Den Blick streifen lassen: Dresswall

Das Prinzip der Modularität, nach dem einzelne Elemente potenziell unbegrenzt erweitert werden können, wird von Designern und Architekten seit Jahrzehnten begeistert aufgenommen. Möbel oder architektonische Elemente können durch einfaches Hinzufügen oder Weglassen bestimmter Bausteine bequem vergrössert oder verkleinert werden.

Und wenn identische Komponenten schnell zu grösseren Strukturen zusammengesetzt werden können – was die Arbeitskosten senkt –, ist eine modulare Bauweise sogar noch attraktiver.

Diese hochflexible Herangehensweise ermöglicht zudem Präzision: Nachdem die exakte Anzahl der für ein Projekt benötigten Elemente berechnet wurde, müssen sich die Designer nicht mit überflüssigen Elementen – und unnötigem Abfall – herumschlagen. DresswallStripes, die neueste Kollektion der italienischen Marke Dresswall, entspricht alle diesen Anforderungen.

Das Wort Stripes, das der Kollektion ihren Namen gibt, könnte treffender kaum sein. Das auf Leichtbauplatten und Raumteiler spezialisierte Unternehmen Dresswall hat ein einfaches, aber flexibles System entwickelt, dessen Grundbestandteil – eine leichte Aluminiumlamelle – vervielfacht werden kann, um auch auf grossen Flächen genutzt zu werden.

DresswallStripes erweitert und ergänzt die bestehende Produktlinie der Marke – eine zusammenhängende Familie, die das Unternehmen als “Ökosystem“ bezeichnet. Dazu gehören auch DresswallLight und DresswallSound (mit Beleuchtung bzw. schallabsorbierenden Elementen).

DresswallStripes wurde zudem als Reaktion auf die Anfrage eines Architekten entwickelt, was seine Funktionalität noch unterstreicht. “Wir bringen selten Produkte aus dem Nichts heraus auf den Markt“, erklärt Silvia Zoia, CEO von Dresswall. “Sie entspringen dem Bedarf eines Kunden. In diesem Fall fragte ein Architekt nach einer extrem leichten, vielseitigen Wandverkleidung, die schnell installiert werden kann – in Stunden statt in Tagen. Und die über eine integrierte Beleuchtung verfügt und Schall absorbiert. So etwas gab es auf dem Markt noch nicht, also haben wir unser System von Grund auf neu entwickelt.“

Die Lösung von Dresswall umfasst diskret eingebaute Akustikplatten, Wärmedämmung und Hintergrundbeleuchtung, die die reduzierte Ästhetik des Systems in keiner Weise beeinträchtigen.

Parallel zueinander angebracht, bilden sie eine schlanke, grossflächige zweite Haut, die sich an Wände und Decken anschmiegt. Auch hier ist Schnelligkeit gefragt: Mit kleinen, effektiven Befestigungsclips lassen sich die Lamellen in Sekundenschnelle an rechtwinklig zu ihnen verlaufenden Stäben anbringen.

Die Kollektion eignet sich für Wohn- und Gewerbeprojekte sowie für den Innen- und Aussenbereich. Dank ihres modularen Aufbaus ist sie wirtschaftlich und wartungsarm, da defekte Einzellamellen und Paneele einfach ausgetauscht oder repariert werden können.

Die Lamellen von DresswallStripes sind in verschiedenen Profilen (im Querschnitt sichtbar) erhältlich. Diese sind rechteckig, dreieckig, elliptisch, halbkreisförmig oder linear. Die feinen Unterschiede können, wenn auch nur unterschwellig und kaum merklich, die Atmosphäre eines Raumes verändern. So wirken zum Beispiel elliptische und halbrunde Profile weicher als ihre kantigen Pendants.

Darüber hinaus können die Lamellen dicht nebeneinander platziert werden, was eine durchgehende, blickdichte Oberfläche ergibt, oder aber mit Abstand zueinander arrangiert werden, um klare Streifen zu bilden und einen transparenteren Effekt zu erzeugen.

Diese Wandlungsfähigkeit wird durch die vielen Oberflächen der Kollektion noch verstärkt. Die meisten sind pulverbeschichtet und in neutralen Farbtönen gehalten – Weiss, Hellgrau, Metallic Grau, Schwarz sowie in gedämpften Grün-, Braun- und Blautönen. Es gibt allerdings auch oxidierte Oberflächen wie Hochglanzgold, Titan und satinierte Bronze, die dramatisch und glamourös aussehen und an Nachtclubs, Restaurants oder schicke Hotellobbys erinnern. Eine weitere Option ist ein warmes, natürliches Holzfinish (das allerdings nicht für den Aussenbereich geeignet ist).

Die kulturellen Beiklänge von DresswallStripes verstärken seinen Reiz vielleicht noch. Die modulare Struktur erinnert an die minimalistischen 1960er-Jahre-Skulpturen von Donald Judd oder die Lichtinstallationen von Dan Flavin, die sich durch wiederkehrende Elemente und geometrische Einfachheit auszeichnen. DresswallStripes erinnert zudem an das futuristische Bühnenbild von David Bowies legendärer Isolar-Tour von 1976, deren einfache Kulisse aus vertikalen, fluoreszierenden weissen Lichtstreifen bestand.

Die unzähligen Permutationen von DresswallStripe bieten Architekten und Innenarchitekten die Möglichkeit, jedem Projekt ihren persönlichen Stempel aufzudrücken. Ganz im Einklang mit der Dresswall-Philosophie verwandelt die Kollektion “Räume“ – charakterlose Bereiche – in “Orte“, d. h. Umgebungen mit einer starken Präsenz und Persönlichkeit, die emotionale Reaktionen auszulösen vermögen.

DresswallStripes ist ein agiles Design, das schnell umgestaltet werden kann und sich so an veränderte Bedürfnisse anpasst. Kinderleicht aufgebaut, kann es in wenigen Stunden eine minimale, neutrale oder eine extravagante, theatralische Umgebung schaffen. Da Architekten und Designer immer auf der Suche nach flexiblen, zeitsparenden Lösungen sind, dürfte Dresswalls neueste Idee nicht nur von vorübergehendem Interesse sein.

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