Stadtgewebe: Techtextil 2019

Die biennal stattfindende Techtextil in Frankfurt steht Mitte Mai im Zentrum des besonderen Interesses: Alles rund um technische Textilien und textile Technologien kann hier von innovationsbegeisterten Besuchern in Erfahrung gebracht werden. Zu sehen gibt es nicht nur unterschiedlichste, vielleicht sogar unerwartete Anwendungsmöglichkeiten von Textilien, sondern auch die ganze Vielfalt von der Hightech-Faser bis zum Smart Textile.


Herausforderung Stadtleben

Die Entwicklungen in der Branche gehen Hand in Hand mit den Trends, die die Menschen in der Gegenwart, vor allem aber auch in der Zukunft beschäftigen und bewegen werden. Es warten grosse Herausforderungen, für die intelligente Textilien geschickt eingesetzt werden können, etwa in den stetig wachsenden urbanen Gebieten, in denen sich bis zur Mitte des Jahrhunderts zwei Drittel der Weltbevölkerung aufhalten werden.

Angesichts dieser Mammutaufgabe und harten Bewährungsprobe der Städte hat die Techtextil mit ihrer Parallelmesse Texprocess das diesjährige Fokusthema "Urban Living – City of the Future" für eine aussergewöhnliche Sonderschau gewählt, die im Foyer der Halle 4.2 zu finden sein wird. Gemeinsam mit der niederländischen Kreativwirtschaft Creative #olland, die als Partner für dieses besondere Projekt gewonnen werden konnte, wird in der Ausstellung eine mögliche zukünftige Rolle technischer Textilien unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Rund um die zentrale Frage, wie Textilien bestmöglich genutzt und eingesetzt werden können, präsentieren sich Ideen, Konzepte und greifbar nahe Visionen.

Hinsehen, nicht wegsehen

Warum eigentlich die Niederlande? "Zum einen sind Textilien in der Geschichte und nationalen DNA der Niederlande fest verankert. Zum andern ist das Land quasi eine einzige Metropolregion. Die Designorientierung der niederländischen Kreativwirtschaft und der innovative, zukunftsorientierte und nachhaltige Erfindergeist, der unser Nachbarland auszeichnet, passen hervorragend zur Positionierung der Techtextil und Texprocess", sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles and Textile Technologies der Messe Frankfurt.

Kuratiert wird die Schau vom Stijlinstituut Amsterdam, baulich umgesetzt vom niederländischen Architekturbüro Refunc. Deutlich spürbar und ersichtlich wird dabei die Kompetenz der Niederlande, mit den gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen umzugehen und sich immer wieder eingehend damit auseinander zu setzen: offen und transparent, plakativ und originell, inklusiv, multi- und interdisziplinär.


Das Morgen schon heute denken

Die wegweisenden Lösungsansätze, die auf rund 500 Quadratmetern Fläche gezeigt werden, stammen unter anderem von dem Upcycling-Unternehmen DenimX, von Forschungseinrichtungen wie dem Hyperloop-Team der TU Delft oder des Next Nature Network bis hin zu unabhängigen Vertretern der niederländischen Kreativszene wie der Architekturdesignerin Samira Boon: Die ausgewählten Innovationen werden in einer disruptiven architektonischen Landschaft inszeniert. Ziel ist es zu zeigen, dass textile Produkte bereits heute die Lebensqualität massgeblich verbessern können – sei es bei der Kleidung, in der Medizin oder aber in der Architektur.

Begleitet wird die Ausstellung von der Material Gallery, die nicht nur Best Practice Beispiele zeigt, sondern auch die prämierten Einreichungen des Studentenwettbewerbs, der unter dem Motto "Textile Strukturen für neuen Bauen" ausgelobt wurde. Mit ihren Beiträgen konnten die Studenten frei auf das Thema "Urbanisierte Gesellschaft" Bezug nehmen und textilbasierte Lösungen für Architektur, Bekleidung, Leben und Gesundheit entwickeln.


Material der Zukunft

Spannende Einblicke in textile Neu- und Weiterentwicklungen geben auch die ausgewählten Projekte von Ausstellern und Nicht-Ausstellern, die sich beim 15. Techtextil Innovation Award zur Wahl stellen. Die Preisverleihung findet am ersten Messetag statt. Die besten Einreichungen – ausgewählt von einer internationalen Fachjury – werden ebenfalls in einer eigenen Sonderschau zu sehen sein. Um auch jungen, dynamischen, deutschen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, erfolgversprechende, frische Ideen zu realisieren, unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die weltweite Vermarktung der visionären textilen Produkte und Technologien.

Sichtbarmachung und Vernetzung ist in der Branche eben einer der wichtigsten Faktoren. Aus diesem Grund wurde auch das Techtextil Forum für einen interaktiven Austausch von Forschern, Entwicklern und Anwendern sowie Ausstellern und Fachbesuchern ins Leben gerufen. Ab Mai 2019 können alle Interessierten in unterschiedlichen Formaten an fachlichen Diskussionen teilnehmen und von hochkarätigen Fachvorträgen profitieren.

Die Techtextil ist damit ein komplettes Rundum-Paket, gefüllt mit zukunftsweisenden Denkansätzen, inspirierenden Anregungen und fachlich fundierten Informationen rund um das Thema "Textil", das die Menschheit auf ihrer Reise immer häufiger begleiten wird.


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