Das runde muss ins Eckige: Minottis neue Kollektion 2019

Für ein Unternehmen mit einer starken Tradition kann es manchmal eine Herausforderung sein, sich weiterzuentwickeln, voranzukommen. In den letzten Jahren sind viele der angesehensten Designmarken des 20. Jahrhunderts auf Nummer sicher gegangen und haben alter Klassiker neu aufgelegt. Nicht so Minotti. Die geschichtsträchtige italienische Designmarke zeigt keinerlei Anzeichen dafür, in die Nostalgiefalle zu tappen. Unter der Leitung von Art Director Rodolfo Dordoni feierte die italienische Marke im vergangenen Jahr ihr 70-jähriges Bestehen und arbeitet erstmals seit 20 Jahren wieder mit neuen Designern zusammen.

Für 2019 hat Minotti – koordiniert von Rodolfo Dordoni mit dem Minotti Studio – neue Indoor- und Outdoor-Kollektionen vorgestellt, die die Grenzen der Minotti-Ästhetik erweitern. Unter anderem hat Minotti dafür erstmals mit den italienisch-dänischen Stardesignern GamFratesi zusammengearbeitet.

"Wir wollen allen, die sich auf der ganzen Welt für unsere Marke entscheiden, auf überraschende, kreative, praktische und dynamische Weise Denkanstösse geben", erklären die beiden CEOs Renato und Roberto Minotti. "Die neue Kollektion markiert einen wichtigen Schritt in der Evolution unserer Marke mit einer neuen Designsprache, die verschiedene Stile miteinander verbindet", fügen sie hinzu. "Sie erweckt eine neue Vision für den Wohnbereich zum Leben, in der Sitzsysteme und Möbel strukturierte Räume betonen und neue Geometrien in einem kontinuierlichen Wechsel von Kurven und Geraden offenbaren."

Die Kollektionen sind so konzipiert, dass sie sich gegenseitig ergänzen und eine nahtlose Mischung aus Aussen- und Innenbereich für Wohn- und Gastronomiekontexte ermöglichen. Im Mittelpunkt steht eine Auseinandersetzung mit der Form, die unterschiedliche Designansätze aus aller Welt zusammenführt.

Es gibt neue Stücke des gefeierten japanischen Studios Nendo, des brasilianischen Architekten Marcio Kogan vom Studio mk27, des französischen Designers Christophe Delcourt und von GamFratesi sowie Produkte von Rodolfo Dordoni und dem Minotti Studio Team.

Die Sessel Angie und Shelley sind erste Resultate der neuen Partnerschaft zwischen Minotti und den Kopenhagener Designern Stine Gam und Enrico Fratesi. Der Angie-Stuhl zeichnet sich durch eine geschwungene, lederbezogene Rücken- und Armlehne aus, die gleichzeitig den gepolsterten, niedrigen Sitz umschliesst und Fluidität und Robustheit vereint. Die kompakte, kubische Form des Shelley-Designs – erhältlich als klassischer Sessel oder Loungechair – verfügt über eine Aussenseite aus Sattelleder, die sich um den Sitz wölbt und die Beine umwickelt und sie an die Struktur bindet. Die Designer beschreiben ihren Ansatz als eine Übung in Kontrasten.

Auch das Tischprogramm Wedge von Nendo-Gründer Oki Sato spielt mit Kontrasten. Die Tische sind erhältlich in runder, rechteckiger oder fassförmiger Ausführung. Die Tischplatten aus Eschenholz, Marmor oder Glas liegen auf kräftigen, halbkreisförmigen und schräg angeschnittenen Beinen, die scharfe Kanten und weiche Rundungen, Leichtigkeit und Massivität verbinden.

Seit Jahrzehnten bilden Sitzmöbel das Fundament von Minottis Identität. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es auch in der Kollektion 2019 drei neue Sitzsysteme gibt.

Daniels ist ein kurvenreiches modulares System von Christophe Delcourt, das eine natürliche Weiterentwicklung der formalen Studien des Designers darstellt. Innovativ und wirklich originell hat Daniels mit seinen verschieden tiefen Sitzflächen und den Kurven und Ellipsen, die die Linearität des Grundrisses unterbrechen, eine starke visuelle Wirkung. Besonders beeindruckend ist die Kombination mit der niedrigen Version des Amber Sessels.

Dordonis West-System schliesst die Lücke zwischen Minottis Vergangenheit – die sich eher auf gleichmässige, rechteckige Formen konzentrierte – und dem neuen, offeneren Ansatz. Die grosszügigen, geradlinigen Sofas sind hinterlegt mit Kernleder bezogenen Platten. Couchtische und weitere modulare Elemente lassen sich nahtlos in das System integrieren. "West steht als Symbol für die stilistische Kontinuität des Unternehmens und die bewährte Synergie zwischen den verschiedenen, am kreativen Prozess beteiligten Personen", erklärt Dordoni. Schliesslich verfügt Dordonis Lawson-Sitzsystem über sanft geformte Sofastrukturen mit umhüllenden, lederbezogenen Rücken- und Armlehnen.

Für die Outdoor-Kollektion hat Minotti die Quadrado-Möbelkollektion von Marcio Kogan um neue Sitze, einen Tisch und ein extragrosses Daybed ergänzt. Darüber hinaus erfuhr Nendos Tape-Familie eine Neuinterpretation unter Verwendung neuer Materialien, um die Outdoor-Serie Tape "Cord" mit kleinen Tischen und Sitzen zu schaffen, die sich besonders für kompakte städtische Gärten und Terrassen eignen.

"Die unverwechselbaren formalen und ästhetischen Details, Oberflächen und Texturen sind der gemeinsame Nenner, der diese sanfte Harmonie auf die beiden Kollektionen überträgt und das Zusammentreffen und die Interaktion zwischen den verschiedenen Stilen der beiden Designer unterstreicht", erklärt Renato Minotti.

Roberto fügt hinzu: "Indem sie nahtlos Teil des Minotti-Projekts wurden, haben diese Designer mit ihren starken, in verschiedenen Kulturen verwurzelten Identitäten gemeinsam mit uns einen erneuerten stilistischen Code mit internationalem Flair geschaffen."

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