir können eine Wand machen und sie wie irgendetwas anderes aussehen lassen. Wir können ihre Porosität, ihre Dichte und ihre Effizienz auf eine Art und Weise kontrollieren, wie es früher nicht möglich war.
Wenn Sie ein Supermaterial herstellen könnten, welche Eigenschaften würde es haben?
Es wäre ein reaktionsfähiges Material. Ich stelle mir dieses magische Material vor, das auf dich zukommen und dahinschmelzen kann. Es wäre formbar und beweglich.
Was war das erste, was Sie je gebaut haben?
Die Stadtplanung hat mich schon in jungen Jahren fasziniert. Also ging ich runter zum Strand und baute Kanäle – keine Sandburgen, sondern Städte – ich formte Strassen und Kanäle und deren Organisation.
Drawing Studio, Dorset, UK 2016 - Fotograf: Richard Bryant
Drawing Studio, Dorset, UK 2016 - Fotograf: Richard Bryant
×Drawing Studio, Dorset, UK 2016 - Fotograf: Richard Bryant
Drawing Studio, Dorset, UK 2016 - Fotograf: Richard Bryant
×Was empfinden Sie, wenn Sie sich durch eines Ihrer fertigen Gebäude bewegen?
Ich interessiere mich sehr für die Wirkung von Licht und Materialität in der Präsenz von Objekten. Die Sache, die man nicht wissen kann, bis man einige Gebäude gebaut haben, ist die Bedeutung von Objekten, die möglicherweise nicht im Mittelpunkt des anfänglichen Konzepts stehen. Man hat zum Beispiel ein gutes Organisationskonzept für ein Dach, aber plötzlich wird da eine Lichtmenge abgefangen von einem Balken, einem hervorstehenden Heizkörper oder einer dunklen Wandlaibung, durch die das Licht nicht ganz durchdringt. Das sind Dinge, die man selbst in einem Modell nicht ganz nachvollziehen kann. Architektur ist sehr theatralisch – man durchläuft ein Gebäude auf eine bestimmte Art und Weise. Man ist in einer gewissen Stimmung, und es fällt eine bestimmte Art von Licht durch das Fenster. Solche Sachen sind knifflig und faszinierend.
Abedian School of Architecture, Queensland, Australien 2013 - Fotograf: Rix Ryan Photography
Abedian School of Architecture, Queensland, Australien 2013 - Fotograf: Rix Ryan Photography
×Abedian School of Architecture, Queensland, Australien 2013 - Fotograf: Rix Ryan Photography
Abedian School of Architecture, Queensland, Australien 2013 - Fotograf: Rix Ryan Photography
×Departments of law and central administration, Vienna, Austria 2014 - Fotograf: Ronald Kreimel
Departments of law and central administration, Vienna, Austria 2014 - Fotograf: Ronald Kreimel
×Departments of law and central administration, Vienna, Austria 2014 - Fotograf: Ronald Kreimel
Departments of law and central administration, Vienna, Austria 2014 - Fotograf: Ronald Kreimel
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