Textur- und Farb-Storys: Die neuesten Wandbeläge und Stoffe von Casamance

Es mag selbstverständlich erscheinen, aber die Wände der Räume, in denen wir leben, gehören zu den einflussreichsten Oberflächen des Lebens: Es sind Flächen, die Ruhe, Anregung und ein Mittel zur grossflächigen Selbstdarstellung bieten.

Ein ganzheitlicher Gedanke, der sich in den Tapeten, Wandbekleidungen und Stoffen der französischen Marke Casamance widerspiegelt. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen mit mehreren Abteilungen hat sich seither eine Nische als Anbieter von geschliffenen Farbpaletten, vielfältigen Texturen und einer Vielzahl von visuellen Motiven geschaffen, die mit Materialien von beispielhafter Qualität und trotz ihrer globalen Einflüsse mit einer sehr französischen Eleganz verarbeitet werden.

All dies wird in den sechs neuesten Kollektionen der Marke deutlich. Die Entwürfe sind zeitlos und zeitgemäss zugleich. Sie sind in leuchtende Farben getaucht, die von den pulsierenden Landschaften Südamerikas und Asiens inspiriert sind, sowie in geometrische Muster, die mit innovativen Techniken kreiert und in raffinierten Samtstoffen, hauchdünnen Voiles und besticktem Sisal (einer in Mexiko beheimateten Faserpflanze) umgesetzt werden.

Nehmen wir Casa Azul. Der technikfarbene Nexus der neuen Sets ist eine Reise in das Herz Mexikos – eine Welt aus malerischen Blumen, traumhaften Farbtönen und dichten, tropischen Formationen aus Blättern, Blütenknospen und Blütenblättern. Einige der Designs sind wirklich lebendig – wie etwa die mauerartigen Tapeten als Kunst der Nahua. Andere sind eher texturiert, wobei taktile Fasern an die Stelle von figurativen Mustern treten, wie bei dem schimmernden, flaschengrünen Schachbrettmuster von Mestizo. Darüber hinaus sind die Stücke aus Vinyl mit Vliesrücken und angesichts ihrer auffälligen Ästhetik beruhigend einfach zu verlegen.

Bei Panoramas 3 handelt es sich um eine Kollektion von Papieren, die von den Stylist:innen von Casamance von Hand gezeichnet, „von der Realität inspiriert und von der Fantasie geformt“ wurden und als totemistische Landschaften erscheinen. Die wandgrossen Entwürfe sind lyrisch und auffallend zugleich, angefangen bei dem waldigen Baldachin von Nosara mit seinen Anklängen an Rousseau (entweder in brüniertem Gold, Braun und Weiss oder in einer subtileren grünen Variante) bis hin zu Elephantine, das mit seinen aufrechten Reihern und Wasservögeln an den südasiatischen Subkontinent erinnert, und blütenblattförmigen Hintergründen, die an die gewundene Architektur des Baháʼí-Lotustempels in Neu-Delhi erinnern.

Hikari ist eine in der japanischen Ästhetik und Kultur verwurzelte Tapetenserie, deren Name auf Japanisch „Licht“ bedeutet. Ihre belebenden Formen – eine Verschmelzung von innovativ bestickten Samtapplikationen auf Sisal und natürlichen Materialien – finden sich in den texturierten Zickzacklinien von Kasane, den fliessenden Linien der geometrischen Wandbehänge im Midcentury-Stil in düsteren Grau- und Brauntönen des gleichnamigen Hikari und den gedämpften gewebten Papieren von Kira, die an die asketische Gelassenheit eines Ryokan erinnern.

Vom Himmel bis hin zu etwas greifbarerem, elementarem: Die Stoffe für den Aussenbereich von West Bay erinnern an das kristallklare Wasser des gleichnamigen Strandes in Honduras und an die kolumbianische Küste. Die dunstigen, gestreiften Pastelltöne von Espanto und West Bay mögen zwar reizvoll sein, aber es handelt sich um Stücke, die für die Anforderungen im Freien gemacht sind. Dank ihres Solution-Dyed-Gewebes sind sie witterungsbeständig gegenüber Sonnenlicht, Chlor und Salzwasser, ausserdem waschbar, schimmelresistent und schnell trocknend.

Die doppelt so breiten, metallisch schimmernden Leinenstoffe der Kollektion Mariposa schliesslich sind so leicht und hauchzart, wie es der Name vermuten lässt (auf Spanisch bedeutet er „Schmetterling“). Eine der Referenzen der Kollektion, die den Namen Coryphée trägt, ist ein besonders perfektes Beispiel dafür: Der breite Voile aus 100 % Leinen, der fein mit klassischen Kreuzmotiven gewebt ist, erinnert an die Bewegungen des Corps de ballet – der zweiten Ebene in der Hierarchie der Tänzer der Pariser Oper (unterhalb der Solisten), die von der titelgebenden Coryphée, der Solistin, angeführt wird. Casamance erklärt, dass dies perfekt zu den robusteren Chenilles von Impeteuse passt, die den flauschigen, geflochtenen Stoff nutzen – nicht zuletzt, um ein immergrünes Midcentury-Möbelstück zu polstern.

Die Vielfalt ist unübersehbar, aber alle sechs Kollektionen zeichnen sich durch das Auge der Marke für die sorgfältige Kombination von Funktion und Form aus; sie wählen natürliche Zeichen aus und setzen sie in Designs um, die sowohl minimal als auch wunderschön malerisch sind. Die Gegenüberstellung von Texturen und Gewichten – von rau und schwer greifbar bis hin zu ätherisch und schwebend – ist eine Welt weit weg von der oft alltäglichen Welt der Wandbekleidungen und Stoffe.

Ob wogende Ruhe oder aufsehenerregender Maximalismus, Casamance wertet einen Raum auf elegante Weise auf

Mehr über die Sammlungen erfahren Sie auf der Website von Casamance oder im Katalog von Architonic

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