Ab nach draussen!
Text von BURRI
Glattbrugg, Schweiz
28.04.23
Unterricht im Freien schafft positive Lernerfahrungen. Voraussetzung dafür sind passend eingerichtete Aussenräume von Kindergärten und Schulen.
Der modulare Landscape Lounge-Sessel bietet eine gesellige Sitz- und Liegefläche, hier in der Schulanlage Küsnacht
Der modulare Landscape Lounge-Sessel bietet eine gesellige Sitz- und Liegefläche, hier in der Schulanlage Küsnacht
×Viele Lernaktivitäten im Kindergarten- und Schulalltag finden in Innenräumen statt. Der Aussenraum von Schulen und der näheren Umgebung bietet jedoch vielfältige Möglichkeiten, um Lernanlässe regelmässig nach draussen zu verlagern. Kinder erhalten so die Gelegenheit ihren natürlichen Bewegungs-, Spiel- und Entdeckungsdrang auszuleben. Voraussetzung dafür sind entsprechend ausgestattete Aussenräume und Pausenhöfe, damit der reguläre Unterricht regelmässig ins Freie verlegt werden kann, immer wenn es die Witterung zulässt.
BURRI bietet hierfür eine breite Palette an Aussenmobiliar an, das sich für Unterricht im Freien eignet. Unsere Spezialisten für die Ausstattung öffentlicher Räume haben langjährige Erfahrung darin, Aussen-Klassenzimmer für Kindergärten und Primarschulen zu konzipieren und umzusetzen. Auch Mittel- und Hochschulen sind bestrebt, ihren Studierenden bestmöglich zu fördern und dabei vielfältige Lernorte zur Verfügung zu stellen. Viele Projekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit renommierten Architekturbüros, oft bei der Umsetzung prämierter Arbeiten aus Architekturwettbewerben.
In vielen europäischen Ländern ist es für Kinder schon immer üblich, den ganzen Tag in der Krippe, dem Kindergarten oder der Schule zu verbringen. Mit zunehmender Erwerbstätigkeit beider Elternteile wird dies auch in der Schweiz immer häufiger: Viele Gemeinden haben in den letzten Jahren das Tagesschulmodell eingeführt. In der Konsequenz verändern sich damit auch die Ansprüche an die Ausstattung der Institutionen. Zahlreiche Gastroküchen, Speisesäle und Horträumlichkeiten wurden erstellt. Auch die Aussenräume müssen dem neuen Nutzungskonzept entsprechend angepasst werden. Den Schulen bietet sich hier die Chance, dabei Synergien zu nutzen und gleichzeitig die Infrastruktur für produktiven Unterricht im Freien zu erstellen.
Bildungszentrum Horgen (oben). Schulhaus Allmend, Zürich (unten)
Bildungszentrum Horgen (oben). Schulhaus Allmend, Zürich (unten)
×Im Freien zu lernen beinhaltet nicht nur den Wechsel der Lernumgebung, sondern eröffnet vielfältige Entwicklungsanreize, die für ein ganzheitliches Lernen und die Erschliessung der Lebenswelt wichtig sind[1]. Unvergessen bleibt die Corona-Pandeie 2020 mit Lockdown und Schulschliessungen. Wie froh waren wir alle während dieser Zeit, uns doch wenigstens draussen mit anderen Menschen treffen zu dürfen!
Beim Erkunden, gemeinsamen Spielen und Wetteifern unter freiem Himmel werden neben motorischen Kompetenzen auch grundlegende Selbst- und Sozialerfahrungen gefördert, die für die Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsförderung von Kindern unabdingbar sind. Wissenschaftliche Befunde zeigen: Das Draussen-Unterrichten und regelmässige Aufenthalte im Freien wirken sich u.a. positiv auf die körperliche Aktivität, motorischen Fähigkeiten, Konzentrations- und Kooperationsfähigkeit, das Wohlbefinden, Umweltverhalten sowie die Naturverbundenheit von Kindern aus[2].
Landi Bank-Tisch-Bank Kombinationen im Schulhaus Ämtler B, Zürich. © Landschaftsarchitekt haag.la
Landi Bank-Tisch-Bank Kombinationen im Schulhaus Ämtler B, Zürich. © Landschaftsarchitekt haag.la
×Kinder, die häufig im Freien sind, bewegen sich mehr, spielen vielfältiger, sind sozial sehr interaktiv und zeigen eine verbesserte Selbstwahrnehmung und mentale Gesundheit. Draussen zu lernen hat aber nicht nur positive Auswirkungen auf die Kinder, sondern bedeutet auch einen Mehrwert für die Lehrenden. Viele Lehrpersonen erleben die Kinder draussen anders als drinnen und entdecken neue Kompetenzen[3]. Viele Lehrpersonen fühlen sich nach einem Draussentag weniger erschöpft als nach einem Tag im Schulzimmer.
Gemäss den heutigen kompetenzorientierten Lehrplänen besteht die primäre Bildungsaufgabe der Schule darin, den Lernenden vielfältige, kultur- und gegenstandsbezogene Erfahrungen zu ermöglichen. Zudem sollen grundlegende fachliche und überfachliche Kompetenzen aufgebaut sowie ihre kulturelle Identität und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Mit- und Umwelt gefördert werden. In diesem Entwicklungs- und Förderprozess nimmt auch das Lernen in ausserschulischen Erfahrungsräumen eine wichtige Funktion ein. Die regelmässige Nutzung von Lernorten ausserhalb des Schulzimmers bildet hierzu eine wichtige Voraussetzung. Als Kompetenzzentrum für den öffentlichen Raum freut sich das BURRI Team darüber, hier einen wertvollen Beitrag zu einer erfolgreichen Ausbildung vieler Kinder, Jugendlicher und Erwachsener beizutragen.
Stella Campus im Aussenbereich eines Schulhauses. © BURRI public elements AG
Stella Campus im Aussenbereich eines Schulhauses. © BURRI public elements AG
×Haben Sie eine Idee oder ein Projekt für ein «grünes Klassenzimmer»?
Kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne.
Quellen:
Mobilesport
1. Tremblay et al., 2015; Gray et al., 2015; Mygind et al., 2019; Chawla, 2020; Herrington & Brussoni, 2015; Becker et al., 2017
2. Barfod 2022
3. Kühnis et al. 2022
© Architonic
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