Le Corbusier reloaded: Der LC2 bei designfunktion

Keine Sessel, sondern Studien menschlicher Körper waren es, die Le Corbusier in seinen ersten Studien für diesen Sessel zeichnete: immer wieder anders, sitzend in unterschiedlichen Positionen, um eine ergonomische Form zu finden. Schliesslich sollte das neue Möbelstück nicht nur funktional und ästhetisch, sondern auch bequem und alltagstauglich sein. Ähnlich ging der schweizerisch-französische Baumeister auch bei seinen Wohnhäusern vor, die er an einem menschlichen Grundmass – dem Modulor – ausrichtete, um ihnen einen humanen Massstab zu verleihen. Und tatsächlich: Auch wenn die äussere Gestalt des Sessels mit seiner präzisen Trennung zwischen dem stützenden Rahmen und den losen Polsterkissen die Prinzipien des Funktionalismus idealtypisch demonstriert, so ist es doch die überragende Bequemlichkeit, die dieser Designikone bis heute eine treue Anhängerschaft beschert. Ebenso zählt, dass der Sessel – anders als manch anderer Designklassiker – wunderbar alltagstauglich ist und dank seiner kompakten Form auch in kleinen Räumen nicht deplatziert wirkt.

Auch wenn man ihn heute vor allem mit dem Namen Le Corbusier verbindet: Der legendäre Sessel LC2 war eine Gemeinschaftsarbeit, an der neben dem berühmten Baumeister auch dessen Vetter und Partner Pierre Jeanneret und die Möbelgestalterin Charlotte Perriand beteiligt waren. 1928 stellten sie den Sessel auf dem Salon d'Automne in Paris der Öffentlichkeit vor, gemeinsam mit der heute als LC4CP bekannten halbrunden Liege, die ebenfalls längst zur Designikone geworden ist. Nachdem die LC-Serie zunächst von unterschiedlichen Herstellern in Lizenz hergestellt wurde, sicherte sich 1965 der italienische Möbelhersteller Cassina die Rechte an den Entwürfen. Seitdem werden sie in dessen norditalienischer Manufaktur nach höchsten handwerklichen Massstäben gefertigt – autorisiert durch die Corbusier-Stiftung, die der Baumeister selbst im Jahr 1960, fünf Jahre vor seinem Tod, ins Leben gerufen hatte. Cassina produziert die Designklassiker der LC-Serie daher bis heute als einziger autorisierter Hersteller in beinahe unveränderter Form.

Dabei ist es nicht nur jene markant-kubische Form, die dem Sessel noch heute zu einem charakterstarken Auftritt verhilft, der jedem Designliebhaber vertraut ist. Es ist auch die sachlich-strenge Kombination aus schwarzem Leder und verchromtem Stahlrohr, die beinahe jeder gleich erkennt (und die im Übrigen an die zeitgleich entstanden Stahlrohrmöbel der Bauhaus-Meister erinnert). Diese Leder-Chrom-Variante, die in den 1980er Jahren beliebt wurde, prägt die Wahrnehmung des Klassikers bis heute – zu unrecht. Denn was viele nicht wissen: Sein ursprüngliches Design hatte einen ganz anderen Charakter. Weniger streng, dafür wohnlicher, entspannter, lässiger. So waren die Rohre des Gestells nicht verchromt, sondern in leuchtenden Farben lackiert, und das Polster war nicht nur mit kernigen Stoffen bezogen, sondern auch wesentlich weicher.

Zum 50. Jubiläum der Übernahme hat Cassina deshalb nun neue Varianten ins Programm genommen, die die ursprünglichen Farben und Oberflächen aufgreifen und dem heutigem Stilempfinden anpassen. So ist der Lederbezug nun auch in sanften Braun- und Grautönen zu haben, das Gestell wird passend dazu auch in mattem Schwarz, Grün und Hellblau sowie in erdigen Grau- und Erdfarben angeboten. Auf diese Weise lassen sich ganz ungewohnte Farbkombinationen finden, die dem Sessel einen ganz neuen, natürlicheren Look verleihen. Mit tabakbraunem Leder und mattschwarzem Gestell etwa wirkt der klassische LC2 nicht mehr kühl und sachlich, sondern überraschend warm und wohnlich – und fügt sich deshalb perfekt in Interieurs ein, in denen ein Sessel in Schwarz-Chrom womöglich wie ein Fremdkörper wirken würde. Parallel dazu wird eine Variante gefertigt, deren schwarzes Textilpolster mit dem Stoff „Waterborn“ des dänischen Herstellers Kvadrat bezogen ist.

Die gute Nachricht für alle, die angesichts dieser neuen Designoptionen Lust auf einen LC2 bekommen, kommt dieser Tage aus München. Bei den Klassiker-Spezialisten von designfunktion, die sich mit dem Vertrieb ausgesuchter Designklassiker unter Experten längst einen Namen gemacht haben, nahm man das Jubiläum zum Anlass für ein besonderes Angebot. So ist der LC2 mit Stoffbezug schon für 2.590,00 € zu haben – so günstig gab es noch kein anderes LC2-Modell. Wer sich für die Variante mit Lederbezug entscheidet, erhält dazu einen LC9-Hocker im Wert von bis zu 640 Euro gratis dazu. Ebenfalls mit im Paket: ein Buch über Le Corbusier und die LC-Serie – so hat man gleich die passende Lektüre, um sich im neuen Sessel zum Lesen niederzulassen. Das Angebot gilt vom 4. Mai bis zum 31. Juli 2015. Wer sich selbst von Optik, Haptik und Verarbeitung der legendären LC-Serie überzeugen will, findet an den designfunktion-Standorten in München, Murnau und Nürnberg noch bis zum 30. Juni Sonderausstellungen mit den Jubiläumsmodellen.

Gut zu wissen: Das Angebot dient auch als Auftakt zu einer neuen Klassiker-Serie von designfunktion, die Designfreunde gut im Blick haben sollten. Viermal pro Jahr wird designfunktion einen legendären Klassiker in den Mittelpunkt stellen, der zu besonderen Konditionen zu haben sein wird. Begleitend dazu gibt es Sonderausstellungen in den Showrooms, ein ausführliches Porträt des Klassikers auf der designfunktion-Homepage und ein kostenloses Sammler-Poster zum Bestellen.

Auch das Poster zum LC2 ist gratis zu haben: Interessenten schreiben einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Sammler-Poster LC2“ und Ihrer Adresse an klassiker@designfunktion.de.