Alles im grünen Bereich: Deutscher Nachhaltigkeitspreis Design

In einer Zeit, in der Menschen ihre Umwelt zunehmend hinterfragen, spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Die Frage "Woher kommt es, wohin geht es?" ist hier weniger eine metaphysische, als vielmehr eine nach einer gesünderen Lebenseinstellung. So haben sich die Initiatoren des Deutschen Nachhaltigkeitspreises entschlossen, den grössten Preis seiner Art in Europa um eine neue Design-Auszeichnung zu ergänzen.

Ändern und Verändern

"Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis prämiert 2020 zum 13. Mal beispielhafte Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. In dieser Zeit ist er in verschiedene relevante Richtungen gewachsen. Mit dem neuen Preis für Design tragen wir dem Umstand Rechnung, dass Designer und ihre Arbeit eine immer wichtigere Rolle spielen, wenn es um Transformation geht", ist der Initiator des DNP Stefan Schulze-Hausmann überzeugt. Die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen von Wirtschaft, Kommunen und Forschung in der Nachhaltigkeit überzeugte mit insgesamt acht Wettbewerben zuletzt über 800 Teilnehmer zu einer Einreichung.

Der neu eingeführte DNP Design möchte die Designbranche noch stärker für Aspekte wie Ressourcenschonung, Rezyklierbarkeit und die Ziele der Agenda 2030 der UN in Bezug auf Klima, Biodiversität und Partizipation sensibilisieren. Es reicht einfach nicht, Öko-Aufkleber an einem Produkt anzubringen und auf das Nicht-Wissen der Konsumenten zu spekulieren. Menschen lieben es, von Trends verführt zu werden, zu denen Designer inspirieren. Deshalb sind sie in der Verantwortung. Dass die Gesellschaft zunehmend kritisch hinterfragt ist jedoch ein entscheidender Parameter, der nicht unterschätzt werden sollte.

Alles ist Design

Dabei wird dieser Gesellschaft viel abverlangt. Warum also nicht Dinge so gestalten, dass sie unterstützen statt belasten, Probleme lösen, anstatt neue zu kreieren? Die besten Köpfe sind gefragt, um sich auf den diversen Spielwiesen sämtlicher Lebensbereiche auszutoben und die Zukunft des Designs neu zu erfinden, ganz gleich, ob es dabei um das Transformationsfeld Wohnen, Kleidung, Mobilität, Freizeit oder Ernährung geht.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verfolgt dabei ein klares Ziel, denn er will nicht eine jener Trophäen sein, die kaum über einen Wert als Schmuck hinausgehen. Es geht um viel mehr, um ein Statement mit Vorbildwirkung, das ebenso nachhaltig sein soll, wie die prämierten Produkte. Stefan Schulze-Hausmann: "Neben aktuellen Entwürfen prämieren wir 'Ikonen', Produkte, die länger als fünf Jahre auf dem Markt sind und Werte wie Langlebigkeit, Zeitlosigkeit und Haltung verkörpern und ganze Branchen inspirieren."

Es wird ernst

Dass der Deutsche Nachhaltigkeitspreis es ernst meint mit dieser herausfordernden Aufgabe beweist auch die hochkarätige Jury aus über 40 Experten aus den Bereichen Design und Nachhaltigkeit – darunter die Designer Konstantin Grcic und Peter Schreyer sowie Cradle-to-Cradle-Initiator Prof. Michael Braungart –, die alles streng unter die Lupe nimmt: Neben gestalterischer Qualität, Ästhetik und Funktionalität werden auch Lieferkette, Produktion und Umweltverträglichkeit auf Makellosigkeit geprüft. "Wir arbeiten in allen Wettbewerben mit mehrstufigen Bewertungsverfahren, die wir mit Experten entwickeln. Für den Designpreis haben wir vor allem mit Partnern aus dem Hochschulbereich zusammengearbeitet und interdisziplinäre Workshops mit Designexperten durchgeführt. Die Kriterien, die unser Assessment-Team anlegt, spiegeln sämtliche Transformationsfelder wider. Nach dem Assessment werden die besten Einreichungen nominiert. Das letzte Wort hat die Jury des DNP Design."

Wohin die Reise geht

Nach der Einreichungsfrist, die am 15. Juni 2020 endet, machen sich die Experten aus allen relevanten Kompetenzfeldern an die Arbeit. Die Gewinner werden am 3. Dezember 2020 bekanntgegeben. Eines steht aber jetzt schon fest: Gestaltung, Nutzen und Nachhaltigkeit begegnen sich hier auf Augenhöhe – kompromisslos gegenüber fadenscheinigen Schlupflöchern und kompromissbereit, wenn es einer besseren Zukunft dient.


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