Architonic Concept Space IV präsentiert Materialinnovation FluidSolids®
Text von Architonic
Schweiz
09.10.12
FluidSolids® ist ein Verbundwerkstoff basierend auf natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen. Er.besteht aus Fasern, Füllstoffen und einem Bindemittel. Diese Stoffe fallen alle als industrielle Abfälle bei der Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe an. Entsprechend wird für die Herstellung von FluidSolids® keine landwirtschaftliche Nutzfläche beansprucht. FluidSolids® ist geruchs- und emissionsfrei, sowie biologisch abbaubar.
Ökologische Alternative zu konventionellen Werkstoffen
Entwickelt wurde FluidSolids® vom Zürcher Designer und Materialexperten Beat Karrer. In seiner
Arbeit zeigt sich eine grosse Affinität für Materialien und Fertigungstechniken, welche sich häufig als
Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Anwendungen, Typologien und Formen herausstellen. Beim
Entwurf eines Produktes spielt die Materialwahl eine bedeutende Rolle, nicht nur in Bezug auf
Erscheinung, sondern auch auf Konstruktion und Produktion und folglich auch den Preis. Die Suche
nach innovativen und ökologischen Materialien gestaltete sich jedoch schwierig. Mit FluidSolids®
konnte der Designer nun ein Material entwickeln, das eine echte Alternative zu konventionellen
Werkstoffen darstellt.
Programmierbare Materialeigenschaften
Bei der Entwicklung des Materials hat sich Beat Karrer zum Ziel gesetzt, dass seine
Materialinnovation einen expliziten Mehrwert generiert: sie soll Produkte und Anwendungen flexibler,
stabiler, ökologischer oder kosteneffizienter machen. Der aus diesem Prozess hervorgegangene
Verbundwerkstoff FluidSolids® erfüllt gleich all diese Ansprüche.
Ein grosser Vorteil sind seine programmierbaren Materialeigenschaften. Je nach Anforderung kann
das Material in Bezug auf die eingesetzte Fertigungstechnik, die benötigten physikalischen
Eigenschaften, die erforderliche Haltbarkeit und die gewünschte Oberfläche spezifisch angepasst
werden. FluidSolids® ist giess- und extrudierbar und kann in bestehende Produktionsabläufe integriert
oder als Halbfabrikat vielseitig weiter verarbeitet werden.
FluidSolids® ist infolgedessen als Werkstoff äusserst flexibel einsetzbar und bietet sich für die
Umsetzung unterschiedlichster Produkte an.
Innovatives Verfahren
Als "Proof of Concept" entstand als eines der ersten Produkte der FS-Stooal in einer limitierten Serie.
Der Stuhl erhält sein charakteristisches Erscheinungsbild durch den Materialkontrast der Sitzfläche
aus FluidSolids® und dem Gestell aus Eschenholz., welches wiederum ein nachwachsender Rohstoff
ist. Die Verbindung zwischen der Sitzfläche aus FluidSolids® und den Holzteilen geschieht durch ein
innovatives Inmould - Verfahren, bei welchem die Beine direkt in die Pressform der Sitzschale
eingelegt werden. Bei der Pressung durchdringt der FluidSolids® Werkstoff die Fräsungen in den
Beinen, was zu einer stabilen, formschlüssigen und kosteneffizienten Verbindung der Teile in einem
einzigen Arbeitsgang führt. Der FS-Stool kommt deshalb ohne Fremdstoffe wie Metalle (Schrauben,
Bolzen) oder synthetische Leime aus.
So konnten die Vorteile des Materials auf ein Produkt übertragen und als Testserie präsentiert werden. Für die Entwicklung eines industriellen Verarbeitungsprozesses arbeitet Beat Karrer mit der Firma Faserplast und dem Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung an der technischen Hochschule Rapperswil zusammen.
Architonic Concept Space IV
Eine weitere Anwendung von FluidSolids® sind die architektonischen Elemente des Architonic
Concept Space IV, der an der Mailänder Möbelmesse erstmals öffentlich präsentiert wurde. Das
Konzept beruht auf einem flexiblen Grundelement, welches in unterschiedlichsten Mustern
miteinander verbunden und beliebig erweitert werden kann, um die jeweilige Standfläche ideal zu
bespielen.
Dank der hohen Einstellbarkeit von FluidSolids® konnten die Elemente im typischen Architonic-
Anthrazit eingefärbt werden. Auch an der Orgatec 2012 wird der Concept Space IV mit FluidSolids®
Elementen gestaltet.
Eine ausgezeichnete Materialentwicklung
FluidSolids® stiess seit der Veröffentlichung auf reges Interesse in der Material- und Designszene. Es
gewinnt 2011 in der Kategorie "CO2-Effizienz" den Materialica GOLD Award und 2012 eine Anerkennung beim Prix Lignum. Der FS-Stool ist in verschiedenen Ausstellungen gezeigt worden, zum Beispiel an der "Übersichtsschau herausragender Designleistungen" des Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2012, der „Prospects Park“ in Köln oder der „Spot on Materials“ des Design Zentrums Berlin.