Sitzt perfekt: Arper

Die Entwicklungen im Stuhldesign spiegeln seit jeher die Bedürfnisse der Zeit wider. Da die Grenzen zwischen Arbeit, Entspannung und Geselligkeit heute immer mehr verschwimmen, steigt die Nachfrage nach multifunktionalen Stühlen. Dank der technologischen Entwicklungen können wir heute überall mit einem Laptop sitzen und arbeiten, vorausgesetzt der Stuhl ist funktionell, bequem und ergonomisch. Es gibt aber auch Momente, in denen wir uns in einem komfortablen, geräumigen und einhüllenden Sessel von den Strapazen des Tages erholen wollen.

Die wachsende Sorge um Nachhaltigkeit wirkt sich auch auf die Designindustrie aus. Umweltfreundlichkeit ist für Architekten und Innenarchitekten ein Schlüsselkriterium bei der Spezifizierung eines neuen Möbelstücks, und auch die Kunden orientieren sich bei der Wahl ihrer Produkte an deren Nachhaltigkeit und an Herkunft und Langlebigkeit der verwendeten Materialien.

Für das italienische Möbelunternehmen Arper sind Architektur und Innenarchitektur notwendigerweise Resultat der sich ändernden gesellschaftlichen Bedürfnisse – ebenso wie die Entwicklung der eigenen Produkte. Tatsächlich hat Arper im Jahr 2000 mit dem äusserst erfolgreichen Stuhl Catifa – der mit der gewellten, von einem im Wind flatternden Teppich inspirierten Rückenlehne und Sitzfläche – einen Stimmungsumschwung in der Innenarchitektur herbeigeführt (Catifa ist katalanisch für Teppich).

Danach führte Arper weitere Kollektionen innerhalb der Catifa-Familie ein, die organisch mit der globalen Bewegung hin zu komfortableren, anpassungsfähigeren, informellen Innenräumen zusammenpassten. Diese Richtung hat sich mit der Sehnsucht nach ruhigen, einladenden Räumen, in denen man arbeiten, sich entspannen oder sozial sein kann, noch weiter vertieft. Arpers Antwort darauf ist der Soft(er)-Ansatz mit seinen ergonomischen, auf den Menschen ausgerichteten Möbeln für weichere, flexible, gemeinschaftliche Räume, die die Bedürfnisse der Menschen unterstützen und ihr Wohlbefinden steigern.

Zwei neue Arper-Designs veranschaulichen diese Philosophie und die Fähigkeit des Unternehmens, den Zeitgeist einzufangen. Die Vielseitigkeit des neuen, schlichten Sessels Adell, entworfen von Lievore + Altherr Désile Park, macht ihn geeignet für alle Arten von Wohn- und Objektumgebungen. "Für Adell haben wir einen 360°-Designansatz gewählt", erklärt Jeannette Altherr. "Wir wollten ein vollständig anpassbares System schaffen. Die freundliche Form von Adell ermöglicht einen mühelosen Einsatz in allen Umgebungen – insbesondere in entspannten Sitzbereichen. Wir stellen uns die voll gepolsterte Version in Hotels, Restaurants, Flughafen-Lounges oder Büros vor, während die Version mit extraweichem Bezug grossartig in Coworking-Büros oder zu Hause aussieht. Die Kunststoffschale hingegen ist perfekt für den Einsatz in Bildungs- oder Gesundheitseinrichtungen mit ihren höheren Anforderungen an die Haltbarkeit."

Der Sessel ist für den Innen- und Aussenbereich geeignet und vereint die einladend gewölbte Rückenlehne und den flachen Sitz mit einer geschwungenen Vorderseite. Seine elementare, neutrale Formensprache legt Vergleiche mit einem Kieselstein, einem Seerosenblatt oder einem Mooshügel nahe. Tatsächlich wurde Adell von einer Muschel inspiriert und ist in verschiedenen natürlichen Farbtönen erhältlich, einschliesslich einer Vielzahl von Grüntönen, die ihn fast unsichtbar werden lassen, wenn er vor einem natürlichen Hintergrund wie Gras oder Laub positioniert wird. Adell ist nicht nur von der Natur inspiriert, sondern radikal nachhaltig. Der Sessel besteht aus einer strukturierten Schale aus recyceltem Kunststoff, die vollständig gepolstert, mit einem Sitz- oder abnehmbaren Kissen ausgestattet werden kann.

Der von Raf Simons für Kvadrat entworfene Stoff ist als lockere, strukturierte Polsterung erhältlich, der die Ungezwungenheit des Stuhls spielerisch betont, oder als konventionelleres, straffes Textil mit einem subtilen, zweifarbigen Webmuster oder mit tweedartiger Musterung. Adell hat schlanke Holz- oder Metallbeine, wodurch sich das Möbel sowohl für Gartenbereiche als auch für elegante Innenräume eignet.

Ein weiterer neuer Arper-Entwurf ist Aston Club von Jean-Marie Massaud, ein Loungesessel und Hocker, der den Sitzkomfort maximiert. Aston Club ist eine Weiterentwicklung von Massauds Aston-Sessel aus dem Jahr 2006, aber mit seiner höheren Rückenlehne ist er einhüllender und ergonomischer.

Der zugehörige Hocker bietet noch mehr Komfort. Für Arper ergänzt dieses klassische, zeitlose Stück alle anderen Möbel im Produktportfolio. Wie Adell kann er mit Raf Simons Designs für Kvadrat oder mit hochwertigen Stoffen von Rubelli gepolstert werden. Aston Club ruht auf einem robusten Aluminiumfuss mit polierter oder pulverbeschichteter Oberfläche. "Wir haben der aktuellen eleganten Arper-Kollektion exklusive Stoffe und Finishes hinzugefügt, durch die Aston Club sowohl zu betont klassischen als auch zu radikalen Umgebungen passt", so Massaud.

Dieser monumentale Sessel mag luxuriös aussehen, er ist dabei aber auch nachhaltig. Die Innenteile des Aston Club sind aus recyceltem Kunststoff hergestellt. "Zusammen mit dem Team von Arper haben wir der Nachhaltigkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt", sagt Massaud. "Jedes Einzelteil wurde so entworfen, dass es nach seinem Lebenszyklus leicht zerlegt und recycelt werden kann."

Sowohl Aston Club als auch Adell werden ohne Verwendung von Klebstoff hergestellt, um schädliche Emissionen zu vermeiden. Sie lassen sich vollständig zerlegen, so dass jede Komponente recycelt oder in andere Produkte eingebaut werden kann, um deren Lebensdauer zu verlängern und den Abfall zu reduzieren. Arper löst das heutige Dilemma, wie man begehrenswerte und dennoch umweltfreundliche Produkte herstellt, indem die Designs von Anfang an auf Nachhaltigkeit konzipiert sind, wie Adell und Aston Club eindrucksvoll zeigen.

Die weichen Silhouetten entsprechen voll und ganz der anhaltenden Nachfrage nach weich konturierten, komfortablen Innenräumen. Für Arper sind Möbel ein direkter Ausdruck spezifischer sozialer Bedürfnisse, die von den Designern, mit denen das Unternehmen eng zusammenarbeitet, interpretiert werden.


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