Durch den Einsatz von Glastüren, Oberlichtern und rahmenlosen Fenstern lösen diese vier Projekte die Grenze zwischen Innen- und Aussenbereichen auf und lassen die visuelle Schönheit ihrer Innenhöfe in das ganze Haus ausstrahlen.

Qishe Courtyard in Peking, China, nutzt eine Glasveranda, um verschiedene Bereiche des Hauses – und seine Bewohner:innen – mit der Aussenwelt zu verbinden. Foto: Ning Wang

Innenhöfe, die die Natur durch Glas ins Haus holen | Aktuelles

Qishe Courtyard in Peking, China, nutzt eine Glasveranda, um verschiedene Bereiche des Hauses – und seine Bewohner:innen – mit der Aussenwelt zu verbinden. Foto: Ning Wang

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Während der Sommer in der nördlichen Hemisphäre immer näher rückt und die Natur rasch auf den Temperaturanstieg reagiert, wächst unser Wunsch, Zeit im Freien zu verbringen (allein und gemeinsam), ebenso schnell. Und obwohl öffentliche Parks für diejenigen von uns, die in städtischen Zentren leben, eine grossartige Option sind, kann der Luxus eines eigenen Zugangs zur Natur zu Hause nicht hoch genug eingeschätzt werden.


Innenhöfe sind ein befriedigendes Fenster zu den wechselnden Jahreszeiten – und wenn man sie durch Glas betrachtet, kann man aus dem wetterfesten Komfort fast aller Räume des Hauses einen Blick ins Grüne werfen


Vor allem bei Wohnprojekten sind Gärten der häufigste Weg, um auf diese Weise eine Verbindung zur Natur herzustellen. Aber wie diese vier Beispiele zeigen, können Innenhöfe ein ebenso befriedigendes Fenster in den Wechsel der Jahreszeiten sein – und, wenn sie durch Glas mittels Terrassentüren, Oberlichtern oder rahmenlosen Fenstern betrachtet werden, einen Blick ins Grüne aus dem wetterfesten Komfort fast aller Räume des Hauses bieten.

Die geschwungenen Paneelen des einzigartigen Renovierungsprojekts in Peking folgen der Dachlinie und umschliessen nicht nur einen, sondern drei separate Innenhöfe, die Licht und einen einfachen Zugang zur Natur bieten. Fotos: Ning Wang

Innenhöfe, die die Natur durch Glas ins Haus holen | Aktuelles

Die geschwungenen Paneelen des einzigartigen Renovierungsprojekts in Peking folgen der Dachlinie und umschliessen nicht nur einen, sondern drei separate Innenhöfe, die Licht und einen einfachen Zugang zur Natur bieten. Fotos: Ning Wang

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Qishe Courtyard in Peking, China, von ARCHSTUDIO

Dieses Renovierungsprojekt in einem historischen Viertel von Peking verfügt nicht nur über einen, sondern über drei separate Innenhöfe, von denen zwei durch eine neu errichtete Glasveranda verbunden sind. Das Team von ARCHSTUDIO hat die ursprüngliche Struktur des Siheyuan-Hauses (eine Art traditionelles chinesisches Wohnhaus) restauriert und weitgehend übernommen. Dabei wurde der vorgegebene räumliche Fluss des Hauses beibehalten und gleichzeitig Glas verwendet, um Bewohner:innen zu schützen und in ihre natürliche Umgebung einzubinden.

Die Struktur bietet nicht nur ein visuelles Vergnügen mit ihren einzigartig gebogenen Paneelen, die der organischen Form der Schrägdächer folgen, sondern „fungiert auch als Verkehrsweg, formt das räumliche Muster und die Schichten neu und bietet ein spielerisches Geherlebnis sowie fantastische Ausblicke“, so die Projektarchitekt:innen. Viele der Gemeinschaftsräume, wie die Küche und das Esszimmer, sind mit Glasfalttüren ausgestattet, die die Grenzen zwischen Innen- und Aussenbereich auflösen, wenn man Gäste empfängt oder Mahlzeiten im Freien geniesst.

Die Vegetation prägt das Aussehen und die Atmosphäre der Innenhöfe im Colour Burst House: Der eine lädt mit einer Bank (oben) zum Erkunden und Entspannen ein, während die verwachsene Variante (unten) für Ruhe sorgt. Fotos: Praveen Mohandas

Innenhöfe, die die Natur durch Glas ins Haus holen | Aktuelles

Die Vegetation prägt das Aussehen und die Atmosphäre der Innenhöfe im Colour Burst House: Der eine lädt mit einer Bank (oben) zum Erkunden und Entspannen ein, während die verwachsene Variante (unten) für Ruhe sorgt. Fotos: Praveen Mohandas

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Das Colour Burst House in Chavakkad, Indien, von LIJO.RENY Architects

Die ursprüngliche Vorgabe der Bauherr:innen für dieses Projekt in Kerala war klar: „Wir wollen den Regen geniessen, und zwar von jedem Raum unseres Hauses aus.“ Die beiden doppelhohen zentralen Innenhöfe sind aufgrund der starken Regensaison der Gegend mit sorgfältig ausgewählten Monsunfenstern ausgestattet und werden auf beiden Seiten von gemeinsamen Ess- und Wohnbereichen flankiert, während ein dritter, privaterer Innenhof von den Schlafzimmern auf der Rückseite des Hauses aus zugänglich ist.

Um Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Haus zu regulieren, „schaffen die Innenhöfe und die horizontalen Lüftungsbänder, die sich in jedem Raum nach aussen öffnen, ein Mikroklima im Inneren des Hauses, das dazu beiträgt, es in den heissesten Monaten kühl zu halten“, erklären die Architekt:innen von LIJO.RENY. Die Vegetationsdichte variiert vom privaten Innenhof, der üppig begrünt ist, bis zu den spärlich bepflanzten Bereichen zwischen den Wohn-, Ess- und Arbeitsräumen. Indem die natürliche Transparenz von Glas genutzt wird, entsteht so entweder ein beruhigender und abschirmender Effekt, indem eine Wand aus Grün ins Haus geholt wird, oder eine Einladung zur Erkundung und Bewegung im Freien.

Grosse Glasfenster und Schiebetüren geben den Blick frei auf einen japanischen Ahorn und gepflegten Trockengarten im Courtyard House von Ha Architecture in Australien. Fotos: Tom Ross

Innenhöfe, die die Natur durch Glas ins Haus holen | Aktuelles

Grosse Glasfenster und Schiebetüren geben den Blick frei auf einen japanischen Ahorn und gepflegten Trockengarten im Courtyard House von Ha Architecture in Australien. Fotos: Tom Ross

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Courtyard House in Hawthorne, Australien, von Ha Architecture

Die Bepflanzung des Innenhofs von diesem Wohnhaus in Australien ist zwar wesentlich reduzierter, aber ebenso wirkungsvoll. Ein japanischer Ahorn wurde zum spirituellen Zentrum des Hauses erklärt. Sein Standort im zentralen Trockengarten wird durch mehrere Glasschiebetüren sichtbar gemacht, die warme Holzschirme und -verkleidungen enthüllen, um die von den Bauherr:innen gewünschte Atmosphäre der Ruhe zu erzeugen.

Die Projektarchitekt:innen von Ha Architecture betonen, dass die Holzstrukturen nicht nur visuelle Wärme bieten, sondern auch „eine Entlastung für die schweren Materialien des bestehenden Hauses darstellen – und es den Bewohner:innen ermöglichen, sich an wechselnde Licht- und Klimabedingungen anzupassen.“ Durch das Schliessen und Öffnen der Schirme je nach Wetterbedingungen können die Glasöffnungen zum Innenhof moderiert werden und erlauben entweder volle oder partielle Ausblicke sowie bei Bedarf zusätzliche Isolierung.

Der Innenhof von The Breathing House in Surat, Indien, ersteckt sich über mehrere Etagen und ist von einem übergrossen Oberlicht vor den Elementen geschützt. Fotos: Pratikruti09

Innenhöfe, die die Natur durch Glas ins Haus holen | Aktuelles

Der Innenhof von The Breathing House in Surat, Indien, ersteckt sich über mehrere Etagen und ist von einem übergrossen Oberlicht vor den Elementen geschützt. Fotos: Pratikruti09

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The Breathing House in Surat, Indien, von AANGAN Architects

Glas ist vielleicht nicht das Erste, was man sieht, wenn man den Innenhof dieses geradlinigen Hauses im Diamantenzentrum von Gujarat betritt, aber das Eintauchen in die Natur ist sofort offensichtlich. Hohe Vegetation säumt den Hof, der auf einer Seite von einem Steg überdacht wird, der die Räume im oberen Stockwerk miteinander verbindet.

Sobald der Blick nach oben wandert, wird die Licht- und Luftquelle des Hauses deutlicher: Ein grosses, zentrales Oberlicht mit beweglichen Paneelen sitzt über dem Innenhof und reguliert die Temperatur und den Luftstrom über alle Etagen des Gebäudes gleichzeitig, wodurch der namensgebende Atmungseffekt entsteht. Für zusätzliche Unterhaltung sorgen eine Schaukel und eine Essplattform im angegebenen „Herzen des Hauses“, die „spontane Aktivitäten ermöglichen und ein Gefühl von Garten im Bungalow vermitteln“, so das verantwortliche Studio AANGAN Architects.

© Architonic

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