Lichtgestalt: Das Haus 2018 auf der imm cologne

Vom 15. bis 21. Januar werden wieder tausende Besucher durch die Tore der imm cologne strömen und garantiert auf der Suche nach Innovationen und neuen, richtungsweisenden Ideen in puncto Innenarchitektur sein. Die Installation ‘Das Haus’ bietet seit 2012 genau diese Art von Inspiration: Designer wie zum Beispiel Doshi Levien, Luca Nichetto, Neri+Hu und Todd Bracher durften hier bereits ihre ganz persönlichen Visionen vom zukünftigen Wohnen in Form einer simulierten häuslichen Umgebung vorstellen.

Das Haus 2018 steht in den Startlöchern und das Kreativteam der imm cologne hat die tschechische Designerin Lucie Koldova eingeladen, eine Installation zu erschaffen, die "eine poetische Studie des Lichts" darstellt. Bekannt ist Koldova für ihr elegantes und charakterstarkes Lichtdesign. Besonders hervorzuheben ist dabei ihre Kollaboration mit der tschechischen Firma Brokis. Die Expertin wird ihr gesamtes Know How auf ein 180 Quadratmeter grosses Konzepthaus anwenden, das in der ‘Pure Editions Area’ in Halle 2.2. zu finden sein wird.

“2018 konzentrieren wir uns auf das Thema Licht und betonen dessen Bedeutsamkeit als kreatives Designelement,” erklärt Dick Spierenburg, Kreativdirektor der imm cologne. “Mit dieser Idee im Hinterkopf wollten wir natürlich auch, dass unser Prestigeprojekt ‘Das Haus’ in besonderem Licht erstrahlt – im wahrsten Sinne des Wortes. Lucie Kolodovas Lichtobjekte beweisen ihr grosses Talent. Sie ist daher perfekt für diesen Job”

Koldovas Konzeptfläche trägt den Namen “Light Levels” und besteht aus mehreren Räumen, die, wie Zellen angeordnet, verschiedene Zonen in einem typischen Zuhause repräsentieren. In der Mitte befindet sich ein Wohnbereich, der Gemeinschaft und Austausch fördern soll, drumherum befinden sich Räume, die zur Entspannung, Inspiration oder zum Empfang von Gästen dienen. Jede dieser Zonen wird funktionsgerecht beleuchtet und zeigt die unterschiedlichen Lichtverhältnisse, die für ein ausgewogenes Raumklima erforderlich sind.

Neben Produkten, die bereits erhältlich sind, wird Koldova Prototypen vorstellen, darunter einen neuen Bugholzstuhl für TON und ein Sofasystem für Prostoria. Architonic hat sich bei der vielbeschäftigten Designerin über den Entwicklungsprozess von Das Haus 2018 informiert.

Wann wussten Sie, dass Sie dieses Jahr die Verantwortung für ‘Das Haus’ tragen würden und wie fühlte es sich an, als man Sie mit diesem besonderen Projekt betraute?

Sie fragten mich im April und ich empfand das als tolle Möglichkeit, da sie jemanden suchten, der sich auf Lichtdesign spezialisiert hat. Es passte einfach perfekt!

Abgesehen davon handelt es sich um ein Prestigeprojekt und so hatte ich freie Hand bei der Entwicklung neuer Stücke, die ein bisschen künstlerischer sind und meine persönliche Vision verkörpern, anstatt mich auf ein Produkt konzentrieren zu müssen, das für ein bestimmtes Unternehmen gestaltet wird.

Was war das Hauptziel, das es mit Ihrem Design für ‘Das Haus 2018’ zu erreichen galt?

Mit meinem Konzept namens ‘Light Levels’ möchte ich mit meinen bereits bestehenden Lichtdesigns und einigen neuen Produkten Licht aus verschiedenen Perspektiven zeigen. In einer Installation haben Besucher die Möglichkeit, verschiedene Atmosphären zu erleben, die verschiedenen Räumen im Zuhause nachempfunden sind.

Ich habe den gesamten Raum in verschiedene Zonen aufgeteilt, wobei Licht das verbindende Element in einem narrativen Setting darstellt, in dem auch andere Stücke und Kollektionen zu sehen sein werden. Manchmal will man zuhause Zeit mit der Familie oder mit Freunden geniessen, aber manchmal braucht man auch einfach Raum für sich allein. Je nach Bedürfnis oder Anlass muss also ein ganz anderes Ambiente geschaffen werden.

Welche Hürden mussten Sie auf dem Weg zu dieser besonderen und einzigartigen Installation nehmen?

Natürlich ist dieses Haus nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern bleibt nur sieben Tage stehen. Also verwenden wir keine Premium-Materialien oder gehen besonders ins Detail. Die Organisatoren legten Wert darauf, dass es ein Konzept sein sollte – wie würde ich selbst gerne wohnen und was ist mir dabei wichtig?

Ich habe versucht zu skizzieren, wie Beleuchtung verschiedene Stimmungen schaffen kann. Licht als Hauptthema ist für mich fantastisch, denn in letzter Zeit lag genau hier der Fokus meiner Arbeit.

Auf welche Features muss man in Zukunft beim Lichtdesign besonders achten und wo findet sich das in Ihrem Projekt wieder?

Für mich ist handwerkliches Geschick sehr wichtig. Rein zufällig ist mein Heimatland sehr gut darin, aber für mich geht es hier vor allem um Nachhaltigkeit. Ich finde, dass handgefertigte Produkte viel mehr Wert haben als etwas, das zwar ‘smart’ daherkommt, aber aus billigem Plastik in China hergestellt wurde. Diese Haltung wird in allen gezeigten Stücken ersichtlich, unter anderem bei meinem Bugholzstuhl für TON und den mundgeblasenen Lampen, die ich für Brokis designt habe.

© Architonic