Komfort mit Verantwortung: die Bette Intelligence Series

Ganz offensichtlich ist es der Kontrast zwischen den Strand- und Waldspaziergängen, die ihr so wichtig sind, und der pulsierenden Stadt mit ihren multikulturellen Einflüssen, die den Stil von Nathalie Deboel beeinflussen. Die Interior Designerin wohnt in Ukkel vor den Toren von Brüssel, betreibt ihr Studio jedoch im belgischen Küstenort Knokke – wo sie jene Ruhe findet, die sich auch in ihren Projekten widerspiegelt. „Comforting Homes“ heisst ihre bei Stockmans Art Books erschienene Monografie, in der einige ihrer wunderbar ausbalancierten Projekte zu entdecken sind. Wir wollten wissen, wie sie das macht: Geschichten von Gebäuden fortzuschreiben und sie – auch mit Blick auf das Bad und unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten – zum Lieblingsort ihrer Bewohner:innen werden zu lassen.

Ich habe eine grosse Leidenschaft dafür, aus etwas Altem etwas Neues zu formen, was mich dazu gebracht hat, mich hauptsächlich auf Renovierungs- und Umgestaltungsprojekte zu konzentrieren. Ich versuche jedoch, mich nicht einzuschränken und für alle Projekte offen zu sein, unabhängig von ihrer Art.

Bei all meinen Projekten versuche ich, die folgenden Überlegungen im Blick zu behalten:
1) Ein Verständnis für den Kontext entwickeln. Bevor man Änderungen vornimmt, ist es entscheidend, den ursprünglichen Kontext des Gebäudes oder Raums zu verstehen. Das bedeutet, dass man sich über die ursprüngliche Gestaltung und die Materialien informieren muss.
2) Es ist wichtig, die bestehende Bausubstanz eines Gebäudes oder Raums zu respektieren und so viel wie möglich von der ursprünglichen Struktur zu erhalten. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Elemente wie ursprüngliche Merkmale oder Materialien beibehalten oder Bereiche, die im Laufe der Zeit beschädigt oder verändert wurden, restauriert werden.
3) Nehmen Sie auch Rücksicht auf die Umgebung. Die an einem Gebäude oder Raum vorgenommenen Änderungen sollten auf die Umgebung abgestimmt sein. Dies bedeutet, dass die umliegenden Gebäude und die Landschaft berücksichtigt werden müssen und die Gestaltung so erfolgen sollte, dass diese Faktoren respektiert werden.
4) Zeitgemässes Design integrieren: Es ist zwar wichtig, das Erbe eines Raumes zu respektieren, aber es ist auch wichtig, zeitgemässe Designelemente einzubinden, die den Bedürfnissen der modernen Nutzer:innen entsprechen.
5) Schliesslich ist es wichtig, den Kund:innen in den Entwurfsprozess einzubeziehen. Nur indem wir unsere Kund:innen involvieren, ist es möglich, einen Entwurf zu erstellen, der die Geschichte des Ortes respektiert und gleichzeitig die Bedürfnisse seiner neuen Bewohner:innen erfüllt.

Mit der Verwendung von natürlichen Materialien und sandfarbenen Tönen wollen wir ein Gefühl der Ruhe und Entspannung schaffen, was besonders in Räumen wie Badezimmern wichtig ist, die zur Körperpflege und Entspannung genutzt werden. Gleichzeitig fördern diese Materialien auch die Langlebigkeit und Funktionalität, was für einen Raum, der häufig benutzt wird und mit Wasser in Berührung kommt, unerlässlich ist.

Holz und Naturstein sind beides langlebige Materialien, die der täglichen Beanspruchung standhalten und gleichzeitig eine zeitlose und elegante Ästhetik bieten. Durch die Verwendung dieser natürlichen Materialien und erdigen Töne versuche ich, ein Gefühl der Verbundenheit mit der natürlichen Welt zu schaffen, was in einer immer hektischeren Welt besonders vorteilhaft sein kann. Diese Verbindung zur Natur kann ein Gefühl der Ruhe und Entspannung fördern und den Nutzer:innen helfen, sich zu entspannen und Kraft zu tanken.

Es ist durchaus möglich, bei der Gestaltung von Wellness-Bädern Verantwortung und Komfort zu verbinden. Für die Warmwasserbereitung gibt es mehrere nachhaltige Möglichkeiten, wie Solaranlagen, Wärmepumpen und hocheffiziente Kessel.

Darüber hinaus versuchen wir, die Nachhaltigkeit bei der Badgestaltung zu fördern, indem wir Armaturen mit geringem Durchfluss, wassersparende Toiletten und umweltfreundliche Materialien verwenden. Letztlich geht es darum, ein Gleichgewicht zwischen den Nachhaltigkeitsfaktoren herzustellen und sie mit Elementen des Komforts und der Entspannung zu kombinieren, um ein Badezimmer zu schaffen, das sowohl nachhaltig als auch luxuriös ist und einen gesunden und verantwortungsvollen Lebensstil fördert.

Als Interior Designerin setze ich mich für die Gestaltung einer umweltgerechten Zukunft ein. Neben der nachhaltigen Warmwassererzeugung und ökologisch sinnvollen Komponenten gibt es eine Reihe weiterer Aspekte, die ich bei der Gestaltung berücksichtige, darunter die Materialauswahl und die Energieeffizienz: Bei all meinen Projekten wähle ich die Materialien sorgfältig aus und entscheide mich, wo immer möglich, für nachhaltige, recycelbare und lokal bezogene Werkstoffe, um die Umweltauswirkungen des Baus zu verringern und die Verwendung natürlicher Materialien zu fördern. Ausserdem versuche ich, die Räume unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz zu gestalten, indem ich Strategien wie passives Solardesign, hochwirksame Dämmung und energieeffiziente Beleuchtung und Geräte verwende.

Fotos © BETTE

© Architonic

Im Architonic Magazin finden Sie weitere Einblicke über die neuesten Produkte, Trends und Praktiken in Architektur und Design.