NILS HOLGER MOORMANN produziert nicht nur aussergewöhnliche Möbel – er weiss sie auch zu präsentieren und pflegt eine originelle Kundenansprache.

Geschäftssinn trifft auf Humor: Nils Holger Moormann mit mobilem Lesesessel «Bookinist» im Aschauer Büro

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Geschäftssinn trifft auf Humor: Nils Holger Moormann mit mobilem Lesesessel «Bookinist» im Aschauer Büro

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Wer Nils Holger Moormann in seiner Aschauer Firmenzentrale nahe des Chiemsees am Fusse der Kampenwand besucht, taucht gleich tief ein in seine Welt. Drei Fahnen am Eingang, mit den abwegigsten Falschschreibungen seines Namens bedruckt (zum Beispiel «Motorman»), verweisen auf eine grosse Portion Humor und Selbstironie. Seit über 30 Jahren produziert Moormann nun Möbel – erst mit Ende 20 hatte er nach einem abgebrochenen Jurastudium in der Möbelherstellung ein Ventil für seine Kreativität gefunden.

Ein Tisch für alle Lagen: «Klopstock» bietet durch ein Klickschnappsystem zwölf unter- schiedliche Beinpositionen

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Nur gesteckt: Die Konstruktion des Betts «Siebenschläfer» ist komplett metallfrei

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Über die Jahre hat er eine wunderbare Kollektion geschaffen, mit Möbeln, die von einer unkonventionellen Herangehensweise zeugen. Tisch «Last Minute» etwa lässt sich mit einem Griff zusammenklappen, Regal «Magnetique» passt sich den Bedürfnissen seiner Nutzer immer wieder neu an und «Pressed Chair» überzeugt mit der Fertigung aus nur einem einzigen Stück Aluminiumblech.

Für Leseratten: «Liesmichl» dient als Buchablage auch für aufgeschlagene Bücher

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Für Leseratten: «Liesmichl» dient als Buchablage auch für aufgeschlagene Bücher

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Oft präsentiert Moormann einen ganz neuen Typus Möbel, der mit einem Augenzwinkern unsere Vorstellung von Gestaltung hinterfragt. Bei Moormann wird um die Ecke gedacht, etwas gewagt, Verrücktheiten zugelassen. Etliche Möbel richten sich an Buchliebhaber wie etwa der mobile Lesesessel «Bookinist», der dem Prinzip einer Schiebkarre nachempfunden wurde. Seine Produkte kommen oftmals ohne Schrauben aus, sind zum ­Zusammenstecken oder zum Zusammenfalten konzipiert. Die Möbel werden lokal im Umkreis von etwa 30 Kilometern aus Materialien wie MDF oder Schichtholz gefertigt. Die ursprüngliche Begrenzung hat sich als Vorteil herausgestellt. Über die Jahrzehnte hat sich so etwas wie eine Moormann-Handschrift entwickelt, die die Möbel ganz unverkennbar prägt.

Aluwunder: «Zoll D» kann jederzeit mit Zusatzmodulen ganz ohne Schrauben und Werkzeug erweitert werden.

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Aluwunder: «Zoll D» kann jederzeit mit Zusatzmodulen ganz ohne Schrauben und Werkzeug erweitert werden.

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Realisiert werden die Entwürfe meist ganz junger Designer, so wie das Regal «Es», das stabil ist und doch dabei wackelt, 1998 vom jungen Konstantin Grcic entworfen. «Selten gehe ich bei der Wahl meiner Kollektionszugänge strategisch vor», so Moormann. «Ich lasse mich lieber von Intuition und Leidenschaft leiten.» Die Pflege der bestehenden Kollektion ist Moormann ebenso wichtig. Regal «FNP», von Axel Kufus und seit 28 Jahren auf dem Markt, wirkt auch heute noch taufrisch. Ohne Werkzeug aufzubauen, stellt es mehr eine Struktur als ein Regal dar.

Variantenreich: Das filigrane Regal «FNP» passt sich den Raumgegebenheiten an

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Variantenreich: Das filigrane Regal «FNP» passt sich den Raumgegebenheiten an

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Wer Lust bekommen hat, die Möbel aus der Nähe zu betrachten, sollte sich auf den Weg nach Aschau machen. Dort gibt es nicht nur einen Showroom in den ehemaligen Stallungen des Schlosses Hohenaschau, sondern auch ein Gäs­tehaus namens «berge» – das von Moormann charmant renovierte und detailverliebt eingerichtete alte Haus lädt dazu ein, seine Möbel «probezuwohnen» und «ganz nebenbei» die schöne Landschaft des Chiemgaus zu entdecken.

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Fotos: Markus Leser, Jäger&Jäger, Nils Holger Moormann

Nils Holger Moormann GmbH
An der Festhalle 2
DE-83229 Aschau im Chiemgau
Tel. 0049 (0) 8052 90 450
Fax 0049 (0) 8052 90 45 45
info@moormann.de
www.moormann.de