Eigenständig
Text von Atrium Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
Schlieren, Schweiz
16.05.17
Die RÖTHLISBERGER KOLLEKTION steht für Passion, Freude am Handwerk und zeitloses Design.
Musikalisch: Das Büchergestell «Staccato» verdankt seinen Namen dem rhythmischen Aufbau der Tablare
Musikalisch: Das Büchergestell «Staccato» verdankt seinen Namen dem rhythmischen Aufbau der Tablare
×Beim Eintreten in die Möbelmanufaktur riecht es nach frisch gesägtem Holz. Auf den Gestellen im Eingang sind Holzplatten gestapelt, die für die Verarbeitung zu Möbelstücken oder für den Innenausbau bereit liegen. «Wir haben eine Just-in-time-Produktion», sagt Jan Röthlisberger, der die Kollektion des Familienbetriebes mit insgesamt 70 Mitarbeitenden leitet. «Da wir keine grosse Lagerkapazität haben, bestellen wir bei unseren Schweizer Lieferanten nur dasjenige Material, das wir für den Tag und die aktuellen Aufträge gerade brauchen.»
Konzentriert: Röthlisberger Mitarbeiter Daniel Beck verpasst dem Tischblatt von «Canto» den letzten Schliff
Konzentriert: Röthlisberger Mitarbeiter Daniel Beck verpasst dem Tischblatt von «Canto» den letzten Schliff
×Da ist zum einen der Stuhl «Torsio» aus der Möbelkollektion, an dem die Holzbauingenieure von Röthlisberger und Designer Hanspeter Steiger zwei Jahre lang getüftelt haben, bis er so aussah und sich so anfühlte, wie sie es sich vorgestellt hatten. Für «Torsio» werden dünne Furnierschichten zusammengeklebt und verpresst. Zur Sitzfläche und zu den Beinen hin werden es mehr, was dem Stuhl die nötige Flexibilität und ein elegantes Aussehen verleiht. Er ist überaus bequem, da das Holz noch Spiel hat und die Lehne leicht federt. Die Sitzfläche ist vorne abgerundet, weshalb er auch für Menschen mit kurzen Beinen bequem ist. – Es sind solche ausgeklügelten Details, die den besonderen Reiz der Röthlisberger Kollektion ausmachen. Ein weiteres Beispiel ist der Gummierungslack beim Salontisch «Campfire» von Tomek Archer. Die Glasplatte kann zwar angehoben werden, aber wenn sie auf dem dreiteiligen Holzfuss aufliegt und man den Tisch verschiebt, hält sie. Auch die «Block 2» von Designer Henry Pilcher ist raffiniert – der geometrische Rahmen aus 20 gleichseitigen Dreiecken ermöglicht verschiedenste Positionierungen und Beleuchtungswinkel.
Auf den Begriff «Handwerk» angesprochen, nennt Jan Röthlisberger als Erstes den «Shell»-Schrank von Ubald Klug. «‹Shell› charakterisiert unsere Philosophie perfekt, weil das Produkt eine Mischung aus topmodernen Maschinen und Know-how sowie Feingefühl von gut ausgebildeten, langjährigen Mitarbeitern erfordert. – Für die zwei Schalen, die je aus einem Stück Flugzeugsperrholz gefertigt sind und sich wie ein Koffer öffnen lassen, braucht es zwei Mann, welche die eingefrästen Platten in die gewünschte finale Form biegen», erklärt er.
Auch Nachhaltigkeit ist für die Möbelmanufaktur in der vierten Generation kein leeres Wort. Jan Röthlisberger holt aus einem mannshohen Sack ein Pellet hervor und erläutert: «In der Produktion verfügt jede Maschine über eine eigene Absauganlage. Der Sägestaub wird zu Pellets weiterverarbeitet, die zusammen mit weiteren Holzabfällen alle Gebäude nachhaltig heizen. Auf den Dächern des Firmengebäudes steht zudem eine Photovoltaik-Anlage, die den gesamten Energiebedarf vollumfänglich zu decken vermag.»
Geborgenheit: Der Salontisch «Campfire» von Tomek Archer vermittelt das archaische Erlebnis eines Lagerfeuers
Geborgenheit: Der Salontisch «Campfire» von Tomek Archer vermittelt das archaische Erlebnis eines Lagerfeuers
×Seitenwechsel: Oft lohnt es sich, einen Gegenstand von verschiedenen Seiten zu beleuchten: «Block 2» von Henry Pilcher
Seitenwechsel: Oft lohnt es sich, einen Gegenstand von verschiedenen Seiten zu beleuchten: «Block 2» von Henry Pilcher
×Ausgezeichnet: Das Biege- und Torsionsvermögen der Schichtholztechnik ist einmalig (Stuhl «Torsio»)
Ausgezeichnet: Das Biege- und Torsionsvermögen der Schichtholztechnik ist einmalig (Stuhl «Torsio»)
×Durchblick: Die bewegliche Serie «Plus» aus Eschestäben von Atelier Oï umfasst Raumteiler, Bank und Leuchte
Durchblick: Die bewegliche Serie «Plus» aus Eschestäben von Atelier Oï umfasst Raumteiler, Bank und Leuchte
×RÖTHLISBERGER: Als Hersteller hochwertiger Möbel weiss die Familie Röthlisberger, dass Bäume nicht entwurzelt werden sollen. Sämtliche Möbel werden daher in Gümligen bei Bern hergestellt. Auch langfristiges unternehmerisches Denken und Handeln haben bei der Firma Tradition. Jan Röthlisberger, sein Vater und seine Brüder Mark und Beat (2. und 3. von links) sind überzeugt: Eigenständigkeit, Kreativität und Spitzenqualität überdauern kurzfristige Trends.
Text: Cornelia Etter
Röthlisberger Kollektion
Sägeweg 11
3073 Gümligen
Telefon 0041 (0)31 950 21 40
Fax 0041 (0)31 950 21 49
kollektion@roethlisberger.ch