Scheint so: BURRI

Die jüngste Renovierung der Schweizerischen Nationalbank in Bern war kein leichtes Unterfangen. Auf dem Bundesplatz der Stadt gelegen und 1912 fertiggestellt, erforderte die Verjüngung der ehrwürdigen Institution sorgfältigste Planung, Geduld und Besonnenheit.

Das Projekt bestand zu gleichen Teilen aus Konservierung, Restaurierung und Neuinterpretation und wurde von den Berner Architekten Aebi & Vincent durchgeführt. Für die Beleuchtung des Gebäudes arbeitete man mit zwei führenden Schweizer Spezialisten zusammen: den Lichtplanern vogtpartner und dem Hersteller BURRI.

Letzterer hat sich in seiner über 100-jährigen Tätigkeit zu Recht den Ruf eines vielseitigen, lösungsorientierten Experten für Objekte im öffentlichen Raum erworben. Für viele Landschaftsarchitekten und -planer ist er deshalb zu einem unverzichtbaren Partner geworden. "Unsere Kompetenzen sind breit gefächert und wir arbeiten schnell", erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Martin Burri, Ur-Ur-Enkel des Firmengründers.

Martin scheut sich nicht, innovative Herangehensweisen, Produktionstechnologien und Materialien zu übernehmen – auch wenn sie aus anderen Branchen stammen – und führt einen grossen Teil des anhaltenden Erfolgs des Herstellers auf die Unternehmensgrösse zurück: "Wir befinden uns in der Mitte. Gross genug, um über fundierte Kompetenzen zu verfügen, gleichzeitig aber klein genug, um beweglich zu sein".

Was vielleicht weniger bekannt ist, ist die Tatsache, dass BURRI seit einiger Zeit sein reichhaltiges, angesammeltes Know-how für Innenausbauprojekte wie Flughäfen und Bahnhöfe einsetzt, wobei der Schwerpunkt auf Beleuchtung und Beschilderung liegt. Das Fachwissen und der Service des Unternehmens waren schon immer gleichermassen Bestandteil des Angebotes wie die physischen Produkte, die das Unternehmen herstellt, aber jetzt, mit einer neuen, internen Architekturbeleuchtungsabteilung, gibt es einen direkten Transfer dieses Fachwissens von aussen nach innen.

Bei der Arbeit an der SNB entstand von Anfang an eine dynamische Beziehung. Betraut mit der Aufgabe, ein Lichtkonzept für den Eingangs- und Flurbereich sowie für die Konferenzräume zu entwickeln und die Leuchten selbst zu entwerfen, hat vogtpartner mit Aebi & Vincent zusammengearbeitet um sicherzustellen, dass die kreative Vision mit der der Architekten übereinstimmt.

BURRI hatte eine Ausschreibung gewonnen und erhielt den Auftrag, Poesie in Prosa umzusetzen: von der technischen Entwicklung über die Elektrotechnik bis hin zur Installation.

Es war ein iterativer Prozess, bei dem es sicherlich nicht an Herausforderungen mangelte, mit anspruchsvollem Prototyping, das strenge Vor-Ort-Tests erforderte. "Die verschiedenen Anforderungen an die Beleuchtung, darunter indirektes, direktes und diffuses Licht, mussten vor der endgültigen Umsetzung im Produkt simuliert werden", erklärt Fabian Frei, Lichtexperte bei BURRI und geschäftsführender Gesellschafter. Ein zukunftssicheres Reinigungs- und Wartungskonzept war notwendig, und die Wertschöpfungskette sollte vollständig in der Schweiz belassen werden, was zu einer Erhöhung des Auftragswertes führte.

"Es war keine leichte Aufgabe", fügt Frei hinzu, "jemanden zu finden, der grosse, vernickelte Aluminiumteile präzise fräsen kann. Ganz zu schweigen von jemandem, der mundgeblasenes, satiniertes Glas mit zusätzlichem vertikalen Facettenschliff herstellen kann".

"In ihrer Kompetenz bei der Entwicklung technischer Lösungen und der Qualität von Konstruktion und Umsetzung von Sonderleuchten zeigte sich die Expertise von BURRI am deutlichsten", sagt Andreas Gut, Lichtplaner bei vogtpartner. Vielleicht nirgendwo deutlicher als in den speziellen Kronleuchtern, die BURRI für die heiligen Sitzungssäle der SNB fertigte, insbesondere für den legendären Salon bleu ...

Hier stehen zwei markante Hängeelemente, die aus insgesamt 388 nach oben und 208 nach unten strahlenden LEDs bestehen, sowie eine Reihe von Speziallinsen und fast 900 Strukturglaskomponenten im Vordergrund. Aber lassen Sie sich nicht blenden: BURRI war – nicht nur hier, sondern im gesamten Beleuchtungsprojekt – auch für die Entwicklung aller Bedienfelder und der einzigartig gebogenen Leiterplatten verantwortlich.

Für die Architekten erhellte die Mitarbeit von BURRI den Entwurfsprozess selbst. "Wir konnten von ihrem grossen Know-how profitieren", erklärt die Innenarchitektin Bernadette Werlen von Aebi & Vincent, "und so unsere Entwürfe optimieren. Für sie war das ein Fall von 'Alles ist möglich!'"

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