DESIGN BIENNALE ZÜRICH 2019 – Einige Highlights herausgepickt
Text von Design Biennale Zürich
18.07.19
In zwei Monaten verwandelt sich die Stadt zur Bühne der zweiten DESIGN BIENNALE ZÜRICH.
Clay City, Entwurfs-Studio Alexander Brodskiy, ETH, D-Arch Foto: Gaëtan Bally / KEYSTONE
Clay City, Entwurfs-Studio Alexander Brodskiy, ETH, D-Arch Foto: Gaëtan Bally / KEYSTONE
×Die zweite Edition der Design Biennale Zürich widmet sich dem Thema PLAY. Gezeigt werden prozessorientierte Projekte, experimentelle Games, interaktive Installationen und spielerische Erfahrungen.
Im Folgenden wird ein Überblick über die verschiedenen Formate und eine erste Auswahl an Projekten vorgestellt. Let’s play!
Mish Mash, Doron Hirsch, Kwa Qua Games Foto: Doron Hirsch
Mish Mash, Doron Hirsch, Kwa Qua Games Foto: Doron Hirsch
×Creative Lab, Werkstadt Zürich
Die Gruppenausstellung Creative Lab vereint zeitgenössische Designprojekte und Installationen unterschiedlicher Disziplinen: algorithmische Kompositionen, analoge Wissenschaftsmodelle, digitales Handwerk, intelligente Textilien, interaktive Alltagsprodukte, kollaborative Gestaltung, Materialexperimente, Stadtutopien oder virtuelle Realitäten. Hier wird ausprobiert, getestet und gespielt. Designschaffende und Forschungsteams laden ein, ihre Designprozesse hautnah zu entdecken.
Design Parcours, Alter Botanischer Garten der Universität Zürich
Inspiriert vom Schweizer Design Klassiker Vita Parcours können am Design Parcours Projekte von aufstrebenden Designtalenten entdeckt werden. Mit Witz, Charme und viel künstlerischer Freiheit zeigen sie, was Design alles bewegen kann.
Swiss Game Design Lounge, Museum für Gestaltung Zürich
Die Gruppenausstellung, kuratiert von der Design Biennale Zürich, widmet sich experimentellen Videospielpositionen und stellt Schweizer Game DesignerInnen vor. Die Games und Playful Experiences werden zwischen Typenmöbeln und Wohnlandschaft präsentiert und anspielbar sein.
Pop-up Conference, Vortragssaal im Museum für Gestaltung Zürich
Freitag 30. August 2019, 16:30 – 19:30
Technologie, Simulation und Robotik – Material, Poesie und Irritation – interaktive Erlebnisse, Räume und Services. An der Pop-up Konferenz präsentieren internationale Persönlichkeiten unterschiedlicher Designdisziplinen visionäre Konzepte und spielerische Prozesse. Werden Sie Teil eines Experiments.
Clay City, Entwurfs-Studio Alexander Brodskiy, ETH, D-Arch Foto: Entwurfs-Studio Brodskiy
Clay City, Entwurfs-Studio Alexander Brodskiy, ETH, D-Arch Foto: Entwurfs-Studio Brodskiy
×PICK Highlight 1: Clay City — DArch, ETH, in der Werkstadt Zürich (Creative Lab)
Im Entwurfs-Studio von Alexander Brodskiy der ETH Zürich entstand während drei Monaten eine Idealstadt aus Lehm, die von den Besu- cherInnen der Design Biennale Zürich transformiert und umgestaltet werden darf und soll. Dieses Stadtgefüge, das aus Träumen, emotionalen Bedürfnissen und Erinnerungen, idealisierten persönlichen Erfahrungen und Denkmälern der Weltarchitektur erwächst, dient als Metapher für Zeit, Erinnerung, Liebe, Freude oder Einsamkeit. Die Stadt wird zum Spiel- und Schau- platz, wo Gebäude zu Charakteren und der Mensch zum Protagonisten wird.
«...Aus der Zahl der vorstellbaren Städte müssen wir diejenigen aus- schliessen, deren Elemente sich ohne einen verbindenden Faden, eine innere Regel, eine Perspektive, einen Diskurs einfach nur aneinander- reihen. Es ist mit den Städten wie mit den Träumen: Alles Vorstellbare kann geträumt werden, aber auch der unerwarteste Traum ist ein Bilderrätsel, das einen Wunsch verbirgt oder seine Umkehrung, eine Angst. Städte wie Träume sind aus Wünschen und Ängsten geformt, auch wenn der Faden ihres Diskurses geheim ist, ihre Regeln absurd, ihre Perspektiven täuschend sind und jedes Ding etwas anderes ver- birgt (...) Du erfreust dich bei einer Stadt nicht ihrer sieben oder siebenundsiebzig Wunder, sondern der Antwort, die sie dir auf eine Frage gibt.» Italo Calvino, Die unsichtbaren Städte, 1972
Projektleitung: Alexander Brodskiy
Studierende: Arnosti Moana, Stolbovoy Victor, Toboll Michèle, Basil Bründler, Rickli Laura, Kakur Juliet, Schaad Emil, Begun Sophia, Ziegler Severin, Arber Seren, Mottet Manon, Murer Stefanie, Morger Murielle, Huber Frederic, Lengerer Sina, Sermet Anne, Gao Yeshe, Lafranchi Noé, Wuite Eric, Gisler Flavio, Nils Brunell
DONG, Marine Fondin, ECAL (1) DING-DANG-DONG, Marine Fondin & Julie Racaud, ECAL (2) Photos: ECAL/ Calypso Mahieu & Bilal Sebei
DONG, Marine Fondin, ECAL (1) DING-DANG-DONG, Marine Fondin & Julie Racaud, ECAL (2) Photos: ECAL/ Calypso Mahieu & Bilal Sebei
×PICK Highlight 2: Ring my Bell — ECAL/University of Art and Design in der Werkstadt Zürich (Creative Lab)
Die interaktiven Türklingeln, gestaltet von Industrial Design Studierenden der ECAL/University of Art and Design Lausanne, verbinden Objekt- und Sounddesign, ein häufig vernachlässigtes Thema, ob- wohl doch fast jedes Objekt auch Geräusche erzeugen kann. DONG! TRRRRRR! GLING! Treten Sie ein! Das Knarren eines Stuhls, das Klicken eines Schalters, das Schnarren einer sich schliessenden Schublade: All diese Geräusche beruhen auf Bewegung, Spannung und Interaktion, auf den grundlegenden Gesetzen der Physik.
Die Türklingel gehört zu den unauffälligsten, aber nie stummen Dingen in unserem Alltag. Sie bietet sich für ein spielerisches Redesign geradezu an. Die angehenden Industrial DesignerInnen haben eine Vielfalt an mechanischen und elektrischen Lösungen und eine frische, manchmal gar donnergrollende Klangwelt entworfen. Das altbekannte Läuten wird abgelöst von den eigenartigen Tönen einer über Lochkarten gesteuerten Spieluhr; der Türklopfer wird erweitert und vibriert; Trommelwirbel ersetzen das gewohnte Summen und anstelle des erwarteten Ding-Dong ist ein langes Muhen zu hören. Klingeln Sie und entdecken Sie weitere überraschende Willkommenstöne!
DONG! TRRRRRR! Oder vielleicht GLING! Oder BLING! MHHHH! Und manchmal sogar BRAOUM!
Projektleitung: Stéphane Halmaï-Voisard, Mathieu Rivier
Studierende: Théo Blanchard & Noémie Soriano, Elie Eliez, Marine Fondin & Julie Racaud, Noémie Soriano, Jillian Reichlin, Juri Römmel, Stéfanie Kay & Manon Novelli, Victorine Lefebvre & Theodore Simon, Mariko Ito & Celestin Tanari, Marina Kottler & Alan Schopfer, Thomas Blaser, Julien Lindt & Eugénie Perrin, Marine Fondin
Mish Mash, Doron Hirsch, Kwa Qua Games Foto: Doron Hirsch
Mish Mash, Doron Hirsch, Kwa Qua Games Foto: Doron Hirsch
×PICK Highlight 3: Mish Mash – Doron Hirsch in der Werkstadt Zürich (Creative Lab), *Gastland Holland
Mish Mash erweitert das von Künstlern des Surrealismus in den 1920er Jahren erfundene Spiel Cadavre Exquis und bringt es in den digitalen Raum. Ein experimentelles, digitales Spiel, eine riesige, surrealistische Zeichnung: Mish Mash bringt Leute aus der ganzen Welt zusammen, um Vielfalt und Einzigartigkeit zu feiern. Das Spiel besteht darin, an einer von einem anderen Spieler angefangenen Zeichnung weiterzuarbeiten. Jede neue Spielerin sieht nur einen kleinen Ausschnitt des bereits bestehenden Bildes. So entsteht ein kollektives Werk mit unerwarteten Verbindungen, das von Vielfalt und Einzigartigkeit erzählt. Im digitalen Raum kann das künstlerische Werk theoretisch bis ins Undendliche anwachsen.
Kwa Qua Games entwickelt Spielplattformen, die Imagination und Kreativität auslösen. Besonders interessiert ist das Studio daran, neue Felder für nutzergenerierte Inhalte zu entdecken.
#designbiennalezurich
@designbiennalezurich