Der junge Berliner Designer Sebastian Scherer macht keine Gefangenen. Wenn er eine Idee hat, dann lotet er mit seiner Firma NEO/CRAFT die Grenzbereiche der benötigten Materialien so lange aus, bis er seiner Vision Gestalt geben kann.

Ihre Affinität zur Seifenblase sieht man der Leuchte Iris an. Die optisch äusserst leicht wirkende, mundgeblasene Glaskugel schillert wie ihr Vorbild in prächtigen Farben, wenn auch sehr dezent

Globales Phänomen: NEO/CRAFTs Leuchte Iris | Aktuelles

Ihre Affinität zur Seifenblase sieht man der Leuchte Iris an. Die optisch äusserst leicht wirkende, mundgeblasene Glaskugel schillert wie ihr Vorbild in prächtigen Farben, wenn auch sehr dezent

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Eigentlich hat mit ihr alles begonnen. Als der junge Berliner Designer Sebastian Scherer 2014 den Lexus Design Award für die Leuchte Iris erhielt, die er im Jahr zuvor entworfen hatte und ein Jahr danach bereits als zehnteilige Kollektion auf der imm cologne präsentierte, war der richtige Zeitpunkt, das eigene Label zu gründen: NEO/CRAFT. Wie der Name bereits verrät, verbindet sich in diesem aufstrebenden jungen Designlabor traditionelles Handwerk mit moderner Technologie.

Zum Leuchten gebracht. Die nüchterne Architektur des Foyers der Hanse Merkur Versicherungen in Hamburg bekommt durch neun schillernde Lichtsphären in drei verschiedenen Grössen eine fast schon träumerisch-sinnliche Note

Globales Phänomen: NEO/CRAFTs Leuchte Iris | Aktuelles

Zum Leuchten gebracht. Die nüchterne Architektur des Foyers der Hanse Merkur Versicherungen in Hamburg bekommt durch neun schillernde Lichtsphären in drei verschiedenen Grössen eine fast schon träumerisch-sinnliche Note

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Lust am Experimentieren

Sebastian Scherer und sein Team sind offen für alles, was mit Leben und Wohnen zu tun hat: Vom Accessoire bis zum Möbel – jeder Massstab ist gut, wenn die Aufgabe anspruchsvoll und herausfordernd ist. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung von Aluminium, Stahl, Glas und Holz. Bei NEO/CRAFT geht man gerne an die Grenzen des jeweiligen Materials und übersetzt die Eigenschaften mit unkonventionellen Herangehensweisen in neue Produkte. „Ich sehe mich als Forscher, der ergebnisorientiert arbeitet, der Weg ist allerdings ein offener Prozess“, sagt Sebastian Scherer, dem die Hochwertigkeit der Materialien und die perfekte Umsetzung sehr am Herzen liegt, über sich selbst.

Das Ausreizen von Werkstoffen ist eine der grossen Triebfedern des Designers. „Die Entwicklung jedes einzelnen Produkts ist im Wesentlichen ein Forschungsprozess, der den künstlerischen Ausdruck des Objekts beleuchtet. Die Herstellungstechnik, die notwendig ist, um eine Idee zu realisieren, bestimmt die Wahl der Materialien“, so Scherer, der nicht nur gerne am Computer arbeitet, sondern sich auch leidenschaftlich auf sein haptisches Gespür verlässt und auf seinen Instinkt hört.

Das Runde im Eckigen. Im betont grafisch angelegten Foyer der Hanse Merkur ist die künstlerisch angehauchte Installation der Iris-Leuchten eine willkommene Abwechslung für Augen und Gedanken

Globales Phänomen: NEO/CRAFTs Leuchte Iris | Aktuelles

Das Runde im Eckigen. Im betont grafisch angelegten Foyer der Hanse Merkur ist die künstlerisch angehauchte Installation der Iris-Leuchten eine willkommene Abwechslung für Augen und Gedanken

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Aus dem Bauch heraus

Auf der Suche nach dem Aussergewöhnlichen, begibt sich Sebastian Scherer in Zeiten wie diesen, in denen alles erlaubt ist, aber irgendwie auch schon alles erfunden wurde, auf eine schwierige Gratwanderung. „Ich bin neugierig darauf, etwas Neues zu erschaffen und dabei vermeintliche Grenzen zu überwinden. Meine Produkte spiegeln den Zeitgeist wider, ohne modisch zu sein. Sie wirken modern und trotzdem zeitlos“, ist er überzeugt. „Ich will Möbel und Wohnaccessoires schaffen, die zwar funktional und handwerklich anspruchsvoll, aber auch neuartig, ausdrucksstark und innovativ sind.“

Das ist ihm mit der Leuchte Iris fraglos gelungen. Auf den ersten Blick wirkt die "irisierende" Kugel wie eine überdimensionale Seifenblase und weckt Kindheitserinnerungen. „Die Idee zu Iris hatte ich während eines Besuches der Mailänder Möbelmesse, als ich Kindern beim Spiel mit Seifenblasen zusah. Ich dachte sofort, dass es interessant wäre, ein Leuchtobjekt zu entwickeln, das die Ästhetik einer Seifenblase hat“, erinnert sich Sebastian Scherer. „Während des Designprozesses suchte ich nach einem Weg, der Idee physische Gestalt zu geben. Die Iris-Leuchte besteht aus einer mundgeblasenen Glaskugel, die im Labor mit einer Technik bearbeitet wurde, die sich dichroitische Beschichtung nennt.“

Schwebende Bubbles. Zweckentfremdet wurde Iris in einer Sonderanfertigung für das Berliner Varieté Wintergarten. Die Künstlerin Fiona Bennett setzt für ihre Installation im Entrée der Toilettenräume ganz auf die Magie der Kugel – ohne Licht

Globales Phänomen: NEO/CRAFTs Leuchte Iris | Aktuelles

Schwebende Bubbles. Zweckentfremdet wurde Iris in einer Sonderanfertigung für das Berliner Varieté Wintergarten. Die Künstlerin Fiona Bennett setzt für ihre Installation im Entrée der Toilettenräume ganz auf die Magie der Kugel – ohne Licht

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In die Tat umgesetzt

Der fantasieanregende Schimmer begleitet nun auch zwei prominente Projekte, in denen Iris als schwebende Blase zum Einsatz kam. 2016 hatten Fionn Mögel und Wasfy Taha von Querkopf Architekten die Leuchte auf der imm cologne entdeckt und beschlossen, sie bei ihrem Kunden Hanse Merkur Versicherungen zu integrieren. Neun Stück davon in drei verschiedenen Durchmessern illuminieren die hohe, mit Tageslicht durchflutete Eingangshalle mit ihrem prächtigen Farbenspiel wie eine Kunstinstallation und verleihen der Glas-Stahl-Architektur eine besondere Atmosphäre.

Auch die Künstlerin Fiona Bennett hatte an Iris Feuer gefangen. Bei der Neugestaltung der Toilettenräumlichkeiten des Berliner Varieté-Theaters Wintergarten konnte sie ihre Vision von schwebenden Seifenblasen im grosszügigen Vorraum mit der Leuchte aus mundgeblasenem Glas realisieren. NEO/CRAFT erarbeitete für das Projekt in Zusammenarbeit mit einer Glasbläserei im Bayrischen Wald eine Sonderanfertigung. Seit September 2017 bereichern die schillernden Kugeln, die an filigranen Stäben und hier ganz ohne Leuchtfunktion von der Decke hängen, das Entrée zu den Sanitärräumen des Kulturhotspots.

Eine runde Sache: Sebastian Scherer und sein Masterpiece. Der Designer lässt sich gerne von alltäglichen Dingen und Handlungen inspirieren und schaffte mit seiner überdimensionalen Seifenblase den Sprung nach oben

Globales Phänomen: NEO/CRAFTs Leuchte Iris | Aktuelles

Eine runde Sache: Sebastian Scherer und sein Masterpiece. Der Designer lässt sich gerne von alltäglichen Dingen und Handlungen inspirieren und schaffte mit seiner überdimensionalen Seifenblase den Sprung nach oben

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Was dahinter steckt

„Alles was mich umgibt, ist Inspiration. Es kann die Natur sein – aber auch Architektur, grafische Muster oder auch einfach Seifenblasen. Mich inspirieren alltägliche Dinge ebenso wie Mode, Zeitgeist und Kunst. Während des Arbeitsprozesses versuche ich dann meinen Ideen eine Form zu geben“, erklärt Sebastian Scherer. Dinge so zu nehmen, wie sie sind, und sie so zu betrachten, wie sie sein könnten gehört da wohl zu seinem Erfolgsrezept.

© Architonic

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